Rennberichte 2012 |
02.10.2012 Markus Huggler |
Finallauf Hockenheim Am Donnerstag reisten wir zum ADAC GT Master Weekend nach Hockenheim. Ich hatte mir viel vorgenommen. Da ich Hockenheim gut kenne, habe ich mein Auto dementsprechend zu Hause nochmals perfekt vobereitet. Am Freitag Mittag war das 1.Training. Wir merkten, dass wir bei der Musik dabei waren und wohl ein sehr intressantes Rennen zu erwaten war. Ich belegte den 3. Rang , mit 1.2 Sec Rückstand auf P1. Am Samstag war des 2. Training, ich rutschte auf den 4.Rang zurück, aber nur mit einem Rückstand von 0.7 Sec auf P 1. Am Samstag war auch das Quali. Vorher wechselten wir noch die Hinteren Federn. Im Quali war ich im ersten Moment mit meiner Zeit von 1.54.4 nicht zufrieden, weil ich erwartete, dass die Konkurenz wohl viel schneller sei als ich. Da wir noch keinen Funk im Auto haben, konnten meine Boxencrew mir nicht mitteilen, was die andern fahren. Zu meiner Freunde danach, stellte ich fest, dass ich zwar auf P5 bin, aber nur 0.9 Sec zurück lag. Wir hatten alle sehr Freude, dass wir alle innerhalb von 1 Sec waren, das versprach doch ein geileres Rennen. Im 1. Rennen mit fliegendem Start war ich auf P5, konnte gut mithalten und habe soger einen Platz gewonnen und habe das Rennen knapp hinter Peter Rickli auf P4 beendet. Nach der 15 minütigen Reparaturpause konnte ich auf der P4 starten. Da wir jetzt einen stehenden Start hatten, wollte ich den Start gegen Rickli auf P3 gewinnen, was mir dann auch gelang. In der ersten Runde konnte ich soger noch Johannes Leidinger in der Spitzkehre auf der Bremse überholen und war dann auf P2. Wow, ich konnte das kaum Glauben, was da gerade abgeht. Leidinger kämpfte sich dann auf der Zielgeraden wieder an mir vorbei, wonach ich Leidinger in der nächsten Kurve wieder ausbremsen konnte und wieder auf P2 hinter Jens Weimann war. Ich konnte die Angriffe von Leidinger bis Mitte Rennen abwehren, dann überholte er mich Eingangs Motodrom wieder. Ich verteidigte den 3. Platz bis ins Ziel, durfte keinen einzigen Fehler machen, da an meiner hinteren Stosstange der Vitze Europameister Rickli auch Druck machte. Ueberglücklich beendete ich das Finalrennen auf dem 3. Rang. Glaubt mir, diese Auslaufrunde habe ich sehr genossen, es war so ein geiles Gefühl, zu wissen, dass ich jetzt den 3. Podestplatz rausgekämpft habe, sogar das halbe Rennen auf P2 fuhr und das gegen Fahrer, die auf sehr hohem Niveu fahren, mit neueren Autos als ich. Ich genoss die schöne und geile Siegerehrung oben auf dem Podest, die Champagnerdusche und die Schweizerfahne neben 2 deutschen Fahnen. Das sind Momente, die sind unbeschreiblich. Wir erhielten unheimlich viele Glückwünsche von Allen. Weil Sie alle wissen, dass wir mit so einem kleinen Team, kleinem Budget und bescheidenen Mitteln Erfolg hatten und bewiesen haben, dass wir da sind, um zusammen zu kämpfen und unser Bestes zu geben. Es war einfach Hammer, was wir da in Hockenheim vor so vielen Leuten gezeigt und vollbracht haben. Und sage und schreibe um 1 Punk habe ich in der Meisterschaft den 3. Schlussrang verpasst, aber auch den 4. Schlussrang erkämpft. Dafür haben wir in der Teamwertung den 3. Schlussrang gewonnen. Ich habe noch den Awartpokal für meine geilen Kämpfe auf der Rennstrecke erhalten. Wir haben also den Umstieg von der DMV TCC in die ADAC Procar mit sehr viel Erfolg, Freude und Spass geschafft. Ich möchte mich bei allen für die Unterstützung bedanken, bei meiner Frau Jacqueline, meinen Kindern Jennifer und Mark, meinen Mechanikern Samuel Welti, Rolf Wittwer, Rene Hilz und Daniel Nyffeler und auch bei all meine Sponsoren, die mir das überhaubt ermöglichen. Wir hatten eine wunderschöne Saison, danke danke danke........ Alle Rennen könnt Ihr unter www.adac-procar.de anschauen. Wir möchten in der Saison 2013 wieder in der ADAC Procar mitfahren ,sofern alles klappt. Aber leider können wir aus finaziellen Gründen wohl nur 4 bis 5 Rennen bestreiten, aber wieder mit vollem Angriff. Ich wünsche allen einen schöne Winterzeit und nochmals Danke
Mit freundlichen Grüssen Markus Huggler |
19.09.2012 Marcel Steiner
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Streckenrekord knapp verteidigt Als wir am Freitag kurz nach Mittag in Chatel - St. Denis eintrafen, war zwar unser Fahrerlagerplatz beim Kreisverkehr noch frei, uns wurde aber ein neuer Platz zugewiesen. Dieser war nur ca. 50m weiter vom Start entfernt, dafür waren wir da sehr gut aufgehoben mit Strom und allem Drum und Dran. Am Samstagvormittag hatten wir es noch gemütlich, weil vor Trainingsbeginn jeweils noch der Alpabzug stattfindet. Erstaunlicherweise ist die Strasse aber danach sehr sauber… Erst nach dem Mittag beginnen die Trainingsläufe. Unser 1. Training war gegen drei Uhr angesetzt. Mit leichter Verspätung konnten wir dann starten. Die Strecke bot noch fast keinen Grip, bereits in der ersten Kurve stand ich quer und dennoch war die Zeit von 58.43 nicht schlecht für den Anfang. Joel Volluz (Raynard-F3000, 58.78) war auch schon gut drauf, das restliche Feld fuhr über einer Minute. Über die Heckflügeleinstellung versuchten wir den Gripmangel für den 2. Probelauf zu kompensieren. Dies kostete mich aber etwa 5 km/h Topspeed, das Vertrauen zum Auto war aber um einiges besser und ich konnte mich um 1.5sec steigern. Volluz wurde nur um 0.3 sec schneller und Julien Ducommun (Tatuus-Turbo, 1.02.62) gewöhnte sich mit jeder Fahrt besser ans Auto. Mit leichten Veränderungen am Fahrwerk konnte ich im 3. Training in 56.48 schon leicht an meinem letztjährigen Rekord kratzen. Mit leicht vorgewärmten Reifen rückte Joel in 56.56 nahe und Julien schaffte es in 59.14, die Minutengrenze zu knacken. Für Sonntagvormittag standen nochmals zwei Trainings auf dem Plan. Da wir am Samstag bei guten Bedingungen optimal testen konnten und wir am Gurnigel am Sonntagmorgen nicht so gute Erfahrungen gemacht hatten, verzichteten wir bei noch sehr kühlen Verhältnissen auf diesen Lauf. Aber wir wollten die Konkurrenz an der Strecke beobachten. Leider haben die meisten Fahrer auf dieses Training verzichtet und wir bekamen fast keine Autos zu sehen. Um zehn Uhr waren dann wieder alle mit von der Partie und ich konnte in 55.78 meinen alten Rekord bereits um 0.6 sec unterbieten. Auch Joel Volluz fuhr schon unter den Rekord in 56.11 und Julien Ducommun liess das Potential vom Turbomotor in 58.25 aufblitzen. Direkt vor der Mittagspause stand unser 1. Rennlauf an. Irgendwie konnte ich bei mir nicht die optimale Leistung und Konzentration abrufen. Im unteren schnellen Teil erwischte ich wohl jede Bodenwelle und ich wurde richtig durchgeschüttelt. Im Ziel stand 55.31 auf der Anzeigetafel, was Laufbestzeit und Streckenrekord bedeutete. Überraschenderweise rangierte Ducommun in 55.84 an 2. Stelle, gefolgt von Volluz in 56.08. Nach dem Mittag auf der nun wärmeren Piste fand ich hauptsächlich im oberen Streckenteil keine gute Bodenhaftung und konnte nur mit Mühe meine Linie halten. Somit wurde ich in 55.64 leicht langsamer. Joel Volluz raste mit neuen Reifen in 55.32 ins Ziel und war danach sichtlich enttäuscht, als er feststellte, dass es nicht zum neuen Streckenrekord reichte. Julien Ducommun verlor in 56.50 auch etwas an Boden. Vor dem 3. Rennlauf war also alles offen und für reichlich Spannung gesorgt. Ich musste nochmals alles aus mir und dem Osella holen und in 55.39 gelang mir das auch nicht so schlecht. Volluz kam noch auf 55.70 und so konnte ich mir aus den zwei schnelleren Läufen einen Vorsprung von 0.32 sec sichern. Ducommun kam in 56.07 auf den dritten Rang. Sonst wurde von keinem Fahrer eine Zeit unter einer Minute realisiert. Die Schweizer Bergmeisterschaft wurde mit dem Rennen von Les Paccots abgeschlossen. Für das Team Steinermotorsport und mich war es mit dem Titelgewinn, sechs Siegen und fünf neuen Streckenrekorden bei sieben Rennen wieder eine äusserst erfolgreiche Saison. Am kommenden Sonntag, 23. September, schliessen wir unsere Schweizer Tournee beim neu auferlebten Bergrennen von Hemberg ab. Abschliessend steht dann noch das „Race of Champions“ in Mickhausen, 06. - 07. Oktober, an. Bis bald… Marcel |
19.09.2012 Andrina Gugger
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Schadensbegrenzung in der Eifel Dabei begann alles recht locker. Nach einer angenehmen Fahrt reisten wir bereits am Donnerstag Nachmittag auf dem Nürburgring an. Sofort erledigte ich die administrativen Dinge, um im Anschluss noch etwas Zeit für meine Schularbeiten zu haben (vorbildlich oder?). Ich wollte alles möglichst schnell abschliessen, um mich während dem Wochenende voll auf den Motorsport konzentrieren zu können. Schwierige Bedingungen hin oder her - ich freute mich schon sehr auf die Veranstaltung. Schlecht gepokert Am Freitag Morgen war richtiges Eifel-Wetter angesagt. Es war eiskalt und sehr windig. Doch ich war gerüstet. In weiser Vorahnung hatte ich zu Hause bereits die Winterausrüstung in den Koffer gepackt und konnte deshalb meine Yokohama-Mütze bis tief in die Augen ziehen, während ich gedankenverloren durchs Fahrerlager schlenderte. Kurze Zeit später sass ich dann bereits im Auto. Doch leider war das erste offizielle freie Training am Freitag Morgen reine Zeitverschwendung. Aufgrund einer Reglementänderung, die die Yokohama-Reifen betraf, erhielten alle Teams einen zusätzlichen Satz neuer Reifen, den sie beim freien Training nutzen durften. Unser Team entschied sich als einziges dafür, mit den alten weiter zu fahren. Rückblickend war dies sicherlich die falsche Entscheidung. Unsere Reifen waren dermassen verbraucht, dass wir wie wild auf der Piste herumschlitterten und verzweifelt nach Grip suchten. Als Folge dessen waren die Zeiten miserabel und eine effiziente Datenauswertung war nicht möglich. Somit konnten wir erst im zweiten freien Training mit der wirklichen Fahrerarbeit beginnen, was zur Folge hatte, dass wir bereits zu Beginn des Wochenendes unserer Performance hinterher hinkten. Auf den Punkt gebracht und doch zu langsam Vor dem Zeitfahren fuhr ich innerlich noch einmal die Strecke ab. Dabei überlegte ich mir ganz genau, was bei der Datenanalyse in den jeweiligen Kurven besprochen wurde und versuchte mir die Punkte gut zu merken, um kurze Zeit später alles korrekt umsetzen zu können. Dies gelang mir erstaunlich gut, so dass ich bereits in der zweiten fliegenden Runde die zwei Minuten Marke unterschritt. Ich war überglücklich über diese enorme Steigerung von beachtlichen 1,2 Sekunden auf das zweite freie Training und fühlte mich auf der zwischenzeitlich 11. Position pudelwohl. Den Rest des Zeitfahrens verfolgte ich dann per IPad im Auto und sah zu, wie ich von Minute zu Minute weiter durchgereicht wurde. Bis die Ampel auf rot sprang, war ich bereits bis auf Position 28 zurückgefallen. Happy mit der Zeit - aber etwas enttäuscht über den 28. Startrang - übergab ich die Lotte meinem Teamkollegen. Das erste Mal… Otto hatte in seinem Zeitfahren weniger Glück. Just als er auf seiner schnellen Runde war, verlor einer der Mercedes-Piloten reichlich Kühlerwasser und verteilte dies unbewusst aber sehr grosszügig auf der gesamten Rennstrecke. Sofort kam Otto ins Schleudern und musste infolgedessen die Runde abbrechen. Etwas frustriert kam er zurück an die Boxe, um einige Minuten später dann einen zweiten Angriff zu starten. So war dies zumindest geplant. Doch leider machte ihm Petrus, unser allseits beliebter Regengott einen Strich durch die Rechnung. Während Otto an der Boxe stand und auf seinen zweiten Einsatz wartete, begannen immer grössere Regentropfen vom Himmel zufallen, so dass an eine Rundenzeitverbesserung nicht zu denken war. Also blieb uns nichts anderes übrig, als das Zeitfahren abzubrechen, und uns mit dem letzten Startplatz zufrieden zu geben. Tja liebe Leute, es gibt für alles ein erstes Mal… Doch wer uns kennt, weiss, dass wir den Kopf nicht so schnell in den Sand stecken. Bereits wenige Minuten nach den nicht zufriedenstellenden Zeitfahren waren wir bereits wieder optimistisch eingestellt und planten die Schadensbegrenzung für den kommenden Tag. Platz da, jetzt komme ich! Zu diesem Plan gehörte ein guter Start, den ich erfolgreich in die Tat umsetzen konnte. Mit einem riesigen Grinsen auf dem Gesicht kämpfte ich Kurve für Kurve um Positionen, stand meine „Frau“ und positionierte mich auf dem 24. Zwischenrang. Dabei flogen wir immer wieder in harten aber fairen Fights zu zweit oder teilweise sogar zu dritt im Parallelflug um die Kurven und schenkten uns keinen Meter. Ich freute mich jedes Mal, wenn ich sah, dass meine direkten Konkurrenten nervös in den Rückspiegel schauten und dachte für mich: „Ja, keine Angst ich bin immer noch hier. Mach dich bereit, jetzt komme ich!“ *smile* Ich hatte definitiv meinen Spass an der Situation und war sehr stolz darauf, dass ich mich auch als Frau und Amateurin in diesem starken Feld behaupten konnte. Runde für Runde kämpfte ich mich im Anschluss nach vorne und übergab nach der Hälfte des Rennens auf Position 21 an Otto. Dieser hatte gleich in den ersten Runden ein kleines Tête-à-tête mit Christian Abt, dem ehemaligen DTM-Piloten, welches ihn einige Positionen zurück warf. Im Anschluss kämpfte er einige Runden gegen einen recht stürmischen Camaro, den er eine Runde vor Schluss noch ziehen lassen musste. Das Endresultat war ein 23. Schlussrang. Schadensbegrenzung Teil 1 würde ich sagen… Schadensbegrenzung Teil 2 Für den Sonntag hatten wir uns viel vorgenommen. Eine Top 25 Platzierung musste auch vom letzten Startplatz aus machbar sein, schliesslich hatten wir so weit hinten nichts zu verlieren und konnten voll angreifen. Doch erst hiess es einmal Leute begrüssen, Lotte präsentieren und Fragen beantworten. Mein neuer Sponsor - Yokohama Schweiz – reiste mit einer 22-köpfigen Truppe an den Nürburgring an, um die GT Masters zu besuchen und einen unvergesslichen Tag auf der Rennstrecke zu verbringen. Auf dem Programm stand auch die Besichtigung der Fach Auto Tech Box, sowie die Präsentation des Porsche 911 GT3R. Gut gelaunt stand ich den Besuchern Rede und Antwort, half beim Einsteigen in die Lotte und vergass dabei komplett die Zeit. Kaum war ich so richtig in Fahrt gekommen und in erste interessante Gespräche verwickelt, war auch schon der Pit Walk. Dabei stürmten wieder Hunderte von Besuchern ans Boxentor, um sich von uns Fahrern Autogramme zu erhaschen. Ich genoss es sichtlich und freute mich ganz besonders über „die eine Besucherin“, die meinte, das Autogramm von der jungen Dame (also ich *grins*) wäre ihr am Wichtigsten von allen. Während ich mich immer noch über das nette Kompliment freute, widmete sich Otto den Startvorbereitungen. Danach ging alles ganz schnell. Otto erwischte einen guten Start, an dem er eine Position gut machen konnte. Während den nächsten Runden kämpfte er sich mit guten Rundenzeiten bis auf Position 27 nach vorne. Als ich die Lotte übernahm, hatten wir jedoch bereits 7 Sekunden Rückstand auf unsere Vorderleute. Dies erschwerte mir die geplante Aufholjagd deutlich. Dennoch konnte ich mit konstanten Rundenzeiten noch einige Positionen gut machen, so dass es zum Ende hin trotz der schwierigen Ausgangslage noch für den 23. Schlussrang reichte. Viel erfreulicher war jedoch der 5. Rang in der Amateurwertung. Dadurch kamen wir dem Drittplatzierten in der Meisterschaft wieder etwas näher und schafften uns ein kleines, aber unter Umständen sehr wichtiges Polster gegenüber dem Fünftplatzierten der Amateure. Persönliches Fazit Als reines Amateurteam wird es in diesem starken Feld immer schwieriger. Uns fehlen einfach die Runden und so verwundert der zeitliche Abstand auf die Spitzenleute wohl niemanden, wenn man bedenkt, dass die absoluten Vollprofis beinahe tagtäglich in ihren Rennboliden sitzen. Des Weiteren kommt dazu, dass wir aufgrund von Fahrern, die die Saison vorzeitig beendet haben immer mehr ans Ende der Rangliste rutschen, obwohl wir positionsmässig stetig in kleinen Schritten vorwärts marschieren (diejenigen, die die Saison bereits beendet haben, waren in der Regel direkte Konkurrenten oder solche, die wir hinter uns lassen konnten). Schlussendlich freue ich mich über sämtliche Fortschritte, die wir von Rennen zu Rennen machen können und bin stolz, wenn ich mich als Frau in dieser Serie behaupten und etablieren kann. Nun freue ich mich auf das Saisonfinale am Hockenheimring, bei dem wir eine Top-Zwanzig Positionierung anstreben. |
13.09.2012 Marcel Steiner Gurnigel
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Mit viel Arbeit zum Titel Das Heimrennen ist auch von der Anfahrt am Schönsten. Eine halbe Stunde Fahrt und schon waren wir im Fahrerlager. Unser Platz wurde ganz neu mit Verbundsteinen belegt und wir hatten einen richtig schönen, guten Fahrerlagerplatz. Als wir uns dann eingerichtet hatten und die Wagenabnahme auch schon erledigt war, musste ich mir mal ein wenig Zeit stehlen, um die Strecke noch besichtigen zu können. Am Samstagmorgen hatten wir keine Eile, unser 1. Trainingslauf war erst gegen elf Uhr angesetzt und so waren die Temperaturen schon recht angenehm und ganz sicher alles trocken. Kurz vor meinem Start wurde das Training unterbrochen, weil Florian Lachat (Tatuus-Turbo) sich bei Posten 12 gedreht hatte und in die Leitplanken einschlug. Danach konnte ich aber starten. Alles ging ganz gut, nur der Grip auf der Strecke war noch nicht ganz optimal und im oberen Teil hatte ich dadurch ein paar Quersteher. In 1.44.77 stellte ich aber schon fast eine Fabelzeit auf und konnte die Konkurrenz deutlich distanzieren. Der Osella fühlte sich eigentlich ganz gut an, ausser dass er in zwei Anbremspassagen auf der Strasse aufsetzte. Daher erhöhten wir leicht die Bodenfreiheit auf das 2. Training. Dies wirkte sich aber negativ auf das Fahrverhalten in den zwei schnellen Kurvenpassagen aus. Ich konnte mich trotzdem um über eine Sekunde auf 1.43.27 verbessern und erstmal eine Durchschnittsgeschwindigkeit von über 130 km/h realisieren. Die Gegner rückten auch etwas näher, Eric Berguerand (Lola-F3000, 1.45.39) war super aufgelegt, Joel Volluz (Raynard-F3000, 1.46.15) steigerte sich um über zwei Sekunden, Florian Lachat (1.49.37) bügelte seinen Lapsus aus und David Hauser (Dallara GP2, 1.52.37) lernte fleissig die Strecke kennen. Weil sich die grössere Bodenfreiheit nicht bewährte, senkten wir den Osella wieder ab und spendierten ihm zudem andere Reifen. Das Auto fühlte sich viel besser an, irgendwie konnte ich das aber nicht optimal umsetzten und war in 1.43.30 leicht langsamer im Ziel. Volluz steigerte sich nochmals massiv und war in 1.43.73 nur knapp hinter mir. Berguerand und Lachat bestätigten ihre Zeiten und Hauser wurde in 1.51.48 etwas schneller. Für Sonntagmorgen war nochmals ein Training angesetzt. Und wieder wurde der Trainingsbetrieb kurz vor mir unterbrochen, diesmal aber nur wegen verunreinigter Strecke. Mein Start war dann nicht so gut und auch in der Rechtskurve nach dem ersten Wald bei den Zuschauern erwischte ich nicht ganz die Ideallinie. Richtung Posten 6 ging es dann aber zügig. Weil ich am Samstag beim Linksknick über den Schachtdeckel keinerlei Probleme hatte, versuchte ich diese noch ein wenig schneller zu fahren. Dies war dann wohl zuviel des Guten, der Osella versetzte zur Kurvenaussenseite und schon touchierte ich die Leitplanken. Ich wollte meinen Lauf zu Ende fahren, aber das Lenkrad stand zu schief. Dieser Unfall war nicht gerade die beste Voraussetzung für ein erfolgreiches Rennen am Nachmittag. Nach der Rückkehr ins Fahrerlager analysierten wir möglichst schnell die Schäden am Auto und checkten die Ersatzteile. Mein ausgezeichnet arbeitendes Team und ich benötigten fast die ganzen 3½ Stunden bis zum 1. Rennlauf, um den Osella wieder renntüchtig zu bekommen. Vielen Dank an mein Team und die freiwilligen Helfer! Nun war es an mir, den Kopf frei zu bekommen, um eine gute Leistung abzugeben! Dies war in der kurzen Zeit nicht so einfach und zudem konnte ich auch noch nicht abschätzen, wie sich das Auto nach der Reparatur genau anfühlt. Doch bereits nach wenigen Metern spürte ich, dass keine Unfallfolgen zurückblieben und ich die neuen Reifen voll nutzen konnte. Ausser bei Posten 6 machte ich etwas vorsichtiger. Im Ziel leuchtete dann, fast unglaublich, 1.41.39 auf der Anzeigetafel. Dies war ein sehr emotionaler Moment - vom tiefen Fall zum Streckenrekord. Mit dieser Rekordfahrt konnte ich Joel Volluz um 1.17, Eric Berguerand um 3.28 und David Hauser um fast 6 Sekunden distanzieren. Es rechnete niemand damit - mein Auto stand bereit für den 2. Rennlauf mit Trocken-Setup und wir waren bereits Material am aufladen - als direkt vor dem Start unseres Feldes Regen einsetzte. Bei uns im Fahrerlager blieb es fast trocken, doch von der Strecke und dem Zielbereich wurde uns Regen gemeldet. Ich entschied mich erst für Intermediates. Doch als ich zum Vorstart fuhr, hörte ich im Lautsprecher die Durchsage von heftigem Regen im Zielbereich. Weil der Rennbetrieb wegen eines Unfalls unterbrochen war, fuhr ich nochmals zurück ins Fahrerlager, um auf Regenreifen umzurüsten. Dies war dann wohl die richtige Entscheidung. Die Strecke war vom Start weg nur leicht feucht, der zweite Wald nass und von Posten 14 bis ins Ziel richtig nass. In 1.57.11 konnte ich mir den fünften Tagessieg am Gurnigel in Folge und zugleich auch noch den Meistertitel in der Schweizer Bergmeisterschaft sichern. Der Regen wirbelte das Klassement noch durcheinander. Im Gesamtklassement rückte Toni Büeler (Mitsubishi Lancer) mit zwei trockenen Läufen auf Platz 2 vor, vor Joel Volluz, der im Regen eine Zeit von 2.11.17 erreichte. Mit diesem Resultat konnte ich den kaputt geglaubten Tag doch noch retten, meinem Team für die harte Arbeit mit dem Streckerekord danken und den vielen Zuschauern und Fans eine gute Vorstellung abliefern. Bereits am kommenden Wochenende, 15. - 16. September, sind wir wieder im Einsatz beim Bergrennen Chatel – St. Denis - Les Paccots und auch am Sonntag danach, 23. September, beim neu auferlebten Bergrennen Hemberg. Bis bald… Marcel |
13.09.2012 Simon Trummer GP 2 |
Rückblick auf GP2 Rennen im Autodromo Nazionale di Monza Nun waren wir also wieder in Monza angekommen, der letzten Saisonstation auf europäischem Boden! Freies Training und Qualifying Am Freitag hatten wir das freie Training und das Quali. Die Strecke ist unglaublich schnell. Mit dem GP2- Auto erreichten wir einen Topspeed bis zu 330 km/h! Im freien Training war ich „einigermassen dabei“. Ich lag auf P16, wusste aber, dass im Quali noch mehr drin liegen würde. Leider ist mir das Quali taktisch nicht aufgegangen. Der Speed hätte durchaus gestimmt, nur kam die schnelle Runde nicht früh genug. Erst als das Quali unter gelber Fahne zu Ende ging, war ich auf einer vielversprechenden Runde unterwegs. Schade, aber es ging anderen Fahrern noch gleich! Rennen 1 + Rennen 2 Im Rennen 1 hatte ich am Anfang Probleme, mich an die Low-Downforce zu gewöhnen, speziell auf der Bremse. Unsere Strategie war gut, aber leider verloren wir am Anfang zu viel Zeit. So klassierte ich mich auf Rang 16. Im Rennen 2 lief es mir ähnlich. Ich erwischte keinen guten Start und kam nicht auf Touren, was mich so- gleich nach hinten „spülte“. Schlussendlich landete ich auf Rang 17. Es war für mich ein enttäuschendes Wochenende und ich werde hart arbeiten im Hinblick auf das Sasion- finale in Singapur. Ausblick In Monza war ich mit meiner Leistung nicht zufrieden, aber ich bereite mich sofort im Red Bull Simulator auf Singapur vor. Die Rennen finden in zwei Wochen statt! Bis dahin! Simon Trummer |
31.08.2012 Marcel Steiner Bergrennen Oberhallau
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Knappe Entscheidung Der Steiner Motorsport-Teambus inklusive Osella und Material reist immer schon am Donnerstagabend nach Oberhallau. So kann ich jeweils noch am Freitag arbeiten und fahre dann abends nach. Als ich Freitagabend gegen neun Uhr im Fahrerlager von Oberhallau eintraf, war der Osella bereits perfekt für den Trainingstag durch mein Team vorbereitet. Bei strömendem Regen und Dunkelheit fuhr ich noch zwei Mal die Strecke ab, was aber nicht allzu hilfreich war. Am Samstagmorgen vor Trainingsbeginn wiederholte ich die Besichtigung bei Tageslicht und noch feuchter Strasse. Bereits etwa das fünfte gestartete Fahrzeug verursachte eine einstündige Trainingsunterbrechung. Damit hatte die Strecke genug Zeit abzutrocknen, bis wir mit unserem 1. Traininglauf an der Reihe waren. Es war schon fast elf Uhr. Bereits in der ersten Mutpassage nach dem Start, die erste Rechtkurve, die mit ca. 200 km/h eingelenkt wird, merkte ich, dass ich gut drauf war und das Auto auch super funktionierte. Ich erreichte das Ziel in 1.10.89, was im letzten Jahr im ersten Rennlauf noch Bestzeit gewesen wäre. Auf Rang zwei folgte ein gut aufgelegter, aber bereits mit neuen Reifen gestartete Florian Lachat (Tatuus-Turbo, 1.12.45), gefolgt von Joel Volluz (Raynard-F3000, 1.12.93) und mit 1.18er-Zeiten Christian Balmer (Tatuus-Master) und Urs Müller (Osella PA30). Einzige Änderung am Osella auf das 2. Training waren andere Reifen. Bei wärmeren Temperaturen konnte ich die Mutkurve bereits „voll“ fahren und mich so auf 1.10.45 verbessern. Joel steigerte sich auf 1.11.16, Florian wurde leicht langsamer mit 1.13.20, Christian und Urs konnten sich knapp unter 1.18 verbessern und Julien Ducommun (Martini-BMW) erreichte genau 1.18. Mit leichten Optimierungen an der Fahrwerkeinstellung rückte ich zum 3. Probelauf aus. Meine Verbesserung fiel minimal aus in 1.10.39, auch Volluz (1.11.13) und Lachat (1.11.88) rückten zusammen, was einen sehr interessanten Rennsonntag versprach. Über Nacht auf Sonntag regnete es wieder, bis Rennbeginn war die Strecke durch Sonne und Wind aber abgetrocknet und durch die nicht zu warmen Temperaturen herrschten den ganzen Tag über optimale Bedingungen. Zum 1. Rennlauf rückten fast alle der Tagessieganwärter mit neuen Reifen aus. In den schnellen Passagen lag meine Auto sehr gut, in den langsameren Kurven neigte es eher zum Untersteuern, daher konnte ich die „Tarzan-Kurve“ auch nicht ganz optimal umrunden. Dennoch realisierte ich eine Zeit von 1.08.65, was 0.9sec schneller war als mein Streckenrekord aus dem Vorjahr. Doch Joel Volluz war noch um einen Hauch von 4/100 sec schneller und somit vorläufiger neuer Streckenrekordhalter. An dritter Stelle folgte Florian Lachat (1.11.33) und dann Urs Müller und Christian Balmer mit 1.16er-Zeiten. Auf den 2. Wertungslauf versuchten wir dem Untersteuern auf den Grund zu gehen und veränderten den Stabilisator an der Vorderachse. Mein Start gelang mir nicht ganz optimal, dies motivierte mich aber zusätzlich anzugreifen. Jedoch gut in Fahrt bekam ich im schnellen Linksknick im Wäldchen zur Anfahrt „Brotlaube“ die roten Flaggen gezeigt und musste meinen Lauf abbrechen. Volluz hatte beim „Reservoir“ die Leitplanke touchiert und hinten links war danach die Spurstange gebrochen, was ihn zum Anhalten zwang. Ich wurde an den Start zurückgeführt. Doch Laufwiederholungen sind immer sehr schwierig, denn Konzentration und Vorbereitung von Fahrer und Auto sind auf eine Fahrt ausgelegt… Nach ca. 10 Minuten Wartezeit war Joels Auto geborgen und ich konnte nochmals starten. Mein Start war zwar besser, aber im Verlauf der Fahrt merkte ich, dass die Reifen mehr gebraucht waren und nicht mehr ganz so gut hafteten. Dieser zweite Versuch war Massarbeit, denn in 1.08.60 unterbot ich die Rekordzeit von Volluz um genau 1/100 sec, Lachat verbesserte sich um 1 sec auf 1.10.32, Balmer, Müller und Ducommun fuhren alle 1.16-er- Zeiten. Die Analyse der Datenaufzeichnung ergab, dass mein erster Versuch bis zur roten Flagge doch um einiges besser war als der Zweite. Das Team um Joel Volluz hatte sein Auto schnell repariert, aber ganz perfekt war das Fahrwerk auf Platz nicht einzustellen und somit die Aufgabe für Joel nicht gerade einfach. Weil nur die zwei besten Zeiten in Wertung gehen, war um den Tagessieg aber noch nichts entschieden. Ich musste im 3. Rennlauf nochmals alles geben. Dies gelang mir mit einer kleinen Verbesserung und neuem Streckenrekord in 1.08.49. Joel sicherte sich in 1.09.56 den 2. Platz im Gesamtklassement, vor Florian Lachat (1.10.29), Urs Müller (1.15.42), Christian Balmer (1.16.74) und Julien Ducommun (1.20.25). Mit diesem Resultat konnte ich wieder einen wichtigen Schritt Richtung Titelverteidigung in der Schweizer Bergmeisterschaft machen. Beim Heimrennen am Gurnigel, 08. - 09. August, hoffe ich, den Sack zumachen zu können. Nach fünf Rennwochenenden am Stück freuen wir uns aber auf knappe zwei Wochen rennfrei und kommen mit Freude und top motiviert zum Rennen am Gurnigel! Bis bald… Marcel |
31.08.2012 Yannick Mettler ATS Formel 3 Cup
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Trotz technischen Problemen zwei Top-5-Ergebnisse Punktemässig war es zwar das zweitbeste Wochenende der bisherigen Saison, jedoch waren alle drei Rennen des ATS Formel-3-Cups am vergangen Wochenende von einer schwierigen Ausgangslage geprägt. Die Rennen 19-21 am Lausitzring erforderten deshalb starke Nerven und viel Kampfgeist. Bereits im freien Training zeigte sich erneut, dass uns auf neuen Reifen jeweils der Anschluss an die Spitze fehlte. Mit meiner bevorzugten Feinabstimmung des Autos scheinen die im Qualifying entscheidenden neuen Reifen im Moment nicht richtig arbeiten zu wollen. Somit geht jedes Mal ein grosser Teil des Potenzials verloren. Mit gebrauchten Reifen hingegen war ich stets in den Top-3 anzutreffen, was mich zumindest für die Rennen positiv stimmte. Nach langem Fachsimpeln, etwas Ratlosigkeit und einem verkorksten Qualifying mit Rotphase (Unterbruch) sprang nicht mehr als der achte und siebte Startplatz für Rennen 1 und 3 heraus. Ein solches Resultat war nach den Schwierigkeiten im Training zwar kein grosser Schock, jedoch war ich trotzdem enttäuscht, da ich nochmals alles aus dem Auto herausgeholt hatte und nach einer „gelungenen“ Runde auf eine bessere Ausgangslage für die Rennen gehofft hatte. In den Rennen war dann natürlich die grosse Aufholjagt angesagt. Aber, passend zum Bild der bisherigen Saison, sollte auch dies nicht ganz reibungslos ablaufen: Aufgrund von Startproblemen in allen drei Rennläufen wurde ich erst mal nach hinten durchgereicht. Mich unter diesen Umständen nach vorne zu kämpfen, war doppelt harte Arbeit! Bereits am Start in Rennen 1 stellte ich fest, dass etwas mit der Kupplung nicht in Ordnung war. Nachdem der Motor beim Losfahren fast ausging, fiel ich bis zur ersten Kurve auf die 15. Position zurück. Nach dreiviertel der ersten Runde musste ich auch noch übers Gras, um einem sich drehenden Fahrer vor mir auszuweichen. Dadurch verlor ich einige bereits wieder gutgemachte Plätze und musste nochmals von neuem angreifen. Es folgte ein spektakuläres Rennen, in dem ich mich Runde für Runde bis auf den siebten Rang verbesserte. Dass ich dabei noch die drittschnellste Rundenzeit im Rennen fuhr, zeigte, was wieder einmal möglich gewesen wäre… Für das zweite Rennen startete ich also als zweiter (Umkehrung der ersten acht von Rennen 1). Nach dem Entlüften der Kupplung als Massnahme gegen den Vorfall am Start war die Aufgabe klar: Gewinnen! Anscheinend hatte das Entlüften aber nichts gebracht und das Problem tauchte am Start erneut auf. Wieder bis auf Platz acht nach hinten und Siegeschancen weg. Sich in solch einer Situation trotz des Frustes noch 100% zu konzentrieren, ist enorm schwierig. Aber mir blieb nichts anderes übrig, als das Beste aus der Situation zu machen, was in diesem Fall ein fünfter Rang und die zweitschnellste Rennrunde bedeuteten. Schliesslich half auch das Auswechseln von einigen Kupplungsteilen nichts. Nach dem dritten Rennen, indem ich mich nach einem zweiten Déjà-Vu am Start erneut auf den fünften Rang nach vorne gekämpft hatte, suchte ich das Problem allmählich bei mir selbst. Doch die Telemetrie-Daten bestätigten, dass der Fehler nicht bei mir lag, was mich zumindest etwas erleichterte. Somit geht die Suche nach der verursachenden Komponente weiter, damit bis zum nächsten Rennen am Nürburgring hoffentlich wieder alles beim Alten ist. Ich warte derweil immer noch auf ein Rennwochenende, an dem ich von nichts eingebremst werde und mein volles Potenzial demonstrieren kann. Die insgesamt 14 Überholmanöver und die vielen Rad-an-Rad-Kämpfe wurden während dem Rennen von der Onboard-Kamera aufgezeichnet und können in einer kleinen Zusammenstellung hier angeschaut werden: https://www.vimeo.com/48374203 |
28.08.2012 Toni Seiler Racing ADAC GT Master
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Zweiter Saisonsieg für Toni Seiler „Der Lausitzring hat uns bisher immer Glück gebracht“, freute sich Toni Seiler am Sonntag nach dem ADAC GT Masters-Rennen auf der Rennstrecke bei Dresden. In seiner Callaway Competition-Corvette Z06.R GT3 fuhr Seiler gemeinsam mit Teamkollege Frank Kechele beim sechsten ADAC GT Masters-Rennwochenende der Saison 2012 zu seinem zweiten Saisonsieg in der Amateurwertung. Der insgesamt 19. Sieg von Toni Seiler in der Amateurwertung des ADAC GT Masters war das Ergebnis harter Arbeit. Am Trainingsfreitag holte Seiler und Kechele ein ähnliches Problem ein, wie beim Rennen zuvor auf dem Red Bull Ring. Ein Riemen am Motor war gerissen. Das Callaway-Team kam dem Problem auf die Spur. Dennoch, knapp bemessene Trainingszeit ging verloren. Im ersten Rennen arbeitete sich Seiler nach dem Start gut nach vorn und übergab die gelbe Corvette auf Rang 23 liegend an Frank Kechele, bevor der die starke Aufholjagd nach Elektronikproblemen nicht fortsetzen konnte. „Ein Problem mit der Drosselklappe, teilweise nahm der Motor nur zu 60% Gas an“, berichtete Kechele. Die magere Ausbeute am Samstag war so nur ein siebter Rang bei den Amateuren und ein 21. Gesamtrang. Problemlos verlief dann allerdings das Rennen am Sonntag. Kechele fuhr die Corvette zeitweise auf Rang fünf nach vorn. Nach dem Fahrerwechsel verlor Seiler einige Positionen, lag aber auf dem zweiten Rang in der Amateurwertung. Kurz vor dem Rennende übernahm Seiler dann die Spitze in der Amateurwertung, als der führende Porsche nach Bremsproblemen in den Kies rutschte und fuhr auf dem 13. Gesamtrang zum zweiten Saisonsieg in der Amateurwertung. Auf der Zielgeraden wurde es für Seiler allerdings nochmals eng, denn der zweitplatzierte Aston Martin kam dem Schweizer bedrohlich nah, Seiler überquerte die Ziellinie knappe 0,6 Sekunden vor dem Aston Martin. „Der Aston Martin hat in den letzten Runden mit grossen Schritten aufgeholt. Ich musste mich sehr anstrengen, um noch als Sieger über die Ziellinie zu fahren“, sagte Seiler nach dem Rennen. „Das Callaway-Team hat an diesem Wochenende wieder perfekte Arbeit geleistet. Nach zwei Tagen, an denen uns die Technik etwas geärgert hat, hatten wir heute ein problemloses Rennen und wurden mit einem guten Resultat belohnt. Nur etwas Schade, dass wir am Freitag etwas Trainingszeit durch die Technik verloren haben, denn gerade als Amateurfahrer ist man in dieser harten Meisterschaft auf jede Sekunde im Auto angewiesen.“ In einer zweiten, von Toni Seiler Racing und Callaway Competition eingesetzten Corvette Z06.R GT3 fuhren der Schweizer Remo Lips und Frank Schmickler in beiden Rennen auf Rang 20. Lips wurde in beiden Läufen auf Rang fünf bei den Amateuren gewertet. Der zweifache Amateurchampion Toni Seiler festigte mit dem zweiten Saisonsieg bei den Amateuren bei vier noch ausstehenden Rennen seinen dritten Rang im Amateur-Championat. Remo Lips liegt in der Amateurwertung auf Rang acht. Das vorletzte Rennwochenende der Saison 2012 findet vom 14. bis 16. September auf der Grand-Prix-Strecke des Nürburgring statt. |
27.08.2012 Andrina Gugger ADAC GT Master
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Wechelbad der Gefühle Nur zwei Wochen nach dem Red Bull Ring stand dieses Wochenende bereits das nächste Rennen der ADAC GT Masters vor der Tür. Dieses fand auf der wunderschönen Strecke in der Lausitz statt. Der ursprünglich für die Indy-Car konstruierte Rundkurs gefiel mir mit den integrierten Steilwandkurven schon immer, obwohl ich auf dem Eurospeedway vermehrt ein Wechselbad der Gefühle erleben musste. So auch dieses Wochenende… Das erste offizielle Training vom Freitag präsentierte sich in üblicher GT Masters-Manier mit sehr wechselhaften Bedingungen. War die Strecke anfangs noch mit Pfützen übersäht, trocknete sie im Laufe der Trainingszeit beinahe komplett ab. Wir entschieden uns dafür, Otto den Grossteil der Trainingszeit fahren zu lassen, da er bei den Testtagen drei Wochen zuvor leider nicht vor Ort sein konnte. So kam es, dass ich nur während den letzten 12 Minuten noch kurz auf die Strecke düste.
Ab ins Beet! Mittlerweile gab es überall trockene Stellen und die Regenreifen begannen von Kurve zu Kurve mehr zu überhitzen. Ich rutschte, schlitterte und kämpfte während drei Runden mit einer stark untersteuernden Lotte. Die Reifen begannen dabei richtig zu quitschen und die Situationen wurden immer brenzliger. Just als ich mich entschied, das Training abzubrechen, überschoss ich in einer der High-Speed-Kurven zu stark und rutschte dabei leicht von der Strecke - mitten ins Kiesbeet. Doch alles halb so schlimm ich kam – mit eigener Motorenkraft wieder aus dem Kies heraus und konnte die Lotte heile zurück in die Boxe bringen. Das Erfreuliche an diesem kurzen Ausritt war, dass ich zu diesem Zeitpunkt mit meinen gefahrenen Rundenzeiten den 8. Zwischenrang belegt hatte. Die Startnummer 16 in den Top Ten – ein schöner Anblick, der aber leider nicht allzu lange anhielt. In den letzten beiden Runden trocknete die Strecke vollends ab und diejenigen, die bereits auf Trockenbereifung unterwegs waren, beförderten mich sanft auf meine altbekannte 24. Position – immerhin! Auch das zweite Training stand im Zeichen der Wetterspielchen. Da unsere Regenreifen mittlerweile aber recht heruntergekämpft aussahen, warteten wir in der Boxengasse, bis die Strecke mit Slicks befahrbar war. Danach absolvierte erneut Otto einige Runden und übergab kurz vor Schluss die Lotte an mich. Auch in diesem Training reichte es (nur) zu Platz 24. (Vielleicht ist euch auch schon aufgefallen, dass ich meine Ziele nach den letzten Rennen etwas höher gesteckt habe. *smile* )
Das Leben ist kein Wunschkonzert Zusammen mit unserem Renningenieur setzten wir uns nach den beiden Trainings in Ruhe hin, um die Daten zu analysieren. Dabei konzentrierten wir uns vor allem auf drei spezifische Stellen, an denen ich viel Zeit verlor. Würde ich diese Kurven in den Griff kriegen, ginge es in der Rangliste einen mächtigen Schritt nach vorne. Also nahm ich mir für das Zeitfahren am späteren Nachmittag fest vor, das Besprochene umzusetzen. Und dies tat ich dann auch. Jedoch mangelte es am korrekten Timing. Immer wenn ich die eine Kurve super hingekriegt hatte, kam es an einem anderen Ort der Runde zu einem Fehler oder umgekehrt. So war die effektiv gefahrene Rundenzeit weit von jener entfernt, die ich eigentlich fähig gewesen wäre zu fahren. Ich ärgerte mich sehr über das misslungene Zeitfahren. Es wäre so viel mehr als Startplatz 24 möglich gewesen! Aber wie es nun einmal so ist - das Leben ist kein Wunschkonzert.
Schade war’s! Also startete ich am Samstagmittag von Position 24 ins Rennen. Dies war kein einfaches Unterfangen, denn das Feld schien sich selbst nach 5 Kurven noch nicht wirklich sortiert zu haben. Zu zweit, teilweise auch zu dritt schlängelten sich knapp 40 Fahrzeuge im Parallelflug um die Kurven und kämpften um Positionen. Dabei gerieten im vorderen Feld einige Jungs aneinander. Infolgedessen wurde das Safety-Car auf die Strecke geschickt – öfter Mal was Neues! So verbrachte ich die meiste Zeit meines Stints hinter dem Führungsfahrzeug und versuchte mit Hilfe einer wellenförmigen Ideallinie die Reifen warm zu halten. Nach dem Re- Start konnte ich mich noch einige Ränge nach vorne arbeiten, und übergab meinem Teamkollegen die Lotte auf dem 22. Zwischenrang. Dies wäre eine sehr aussichtsreiche Ausgangslage gewesen und hätte uns aufgrund späterer Ausfälle im Rennen in die Top 20 nach vorne gespült. Doch erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Bereits in meinem Stint war die Lotte etwas bockig (Sie ist halt weiblich *grins*) und sehr schwierig zu fahren. Immer wieder musste ich gegen ein sich eindrehendes Heck ankämpfen und konnte dabei oft einen Dreher nur haarscharf verhindern. Während Ottos Turn wurden diese schlechten Manieren aufgrund abbauender Reifen immer stärker und so kam es, dass Otto kurz die Kontrolle über die Lotte verlor und sich wegdrehte. Glücklicherweise blieb er dabei auf der Strecke, so dass er im Anschluss gleich weiter fahren konnte. Trotzdem huschten in der Zwischenzeit einige Mitkonkurrenten an ihm vorbei. Dieses kleine Missgeschick warf uns in der Amateurwertung von Platz 4 auf den 8. Rang zurück. In der Gesamtwertung reichte es immerhin noch auf den altbekannten 24. Schlussrang. Schade war’s! Nun galt es nach vorne zu schauen, um am Sonntag alles besser zu machen.
Hart gekämpft – gut gehalten! Fürs Sonntagrennen hatte Otto im zweiten Zeitfahren einen 30. Startplatz herausgefahren. Diesen verteidigte er am Start bravourös und nistete sich sogar einige Positionen weiter vorne ein. Dabei wurde er immer wieder in harte Zweikämpfe verwickelt und vom Hintermann unsanft angeschoben. Mit dem Malheur vom Vortag im Hinterkopf kämpfte er wie ein Stier, um den Porsche stets in Fahrtrichtung zu halten und meisterte diese Aufgabe optimal. Nach knapp 30 Minuten übergab er mir die mit leichten Kampfspuren versehene Lotte auf dem 26. Zwischenrang. Nun war ich an der Reihe. Wie eine Wilde stürmte ich los und konnte mit konstant schnellen Rundenzeiten die Löcher zu meinen Vorderleuten stetig verkürzen. In harten aber fairen Zweikämpfen konnte ich so Position um Position gutmachen. Dabei fühlte ich mich in der Rolle der Angreifenden sichtlich wohl. Erst wenige Runden vor Schluss wurde ich meinerseits von einem Mitbewerber unter Druck gesetzt. Wie eine lästige Fliege klebte dieser an meinem Heck fest und lies sich einfach nicht abwimmeln. Am Kurveneingang pirschte er sich richtig an mich heran, verlor dann aber wieder etwas am Ausgang. Mit der Zeit begann ich mir eine Strategie zu recht zu legen. Ich fing in den letzten zwei Runden an spät zu bremsen, am Scheitelpunkt übertrieben stark zu verzögern, um dann mit voller Kraft aus der Kurve herausbeschleunigen zu können. Durch dieses taktische Element konnte ich immer etwas früher beschleunigen als er und verschaffte mir dadurch den notwendigen Abstand, so dass er beim Anbremsen nicht angreifen konnte. Es war wie ein Spiel, welches ich überglücklich für mich entscheiden konnte *smile*. So fuhr ich mit einem grossen Grinsen auf Position 22 (ausnahmsweise nicht 24) ins Ziel und genoss dabei die lobenden Worte meines Renningenieurs. Ein Fazit über das gesamte Wochenende zu ziehen ist an dieser Stelle relativ schwierig. Als Fahrer hadert man immer etwas damit, Leistungen und Resultate voneinander getrennt zu beurteilen. Besonders wenn das Rennen erst wenige Stunden zurück liegt. Deshalb verzichte ich auf ein vollumfängliches Fazit und verabschiede mich stattdessen mit einem kleinen Motto: „Motorsport – My Love, my life, my passion“. Eure Andrina |
23.08.2012 Marcel Steiner CH Bergrennen
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Vom Europameister den Meister gezeigt Nur auf dem Weg ins Fahrerlager am Donnerstagabend haben wir das Rennen gegen Simone Faggioli gewonnen. Direkt vor seinem Sattelzug fuhren wir um halb zehn Uhr ins Städtchen St, Ursanne ein. Als wir an unserem angestammten Fahrerlagerplatz eintrafen, erlebten wir schon mal die erste Überraschung. Dieser Platz war für das Faggioli-Team reserviert. Uns wurde dann der Platz direkt daneben zugewiesen. Am Freitagvormittag stellten wir, wie vom Veranstalter bewilligt, unsere Zelte auf und richteten unseren Platz ein. Am Nachmittag verlief mit Streckenbesichtigung und Wagenabnahme alles nach Plan. Bis dann um fünf Uhr nachmittags der Feuerwehrkommandant kam und erst 3m Durchfahrt wollte und danach 3.5m, was wir immer erfüllten. Dennoch stand mein Zelt zu weit in der Strasse und wir mussten alles nochmals umplatzieren. Als ich samstags früh den Bus verliess, war es noch angenehm kühl und ich konnte beim Joggen im Wald ein wenig den Kopf durchlüften lassen. Als unser 1. Trainingslauf gegen halb Elf bevorstand, war es mittlerweile doch schon recht warm. Bereits in der ersten Kurvenpassage bei der Garage merkte ich, dass der Osella ein gutes Set-Up hatte und auch oben in der schnellen Waldpassage lief es schon ganz gut. Im Ziel war ich dann nur etwas mehr als eine Sekunde langsamer als letztes Jahr im schnellsten Rennlauf und konnte in 1.49.29 überraschend die Bestzeit realisieren vor Simone Faggioli (I-Osella FA30, 1.49.39), Joel Volluz (CH-Raynard-F3000, 1.53.32), David Hauser (L-Dallara GP2, 1.53.98) und Fausto Bormolini (I-Raynard-F3000,1.58.08). Auf den 2. Probelauf mussten wir am Osella eine geplatzte Antriebswellenmanschette reparieren und kleine Fahrwerksoptimierungen vornehmen. Weil die Temperaturen von Luft und Asphalt nun dermassen angestiegen waren und die Strecke durch einige Unfälle verschmutzt war, wurden wir vor dem Start zur Vorsicht aufgefordert. Zudem wurden wir während der Fahrt des Öfteren mir gelb/rot- gestreiften Fahnen an die rutschige Fahrbahn ermahnt. Ich hatte aber eigentlich nicht das Gefühl, dass die Strasse besonders rutschig war, machte durch die Fahnen aber doch vorsichtig und war in 1.50.18 langsamer als zuvor. Faggioli (1.50.93), Hauser (1.54.70), Bormolini (1.59.90) und Volluz (2.01.75) nahmen die Warnungen zum Teil noch etwas ernster. Kurz vor sechs abends entschärfte sich die Hitzesituation ein wenig und wir konnten nochmals angasen. Ich musste dann feststellen, dass Simone vorher wohl ein wenig mit uns gespielt hatte, denn er knabberte in 1.45.87 schon ein wenig an seinem Streckenrekord. Ich folgte mit Respektabstand in 1.48.86, 0.5sec vor Joel und 3sec vor David. Zu den normalen Wartungsarbeiten mussten wir nochmals zwei geplatzte Antriebswellenmanschetten reparieren. Die Hitze und die hohen Geschwindigkeiten forderten das Material. Sonntagfrüh bei noch einigermassen vernünftigen Temperaturen rückten alle Spitzenfahrer mit neuen Reifen aus, da wohl die besten Verhältnisse des Tages herrschten. Mein Auto fühlte sich super an, ich konnte überall ein gutes Tempo gehen und trotzdem wäre hie und da noch etwas mehr drin gelegen. Im Ziel stand für mich 1.45.87 auf der Anzeigetafel, genau wie bei Faggioli im Training, somit konnte ich mit meiner Leistung zufrieden sein. Gleich hinter mir folgte aber der Hammer, denn Simone Faggioli legte nochmals zu und fuhr 1.43.42 und verbesserte seinen Streckenrekord um beinahe 2 Sekunden. Joel Volluz steigerte sich ebenfalls auf ausgezeichnete 1.46.30, David Hauser auf 1.49.25 und Fausto Bormolini auf 1.51.23. Der 2. Wertungslauf zog sich recht lange hin. Erst Mitte Nachmittag waren wir wieder an der Reihe und temperaturmässig eher über dem Samstagsniveau. Ich entschied mich für eine leicht härtere Reifenmischung, die wir kurz an der Sonne vorwärmten. Der Start war super und auch die ersten Kurvenpassagen, doch in den ultraschnellen Waldkurven war die Balance nicht mehr ganz optimal. In 1.46.54 konnte ich nicht ganz an meine vorige Zeit anknüpfen und musst mich in diesem Lauf hinter Faggioli (1.45.00) und Volluz (1.46.42) einreihen und in der Addition wurde das mit Joel nun eng. Weil die Sonne gegen sieben Uhr vor unserem 3. Rennlauf nun etwas schwächer wurde, waren nochmals Topzeiten zu erwarten. Kurz vor meinem Start wurde das Rennen aber ein weiteres Mal unterbrochen und Joel Volluz blieb mit technischem Defekt liegen. Nun war ich etwas im Zwiespalt, denn so war mein zweiter Platz gesichert und auf den Sieg hatte ich keine Perspektive. Dennoch wollte ich eine gute Laufzeit abliefern, ohne allzu grosse Risiken einzugehen. Leider ging dann schon der Start etwas in die Hose und auch im Gripon liess ich ein wenig Zeit liegen. In 1.46.40 konnte ich aber meinen zweiten Gesamtrang hinter Simone Faggioli (1.43.89) halten und wichtige Punkte für die Schweizer Bergmeisterschaft sichern. Auf Grund von nur zwei gewerteten Läufen behielt Joel Volluz seinen dritten Rang, David Hauser belegte bei seinem ersten Auftritt in Les Rangiers den ausgezeichneten vierten Rang vor Fausto Bormolini. Mit diesen Resultaten konnten wir Schweizer uns im Feld der Europameisterschaft wieder super in Szene setzen. Zeit zum Verschnaufen bleibt mir und meinem Team momentan keine, denn am kommenden Wochenende, 25. - 26. August, findet bereits das Bergrennen in Oberhallau statt, dies bevor wir dann am 08. - 09. September bereits beim Heimrennen am Gurnigel starten. Bis bald… Marcel |
14.08.2012 Marcel SteinerCH Bergrennen
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Zwei Siege und ein Streckenrekord in 24 Stunden Beim Rennen in Massongex ist immer alles ein wenig anders. Kurz nach Freitagmittag erreichten wir unseren neuen Fahrerlagerplatz und mussten ziemlich Gas geben, um unser Zelt aufzubauen und uns einzurichten. Denn danach ging es gleich zur Streckenbesichtigung und Wagenabnahme.
Auch für Samstag stand uns ein strenger Tag bevor, denn es waren bereits drei Trainingsläufe und drei Rennläufe zu absolvieren, jedoch ohne Meisterschaftsprädikat. Daher mussten wir auch schon um 9 Uhr zum 1. Trainingslauf antreten. Die Strecke bot besseren Grip als ich es erwartet hatte und ich konnte den Osella schon recht zügig um die engen Kehren prügeln. In der letzten Spitzkehre wurden dann die gelben Flaggen geschwenkt, weil Eric Berguerand (Lola-F3000) am Kurvenausgang mit Getriebeschaden gestrandet war. Dies beeinträchtigte mich aber kaum und ich konnte in 1.52.39 eine überlegene Bestzeit realisieren, einzig Joel Volluz (Raynard-F3000) schaffte es noch knapp unter 2min.
Mit einigen Fahrwerkänderungen startete ich in den 2. Probelauf. Im unteren Teil lief es mir ziemlich gut, doch nach der zweitletzten Spitzkehre bekam ich wieder gelbe Flaggen, weil Julien Ducommun (Martini/BMW) mit einer abgerissenen Antriebswelle keinen Vortrieb mehr fand. Dies behinderte mich diesmal recht stark und dennoch konnte ich meine vorherige Zeit fast egalisieren (1.52.74). Volluz machte noch vorsichtiger in 2.00.57, Berguerand reiste nach Hause zur Reparatur und Florian Revaz (Formula Master) liess in 1.55.17 sein Talent aufblitzen.
Irgendwie fand ich mit meinen alten Trainingsreifen auf der winkligen und engen Strecke nicht mehr die nötige Traktion. So konnte ich mich im 3. Training auch lediglich auf 1.50.09 steigern. Joel fuhr bereits seine zweitbeste Laufzeit vom ganzen Wochenende in 1.48.17 und Florian kam im 2l-Auto auf 1.53.70.
Für den 1. Rennlauf montierten wir ein wenig bessere Reifen. Dies zahlte sich auch gleich in 1.47.17 aus. Bei Joel Volluz schienen die Uhren an diesem Wochenende irgendwie rückwärts zu laufen. Nach einer super Trainingszeit realisierte er nach einem Fahrfehler nur 1.49.88. Um den samstäglichen Tagessieg blieben leider nur noch wir Zwei übrig.
Im 2. Rennlauf konnte ich in 1.48.03 gegenüber Volluz (1.48.75) ausbauen.
Weil im 3. Rennlauf keine absoluten Topzeiten zu erwarten waren, rüsteten wir den Osella wieder mit den ganz alten Reifen aus. Im Ziel kam dann die grosse Überraschung, Joel und ich fuhren in 1.48.94 die genau gleiche Zeit. Somit konnte ich einen äusserst anstrengenden Tag wenigstens mit einem Sieg abschliessen.
Am Sonntag stand dann nochmals dasselbe Programm an, nur dass es jetzt um Punkte zur Schweizer Bergmeisterschaft ging. Am Morgen bei noch kühlen Temperaturen fanden wir im 1. Trainingslauf gute Verhältnisse vor und ich konnte gleich mit 1.48.30 beginnen. Joel Volluz konnte wegen technischen Problemen nicht starten, jedoch zeigte Eric Berguerand nach seiner Reparatur mit 1.49.33 auf, dass er nach seinem schweren Unfall vor wenigen Jahren auf dem Weg zurück an die Spitze ist.
Mit abermals leichten Fahrwerksoptimierungen konnte ich mich im 2. Training nochmals steigern und eine 1.47.04 vorlegen, Volluz (1.48.45) folgte mir knapp vor Berguerand (1.48.56) und Florian Revaz (1.51.58).
Weil der Zeitplan schon arg in Mittleidenschaft gezogen war, wurde der 3. Probelauf gestrichen.
Gleich nach der Mittagspause stand für unser Feld der 1. Rennlauf an. Wir zogen wohl ein wenig zu optimistisch zum Vorstart vor, denn wegen mehreren Unterbrechungen sassen wir lange in der Hitze in unseren Autos. Nach solchen Wartezeiten ist es meist sehr schwierig, die nötige Konzentration und Anspannung wieder zu finden. Mit den neuen Reifen ausgerüstet, fühlte sich der Osella fast wie ein anderes Auto an und ich konnte unheimlich attackieren. Ich war im unteren Teil noch zu wenig an die Reifen gewöhnt und agierte zum Teil fast zu langsam. Im Ziel wurde ich von einer fast unglaublichen 1.44.49 überrascht. Mit dieser Laufzeit konnte ich meinen eigenen Streckenrekord aus dem letzten Jahr um 1.74 sec unterbieten. Als gesamt Zweiter folgte nicht etwa Joel Volluz, sondern Florian Revaz in 1.49.72 und dahinter dann Florian Lachat (Tatuus Turbo, 1.53.01). Volluz hatte Pech mit seinem Getriebe, das beim Anbremsen der ersten Spitzkehre in Neutralstellung schaltete, worauf er anhalten musste, um alles neu zu sortieren und danach seinen Lauf in 1.54.37 beendete.
Nach einem Unfall von Joel Rappaz in einem Tourenwagen mussten wir sehr lange auf unseren 2. Wertungslauf warten und der 3. Lauf wurde somit schon im Vorfeld gestrichen. Als wir dann endlich an der Reihe waren, fand ich nicht mehr den optimalen Grip und das Auto rutschte viel mehr. Dennoch konnte ich fast meinen Rekord aus dem Vorjahr egalisieren in 1.46.59 und fuhr einen ungefährdeten Gesamtsieg heraus. Revaz kam bloss noch auf 1.51.29, sicherte sich aber so den zweiten Platz im Gesamtklassement und Joel Volluz schob sich in 1.48.09 noch auf den dritten Rang vor.
Mit diesem Topresultat konnte ich auch die Führung in der Schweizer Bergmeisterschaft ausbauen. Ein sehr spannendes Rennen steht uns am kommenden Wochenende, 18.-19. August, beim Berg-Europameisterschaftslauf in St. Ursanne - Les Rangiers bevor. In der Startliste stehen vier Osella FA30, 8 Formel 3000, ein GP2 und die besten Fahrer aus Europa.
Bis bald…
Marcel |
14.08.2012 Yannick Mettler ATS Formel 3 Cup
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Podestplatzierung sorgt für Erleichterung Nach zwei ernüchternden Wochenenden in Spa und Assen (ausgerechnet auf meinen Lieblings-Strecken!) ging es vergangenes Wochenende wieder aufwärts. Die sechste Veranstaltung des ATS Formel-3-Cups fand auf dem Red Bull Ring in Österreich statt, wo ich eine weitere Podestplatzierung erzielen konnte. Auf dem Weg zurück zum Erfolg wurden mir jedoch einige Steine in den Weg gelegt… Sowohl im niederländischen Assen (3.-5. August) wie auch am Red Bull Ring ging es jeweils unter erschwerten Bedingungen los. Im freien Training war ich zusammen mit dem Team damit beschäftigt, rätselhafte Probleme zu beheben und eine einigermassen gute Grundabstimmung für das Auto zu finden. So war die Ausgangslage in beiden Fällen nicht optimal und das Qualifying fiel – als logische Folge – entsprechend enttäuschend aus. Einzig in Assen startete ich im ersten Rennlauf von Platz fünf aus, sonst jeweils von der achten oder gar neunten Position. Dies entsprach nicht unserem Potenzial. Entsprechend zeigte ich in den Rennen jeweils, was in mir steckt: In fünf der sechs vergangenen Rennen fuhr ich jeweils innerhalb der ersten Runden (!) auf den vierten oder sogar dritten Rang nach vorne. Die guten Leistungen sollten jedoch lange nicht belohnt werden: Wenn ich anschliessend nicht von einem Mitkonkurrenten von der Strecke geräumt wurde, bekam ich meistens eine umstrittene bzw. nicht gerechtfertigte Zeitstrafe nach dem Rennen, die mich in der Schlusswertung wieder auf die Ausgangsposition oder noch weiter zurückwarf. Dass ich dadurch mindestens drei mögliche Top-3-Platzierungen verloren habe, hat mich besonders mitgenommen. Wieso es mit den „Fehlentscheidungen“ der Rennleiter mehrmals ausgerechnet mich traf, ist nach wie vor unklar. Es ist zwar wie im Fussball, dass die Richter eine überstürzte Fehlentscheidung nicht zurücknehmen müssen, jedoch handelt es sich hier um besonders offensichtliche Fälle, die sogar für Aussenstehende nicht nachvollziehbar sind. Fakt ist, dass ich jedes Mal nach einem Zweikampf mit einem bestimmten Fahrer eine Strafe gekriegt habe, obwohl ich mich nach Reglement stets korrekt verhalten habe. Das riecht für mich eindeutig nach Politik, was gewisse Gerüchte aus dem Fahrerlager bestätigen würde. Jedenfalls waren diese Umstände sehr frustrierend und es fiel mir schwer, dies hinzunehmen. Nach einer weiteren Durchfahrtsstrafe beim ersten Rennen am Red Bull Ring (Grund: Auto bei der Startaufstellung nicht ganz in der Mitte der weissen Markierung geparkt…) war ich am Tiefpunkt angelangt. Langsam machte sich Wut breit, aber ich versuchte mich trotz allem auf das nächste Rennen zu konzentrieren und vom neunten Startplatz das Maximum herauszuholen. Und endlich klappte es dann auch! Nach einem tollen und einwandfreien Rennen holte ich mein drittes Podium in diesem Jahr. Was für ein Befreiungsschlag nach all dem, was in den letzten Wochen vorgefallen ist! Es fühlte sich wie ein Sieg an. Das dritte Rennen am Sonntag lief ebenfalls reibungsfrei. Erneut vom achten Startplatz aus, beendete ich das Rennen nach einem langen Kampf um Platz fünf auf dem sechsten Rang. Zwar ergab sich in der Anfangsphase keine Möglichkeit, Plätze gut zu machen, jedoch habe ich danach ein starkes Rennen gezeigt, in dem ich meine beiden Teamkollegen überholte und mir mit dem Meisterschafts-Zweiten einen tollen Zweikampf lieferte. Nun freue ich mich auf den nächsten Rennevent in zwei Wochen, der auf dem berühmten Eurospeedway in der Lausitz stattfinden wird. |
16.07.2012 Andrina Gugger ADAC GT Master |
Wasserschlacht in der Eifel In weiser Vorahnung packte ich am Mittwoch neben kurzen Hosen auch meine Wintermütze in meine Gepäcktasche ein. Im Nachhinein muss ich sagen, dass ich recht optimistisch gepackt hatte, denn die Sommerkleider kamen an diesem Wochenende definitiv nie zum Einsatz. Doch erst der Reihe nach. Als wir am Donnerstag auf die Strecke kamen, herrschte ein riesiges Chaos. Überall standen LKW’s kreuz und quer, Bühnen wurden aufgebaut, Menschenmengen irrten bereits durch die Gassen und keiner wusste so recht, wo was zu finden ist. Insgesamt erinnerte mich das Ganze ein bisschen an „Das grosse Krabbeln“. Mit der Zeit begann sich die Situation zu beruhigen, und man konnte erste Strukturen im Fahrerlager erkennen. Nachdem wir endlich einmal unser eigenes Team gefunden hatten - wir standen aufgrund des Truck Racing nicht in der Boxe, sondern zuhinterst im Fahrerlager – staunten wir nicht schlecht. Vor uns stand ein fast neuer, komplett ausgerüsteter Renntransporter, den unser Teamchef Alex Fach nach dem LKW-Unfall vom Sachsenring organisiert hatte. Nach einer ersten Führung quer durch den Auflieger zogen wir uns ins Hotel zurück. Ich hatte von der vorangegangenen Woche einiges an Schlaf nachzuholen und wollte fit sein fürs Rennen. Am Freitagmorgen stand das erste freie Training an. Ich war ziemlich nervös, denn es regnete in Strömen. Für mich würde dies also das erste Mal Porsche fahren im Regen bedeuten. Ehrfürchtig fuhr ich in die erste Kurve. Hm… Hielt eigentlich erstaunlich gut. Ganz zu meinem Erstaunen fühlte ich mich verhältnismässig wohl und konnte meine Rundenzeiten kontinuierlich steigern. Vor allem auf der Bremse nützte ich, untypisch für mich, das ABS mit vollem Vertrauen und guten Gefühl. Im zweiten Training hatte ich dann schon mehr Mühe. Wir hatten ein Problem mit der Bremskraftverteilung. Infolgedessen drehte sich immer beim Anbremsen das Heck ein und ich hatte alle Hände voll zu tun, um das Auto auf der Strecke zu halten. Innerhalb weniger Runden verlor ich komplett das im ersten Training aufgebaute Vertrauen in die Bremse. Für das Zeitfahren nahm ich mir fest vor diese Unsicherheit in der hintersten, dunkelsten Ecke meines Ichs unter Quarantäne zu setzen, um am Gefühl aus dem ersten Training andocken zu können. Doch es entwickelte sich alles etwas anders, denn es trocknete tatsächlich für kurze Zeit ab. War mir das jetzt wirklich lieber als Regen? Ich wusste es nicht. Normalerweise wäre meine Antwort wie aus der Pistole geschossen gekommen, doch nun sass ich im Auto und musste im Trockenen eine schnelle Rundenzeit hinknallen, obwohl ich sie mit dem Porsche überhaupt noch nie unter diesen Bedingungen gefahren bin. Erschwerend dazu kam, dass es immer wieder leicht hineinregnete und man nicht so recht wusste, ob es gleich wieder anfangen würde komplett zu regnen. Für mich bedeutet dies, dass ich bei definitiv suboptimalen Bedingungen in kürzester Zeit (7 Runden) eine schnelle Rundenzeit auf den Asphalt pflastern musste. Dabei steigerte ich mich jede Runde um mehrere Zehntel und positionierte die Lotte für das erste Rennen auf Startplatz 31. Im zweiten Zeitfahren fuhr Otto auf die 36. Startposition von immerhin 41 Startern. Am Samstagmorgen reiste eine Gruppe von Motorsportlustigen aus der Schweiz an. Sie nützten die Chance einer organisierten Andrina-Gugger-Fan-Club-Reise an den Nürburgring. Ich freute mich sehr über die Anwesenheit jedes einzelnen und fühlte mich beinahe wie bei einem Heim-Grand-Prix. Nach einer kurzen Fahrzeugpräsentation zog ich mich zurück und bereitet mich auf das Rennen vor. Wie schon die Tage zuvor schüttete es wie aus Eimern. Es lag so viel Wasser auf der Strecke, dass sich die Rennleitung dafür entschied hinter dem Safety-Car zu starten, um die Situation in der Startkurve etwas zu entschärfen. Also fuhren wir erst zwei Runden in einer Einer-Kolonne um die Strecke. Ich versuchte meine Reifen irgendwie warm zu kriegen. Als das Führungsfahrzeug in die Boxengasse einbog hiess es: auf die Plätze fertig los! Mit Vollgas beschleunigte ich aus der Zielkurve heraus und… stand vor einer weissen Mauer! Die Gischt der voranfahrenden Autos war so enorm, dass ich nicht einmal mehr die Boxengasse auf der rechten Seite erkennen konnte. Verunsichert nahm ich den Fuss etwas vom Gas und überlegte mir, dass diejenigen, die in einer solchen Situation noch volle Kanne in diese weisse Wand hineinrasen ohne zu wissen, was in der ersten Kurve alles im Weg stehen wird, echt eine Schraube locker haben müssen. Mit Hilfe vereinzelter Anhaltspunkte fand schlussendlich auch ich den Weg und konnte so meinen Vorderleuten nachjagen. Dabei geriet ich aber immer wieder in die Situation, dass die Sicht so eingeschränkt war, dass ich den Fuss vom Gas nehmen musste. Erst nach einigen Runden verbesserte sich die Situation und ich konnte endlich anfangen, mich aufs Fahren zu konzentrieren. Mit der Zeit wurde ich zunehmend schneller und konnte an 30. Stelle an meinen Teamkollegen übergeben. Zu diesem Zeitpunkt war die Strecke noch nass, begann aber gegen Ende des Rennens vermehrt abzutrocknen. Einige Teams wechselten auf Slicks, während Otto das Rennen auf Regenreifen zu Ende fuhr. Dies war rückblickend wahrscheinlich die richtige Entscheidung für uns. Position 27 war das Endergebnis. Ein Blick auf den Regenradar für den nächsten Tag liess erfreuliches erahnen. Entspannt ging ich deshalb mit meinen Fanclub-Mitgliedern Essen. Als ich am Abend ins Bett ging, träumte ich von einem im See versenkten Auto. Wäre es wohl möglich, dass ich in der Nacht die Eindrücke des Tages verarbeitet habe?! Am Sonntagmorgen war es trocken, die Sonne schien etwas durchzudrücken und ich war gut gelaunt, als es plötzlich anfing dunkler zu werden. Innerhalb kürzester Zeit entleerte sich eine tief dunkle Wolke über dem Nürburgring. So ging es dann denn ganzen Tag. Selbst als wir in der Startaufstellung standen, konnte sich das Wetter nicht richtig entscheiden. In der Grid-Runde (Runde von der Boxe in die Startaufstellung) war es anfangs noch trocken - und Otto fuhr mit Slicks los -, als es plötzlich anfing wie aus Eimern zu schütten. Hinter der Regenwolke zeigte sich aber bereits wieder blauer Himmel. Was nun? Einige Zeit standen die Teams unschlüssig herum, entschieden sich dann aber in letzter Sekunde für Regenreifen. Glücklicherweise waren auch wir mit von der Partie. Vereinzelt gab es aber tatsächlich Autos, die mit Slick-Bereifung losfuhren – ein hoffnungsloses Unternehmen wie sich später herausstellte. Otto erwischte einen sehr guten Start und kam nach der ersten Runde an Position 33 über die Startlinie. Während es langsam abtrocknete freute ich mich immer mehr auf meinen Stint. Die Trockenreifen lagen bereit, um beim Fahrerwechsel montiert zu werden, und ich machte mich daran, meinen Helm anzuziehen. Dieser wirkt scheinbar wie eine Antenne mit direkt Anschluss zu meinem Lieblingsfreund Petrus, denn kaum hatte ich ihn auf, begann es wieder Bindfäden zu Regnen. Mir scheint, Petrus und ich müssen noch etwas an unserer Kommunikation arbeiten! Mir blieb also nichts anderes übrig, als einmal mehr an diesem Wochenende auf nasser Strecke loszufahren. Glücklicherweise verlief es diesmal etwas besser. Ich fühlte mich bereits nach wenigen Runden wohl im Auto und konnte einen guten Speed gehen. Mit der Zeit trocknete die Strecke zunehmend ab. Dies war für die Regenreifen, die zunehmend wie Würfel zu fahren waren, eine Qual. Ich haderte etwas mit meinem Schicksal. Doch ich war nicht die Einzige, denn immer wieder wurde ich in harte Zweikämpfe verwickelt, die ich erfolgreich für mich entscheiden konnte. Leider gab es aber auch die umgekehrte Situation und so reichte es zum Schluss nur für einen 29. Schlussrang. Das Positivste an diesem Wochenende ist sicherlich, dass uns die Resultate aus Rennen 1 und 2 dazu verholfen haben, dass wir in der Amateurwertung auf den vierten Rang vorgerückt sind. Ausserdem bin ich der Meinung, dass, obwohl die Endergebnisse auf den ersten Blick etwas ernüchternd scheinen, ich mit meiner Leistung zufrieden sein darf. Es gab in beiden Läufen jeweils nur 4 Ausfälle – und wir haben einige Rennboliden mit bekannten Motorsportgrössen an Bord hinter uns gelassen. Es gab einige Dinge, die besser hätten laufen können. Dennoch muss gesagt sein, dass es das erste Regenwochenende im Porsche war und somit ein gewisser Lernprozess logischerweise erst durchlaufen werden muss. Möglichkeiten dazu habe ich unter Umständen bereits am Mittwoch und Donnerstag, wenn ich endlich zu meinem lang ersehnten Testtag auf dem Lausitzring fahren werde. Ich freue mich darauf und bin bereit jede Menge zu lernen! Bis dann Eure Andrina
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10.07.2012 Yannick Mettler ATS F3 Cup
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Podestplatz und Punkte im Wetterchaos In der Motorsport Arena Oschersleben wurden die Rennläufe 7-9 des ATS Formel-3-Cup ausgetragen. Das dritte Rennwochenende wurde erneut von hohen Temperaturen geprägt, diesmal allerdings mit zahlreichen Sommergewittern und erstmals auch mit einem Regenrennen in dieser Saison. Dabei schrammte ich nur knapp an einem weiteren Rennsieg vorbei. Der erste Teil der Veranstaltung verlief zunächst nicht wie gewünscht. Im freien Training und im Qualifying machten uns vor allem die hohe Asphalttemperatur (38°) zu schaffen. Es war schwierig eine gute Abstimmung zu finden und die Reifen nutzten sich zu schnell ab. Den Umständen entsprechend gelang mir zwar eine gute Runde, diese reichte jedoch „nur“ für den 6. Startplatz. Damit war ich nach der hohen Zielsetzung natürlich nicht zufrieden. Am Samstagmorgen öffnete der Himmel seine Schleusen und sorgte damit für ein erstes Regenrennen in dieser Saison. Ich freute mich schon, da die aussergewöhnlichen Bedingungen die Karten etwas neu mischten. Die Freude hielt jedoch nicht lange an, da ich ein Problem mit der Bremsbalance hatte. Bis ich den „Fehler“ endlich aufheben konnte (vom Cockpit aus verstellbar), hatten die vor mir gestarteten Fahrer bereits einen Vorsprung, den ich nicht mehr einholen konnte. Somit reichte es noch für den 7. Rang und damit immerhin für einige Punkte. Das zweite Samstagrennen fand aufgrund von Verspätungen erst am Samstagabend um 18:00 statt. Die Strecke war nach einem heissen und sonnigen Nachmittag wieder trocken, doch dunkle Wolken am Himmel kündigten schon das nächste Gewitter an. Dank dem „Reversed-Grid“ (umgekehrte Startreihenfolge der ersten 8 von Rennen 1) startete ich von der zweiten Position. Gleich am Start konnte ich dank einem guten Start die Führung übernehmen und diese während den ersten Runden auch gleich ausbauen. Nur der Meisterschaftsführende konnte mir einigermassen folgen, der Rest war bereits nach wenigen Runden nicht mehr in Sichtweite. Es lief richtig gut. Nach ca. 6 Runden fielen dann die ersten Regentropfen. Runde für Runde wurde es etwas rutschiger, doch jede Kurve war unterschiedlich nass. Es war fast unmöglich, die Haftung der einzelnen Kurven jeweils abzuschätzen, besonders als Führender. Eine Runde bevor das Safety Car rauskam, war es dann in der einen Kurve wirklich nass und ich rutschte beim Anbremsen von der Linie. Der Zweitplatzierte konnte davon profitieren und schnappte mir die Führung weg. Das war ärgerlich, da das Rennen danach hinter dem Safety Car beendet wurde und ich keine Möglichkeit mehr hatte, mir die Führung zurückzuholen. Trotzdem war ich mit dem zweiten Rang zufrieden, denn bei diesen Bedingungen hätte es auch ganz anders kommen können. Für das dritte Rennen am Sonntagmorgen musste ich von Startplatz 7 aus starten. Nach einem nicht ganz optimalen Start kämpfte ich mich Schritt für Schritt nach vorne. Ein kühler Morgen komplettierte zudem das vielfältige Wetterprogramm und sorge für nochmals andere Bedingungen. Als Folge machten viele Fahrer den einen oder anderen Fehler, welche ich jeweils sofort ausnutze. Zwar war das Renntempo nicht einwandfrei, weil ich Mühe hatte, die Reifen überhaupt auf Temperatur zu bringen, doch dank einer konstanten und fehlerlosen Fahrt beendete ich das Rennen auf dem guten vierten Rang und holte damit weitere Punkte. Fazit: Ich bin definitiv froh, diesmal alle Rennen beendet zu haben. Zwar hätte es vom Rennspeed her noch etwas besser sein dürfen, jedoch habe ich im zweiten Rennen auch auf dieser technisch anspruchsvollen Strecke beweisen können, das ich den Speed zum Gewinnen habe. Es sind eben immer viele Dinge, die zusammenspielen müssen und gerade an diesem Zusammenspiel fehlt es manchmal noch. Doch das Team und ich lernen stets daraus und so gehen wir positiv gestimmt in die nächste Runde, die schon dieses Wochenende auf der legendären Rennstrecke von Spa-Francorchamps stattfinden wird. Ich freue mich schon!
Mehr Informationen über Yannick Mettler finden Sie auf seiner Homepage |
06.07.2012 Marcel Steiner CH Bergrennen |
Regenschlacht in Reitnau Schon wieder hatten wir eine vierwöchige Rennpause hinter uns gebracht, als nun endlich der Auftakt zur Schweizer Bergmeisterschaft in Reitnau bevorstand. In der Zwischenzeit lösten wir die Bremsprobleme am Osella. Gegenüber Ecce Homo war auch die Anreise sehr kurz und da in Reitnau nur am Sonntag gefahren wird, konnten wir diese auch erst Freitagabend angehen. Schon am Samstagmorgen war es, wie wohl in der ganzen Schweiz, sehr warm. Beim Zeltaufbau und ausladen des Rennwagens kamen wir schon ordentlich ins Schwitzen. Durch Steckenbesichtigung, Wagenabnahme und diverse Besuche durch Zuschauer, Fans und Fahrer war der Tag schnell vorbei. Pünktlich zum Openair-Fahrerapéro brach dann ein Gewitter über Reitnau herein und brachte eine kleine Abkühlung. Noch pünktlicher begann es am Sonntagmorgen mit meinem Weckerklingeln um sieben Uhr wieder zu regnen. Dies verhinderte mein morgendliches Lauftraining bei den Rennen. Trotzdem mussten wir mal abwarten, was das Wetter weiter vorhatte, bevor wir das Auto Regen-Setup umbauten. Der Regen liess dann nach und machte sogar Pause. Ich entschied mich für Intermediates-Reifen und eine Regenabstimmung beim Fahrwerk. Weil sich unser 1. Trainingslauf dann immer noch hinzog und die Sonne ein wenig hervorblinzelte, wechselten wir wieder zurück auf die Trockenreifen und stellten auch das Fahrwerk wieder auf die Trockeneinstellung zurück. Vor dem Start wurde ich noch informiert, dass die Zielkurve im Wald noch feucht war. Die Strecke bot dann für das 1. Training erstaunlich guten Grip und ich konnte schon recht attackieren. Doch vor der Zielkurve drosselte ich das Tempo, denn da war es noch richtig nass. Leider funktionierte die Zeitenanzeigetafel im Ziel nicht und somit war ich dann noch überraschter, als ich meine Zeit von 51.35 erfuhr, denn diese Zeit war nur 1sec langsamer als mein Streckenrekord aus dem Vorjahr. Mit Respektabstand folgten Eric Berguerand (Lola- Formel 3000, 54.21 sec), Joel Volluz (Reynard-Formel 3000, 56.37), Christian Balmer (Formula Master, 56.79) und Julien Ducommun (Formula Master, 57.41). Da es vor dem 2. Probelauf wieder kurzzeitig regnete, dann aber wieder aufhörte, musste ich doch auf die leicht profilierten Intermediates zurückgreifen und das Fahrwerk anpassen. Im unteren Streckenteil war die Strasse bereits ganz aufgetrocknet, im schnellen Mittel-S noch feucht und in der Zielkurve eher nass und von dem her eine gute Reifenwahl. Meine Zeit war in 52.00 bei schlechteren Bedingungen nur unwesentlich langsamer. Doch Berguerand schloss in 52.64 auf und auch Volluz (54.97) und Ducommun (55.66) konnten sich steigern. Kurz vor meinem 1. Rennlauf setzte Dauerregen ein, wir mussten den Osella mit Regenreifen bestücken und auf Vollregen-Setup umstellen. Genau in dem Moment, wo wir vom Fahrerlager zum Vorstart rollen mussten, schüttete es kurz wie aus Kübeln. Erstaunlicherweise bot die Strecke auch bei diesen nassen Verhältnissen einen guten Grip und ich hatte das Gefühl, als würde ich zu vorsichtig fahren. Da auch diesmal die Zeitentafel im Ziel nicht funktionierte, musste ich bis nach der Rückführung auf das Ergebnis warten. In 56.67 sec konnte ich die Gesamtführung übernehmen, vor Christoph Zwahlen (Opel Kadett C), der noch einen trockenen Lauf absolvieren konnte, und Julien Ducommun, beide mit 59-er Zeiten, alle Anderen stoppte die Uhr bei über einer Minute. Nach einer regenfreien Phase begann es vor unserem Feld zum 2. Rennlauf wieder richtig zu regnen. Mit meinen fast 3 Sekunden Vorsprung auf 1620 Meter Streckenlänge musste ich eigentlich fast nur im Ziel ankommen. In 57.92 erreichten Julien Ducommun und ich in der genau gleichen Zeit das Ziel. Julien zog damit im Gesamtklassement an Christoph Zwahlen, der diesmal auch bei Regen fahren musste (1.03.86), auf den 2. Platz in der Addition der zwei Läufe vorbei und ich konnte meinen Vorsprung wahren und so den 1. Platz verteidigen. Mit diesem Sieg war das Reitnau-Rennen für mich ein perfekter Saisonauftakt zur Schweizer Bergmeisterschaft. Zumal auch, da der letztjährige Vizemeister und wohl schärfste Konkurrent bloss auf dem 5. Rang der Rennsportfahrzeuge ins Ziel kam. Jetzt haben wir nochmals vier Wochen Pause vor uns, bevor es am 28.- 29. Juli im Wallis beim Bergrennen Ayent-Anzère um weitere Punkte zur Schweizer Meisterschaft geht. Bis bald… Marcel
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27.06.2012 Simon Trummer GP2 |
GP2 Rennen auf dem Valencia Street Circuit Nun stand nach Monaco also der zweite Stadtkurs der Saison 2012 auf dem Programm. Im Gegensatz zu Monaco ist die Strecke in Valencia viel breiter, bietet mehr Auslauf und weist sehr lange Geraden auf. Mein Ziel war, von der Erfahrung des Teams zu profitieren und gemeinsam einen möglichst guten Job zu machen.
Freies Training und Qualifying Das erste Training fand am Freitagmittag bei 35 Grad Aussentemperatur statt – und das ganze Wochenende sollte ja richtig warm werden. Nun, im Training schonte ich meine Reifen für das erste Rennen vom Samstag und so machte ich nur zwei richtig schnelle Runden. Ich beendete das Training auf P15. Im Qualifying um 16:00 Uhr hatten wir einen weichen und einen superweichen Reifensatz zur Verfügung. Diese erlaubten uns, fünf schnelle Runden zu fahren. Ich konnte meine Zeit aus dem freien Training um eine Sekunde verbessern, klassierte mich jedoch auf P17. Im Feld wurden dann noch verschiedene Strafen ausgesprochen – eine betraf auf auch mich – und so belegte ich am Ende P18.
Rennen 1 Das Rennen verlief an sich gut. Ich konnte überholen und verteidigen und holte mein bestes Saisonergebnis in einem Hauptrennen. Ich konnte mich bis auf P11 vorarbeiten. Durch eine Strafe gegen einen Mitkonkurrenten klassierte ich mich auf P10 und gewann einen Punkt!
Rennen 2 So konnte ich den Sprint am Sonntag von P10 in Angriff nehmen. Ich kam als Siebenter ins Ziel. Für diesen Rang gab es 2 Punkte. Alles in allem war es mein bisher bestes Race-Weekend in der GP2 und ich werde alles daran setzen, dass wir unsere gute Arbeit fortsetzen können! Die GP2 Serie ist eine sehr harte Meisterschaft und nichts wird einem geschenkt. Als nächstes werden wir in Silverstone sein, der Heimat des Motorsports! Silverstone hat eine sehr schöne und auch sehr schnelle Strecke, worauf ich mich freue!
Bis dahin! Simon Trummer |
15.06.2012 Levin Amweg LO Formula Junior |
Und dazu noch Hausaufgaben gemacht „Nach knappen 10 Stunden Fahrt trafen wir am Donnerstag Abend imriesengrossen paddock des Lausitzringes ein, ich konnte während der Fahrt wenigstens viel für die Schule lernen. Nachdem wir die Box eingerichtet hatten, genehmigten wir uns am Abend noch eine schöne, saftige Bratwurst im Fahrerlager Grill. Am Freitag war leider nur ein Training angesagt, etwas wenig aber es ging ja allen gleich. Die Zeiten passten, und schon ging es ab in das Zeitfahren fürs Rennen1. Nach ein paar schnellen Runden fuhr ich zurück an die Box und blieb dort dann auch, weil meine Zeit war schnell genug und somit konnten wir auch die Reifen fürs Rennen schonen, PolePosition! Endlich waren wir dran fürs Rennen1, und schon in der Aufwärmrunde merkte ich dass das Auto super in den Kurven lag, weil wir noch etwas geändert hatten. Als die roten Startampeln angingen, war ich ziemlich angespannt jetzt nur nicht den Start vermasseln wie in Varano;), es ist aber gut gegangen und ich konnte ein Start-Ziel Sieg Rennen fahren, yeah! Und mir auch noch die schnellste Rennrunde sichern! Am Samstag war dann das zweite Zeitfahren und Rennen2 angesagt. Mein Team war zusätzlich motiviert, da Deutschland gegen Griechenland 4:1gewann! Ich ging raus und wärmte meine Reifen 2 Runden langsam an, danach griff ich voll an und konnte wieder die PolePosition herausfahren, super! Wir starteten in Rennen 2 wieder zusammen mit den schnelleren FormelADAC, FormelRenault und Formel3. Rot ging an, aus,und ich legte wieder einen guten Start hin. Ich wollte zuerst einen Formel ADAC vormir in der ersten Kurve packen, dachte aber, nichts überstürzen, und wartete ab. Ich konnte mich dann zusammen mit dem ADAC vom restlichen Feld absetzten, soweit-so gut. Nach einigen Runden passte es, ich konnte ihm in seinem Windschatten folgen und Ende Gerade ausbremsen. Danach setzte ich mich ab und gewann mit 11s Vorsprung,yeah! Meine Teamkollegen liefen aufRang 2 und3 ein, Super Team Resultat! Also, Kurzversion: 2x PolePosition, 2x Rennsiege, 2x schnellste Rennrunde, das Leben ist schön! Danke an mein Team und alle, die mir dabei geholfen haben! Levin“ |
15.06.2012 Levin Amweg LO Formula Junior |
Doppel Pole, Doppel Sieg Freitagmorgen war zuerst Mal das Aufbauender Boxenangesagt, und als Belohnung gab es dann am Abend noch zwei freie Trainings. Die Pisteisteng und kurz, und es kam bei mir fast ein wenig “Kart-feeling” auf. Am Samstag wurde es ein sonniger und schwül warmer Tag, gemessene 32 Grad in den Boxen, und im Cockpit wünschte ich mir eine kleine Klimaanlage herbei... Wir fuhrennochmals zweifreie Trainings, in welchen wir noch die letzten Änderungen im set-up vornahmen. Am Mittag dann die erste Qualifikation, es lief mir sehr gut, das Auto mit neuen Reifen fühlte sich perfektan, Pole Position, yeah! Gegen Abend dann endlich das erste Rennen: Den Start habe ich kapital verschlafen und fiel prompt auf P2 zurück, welchen ich aber noch in der selben Runde zurück eroberte. Danach konnte ich mich absetzen und flitzte mit knappen 10s durchs Ziel, yeah! That’s the way I like! Am Sonntag war es etwas kühler, aber immer noch gegen 30 Grad. In der zweiten Qualifikation konnte ich nochmals die Pole holen, hatte aber im Rennen zwei wieder einen schlechten Start und kam wiede nur als Zweiter aus der ersten Kurve raus (ich muss wohl beim nächsten Renneneinige Starts üben, dass muss besser werden…) Dies hatte allerdings den Vorteil, dass ich nun 4 spannende Runden einen fight mit meinem Vordermann hatte, welchen ich dann in der Schikane ausbremsenkonnte, P1. Danach konnte ich mich wieder absetzen und gewann auchdieses Rennen, nochmals YEAH! das machte Riesen Spass! Es war eintolles Wochenende, tolles Wetter –tolles Auto –tolles Team! Umso schöner, als“formula LO” Sponsor und Unternehmer Fredy Lienhard anwesend war! Vielen herzlichen Dank an Alle! Das nächste Rennen ist bereits in 2 Wochen auf dem Lausitzring, ich freue mich schon auf diese schnelle Piste!
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14.06.2012 Yannick MettlerATS F3 Cup |
Strategien und erhitzte Gemüter Heiss ging‘s zu und her beim zweiten Rennwochenende des ATS Formel 3 Cups auf dem Sachsenring (D). Nicht nur die Temperaturen waren um einiges höher als beim Auftakt in Zandvoort (Anfang Mai), sondern vor allem auch die Risikobereitschaft der Fahrer. Entsprechend war es ein schwieriges Wochenende mit (zu) viel Action. Das Qualifying verlief besonders in der Anfangsphase sehr gut. Das Ziel, in den ersten Runden alles auf den Punkt zu bringen, konnte ich auf Anhieb umsetzen. Somit übernahm ich gleich am Anfang die Führung und nach dem ersten neuen Reifensatz (von 3 verfügbaren) lag ich auf dem 3. Zwischenrang. Für den zweiten neuen Reifensatz (der 3. wird normalerweise für eines der Rennen aufgehoben) wollten wir mit einer Setup-Änderung die Balance des Dallara F3 noch etwas optimieren, jedoch war die Änderung nicht effektiv genug und ich beendete das Quali schlussendlich auf Rang 5. Der geringe Abstand zur Spitze zeigte aber, dass noch nichts verloren war. Der Plan für den ersten Rennlauf war, den dritten und letzten neuen Reifensatz einzusetzen, um gleich am Anfang nach vorne zu kommen. Das ging aber gründlich schief, da ich ausgerechnet mit meinem Teamkollege (ebenfalls mit der gleichen Strategie von Startplatz vier aus) einen langen Kampf zu Beginn des Rennens hatte. Der verbissene Positionskampf nahm mehr als die Hälfte der Live-TV-Übertragung ein und wurde zu einer echten Nervensache, als noch weitere Konkurrenten dazukamen. Da ich die Ruhe bewahrte und den waghalsigen Manövern gegen Ende Rennen geschickt ausgewichen bin, konnte ich mich vom zwischenzeitlich 7. Rang wieder auf den fünften vorkämpfen. Als ich endlich freie Fahrt hatte, konnte ich meinen wahren Speed an den Tag legen, die ersten vier waren jedoch schon zu weit weg, um noch etwas auszurichten. Schade, aber der Situation entsprechend war es das Beste, was ich erreichen konnte. Das Sprintrennen mit umgekehrter Startreihenfolge der ersten 8 war erneut eine hitzige Angelegenheit. Bereits am Start krachte es und ich kam zweimal (!) nur wenige Zentimeter an dem ganzen Geschehen vorbei. So war ich immerhin auf Rang 5 nach der ersten Kurve. Danach kämpfte ich mich bis zur Hälfte des Rennens auf den dritten Rang nach vorne, wobei ich deutlich der Schnellste auf der Strecke war. Etwas zu schnell, wie sich kurz darauf herausstellte. Bei dem Versuch, den Zweiten einzuholen, wollte ich etwas zu viel und rutschte ins Kiesbett. Ich konnte das Rennen zwar noch beenden, doch die Enttäuschung war natürlich gross. Tröstende Worte gab‘s vom Team: Wir haben einen neuen Level erreicht, da wird der Grat eben noch kleiner. That’s Racing! Die Situation im letzten Rennen sollte eine Konsequenz aus dem ersten werden: Die Konkurrenten hatten sich die letzten neuen Reifen aufgespart. Nach einem guten und zunächst reibungslosen Start konnte ich mich auf Rang vier verbessern. Ein gewagter Block vom Drittplatzierten und die nachlassenden Reifen gegen Mitte Rennen versetzten mich jedoch zurück auf den 5. Rang, der bis zwei Runden vor Schluss absolut ungefährdet schien. Als der Viertplatzierte aber noch einen weiten Umweg durchs Kiesbett machte, schien es nochmals spannend zu werden. Was aber in der Schlussphase des Rennens abging, hatte nichts mehr mit Sport zu tun. Scheinbar hatte ein Konkurrent völlig die Nerven verloren, als ich meine Position verteidigte und er aufs Gras kam (was an dem Wochenende x-mal vorkam). Die Eskalation folgte, als er mir seitlich ins Auto fuhr und mich mehrmals ausbremste, offensichtlich mit voller Absicht. Das war nicht nur verrückt, sondern vor allem sehr gefährlich. Dass am Ende beide mit einer Disqualifikation bestraft wurden, kann ich nicht nachvollziehen und es ist nach wie vor sehr enttäuschend.
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11.06.2012 Andrina Gugger ADAC GT Master |
Hasenjagd am Sachsenring Dieses Wochenende fanden die Saisonläufe 5 und 6 der ADAC GT Masters auf dem Sachsenring statt. Ich freute mich sehr auf dieses Rennen, hatte ich doch mit eben jener Strecke seit der Saison 2010 noch eine Rechnung offen. Damals startete ich in der ADAC Formel Masters und bestritt die Rennen mit knapp 40 Grad Fieber. Es misslang mir alles! Nun war es also Zeit für einen Erfolg auf dem Sachsenring. Geplant war, dass wir am Mittwoch vor dem Rennen auf dem Lausitzring einen Testtag absolvieren würden. Leider kam es aber ganz anders, denn der LKW hatte auf dem Weg zur Rennstrecke auf der Autobahn einen schlimmen Unfall, verursacht durch einen Reifenplatzer. Auflieger und Zugmaschine wurden dabei völlig zerstört. Doch wir hatten Glück im Unglück. Sehr zur Freude aller, verletzte sich bei diesem Crash niemand schwerwiegend. Auch die Rennboliden überstanden das Ganze mit kleineren Schäden und so wurde die Entscheidung gefällt, dass zwar der geplante Testtag, nicht aber das Rennen abgesagt wurden. Im Anschluss an diese Entscheidung ging das grosse Organisieren los. Ein gemieteter LKW musste her, das Material umgeladen und eine improvisierte Küche hergezaubert werden. Alle Räder waren am Rotieren und jeder einzelne liess sofern es möglich war seine Kontakte spielen, um diese Situation zu meistern. Insgesamt war dieses Wochenende eine echte Teamleistung aller Beteiligten. Vor allem die Mechaniker sowie der Teamchef Alex Fach haben unglaublich hart gearbeitet, um uns das Rennen zu ermöglichen. Dafür möchte ich mich ganz herzlich bedanken!
Das Zeitfahren wird abgesagt Doch nun zum Rennen. Wie bereits erwähnt kannte ich die High-Speed Strecke bereits aus früheren Jahren. Dies half mir von Anfang an relativ schnelle und konstante Rundenzeiten zu fahren. Vor allem die Hochgeschwindigkeits-Kurven schienen mir und der Lotte sehr gut zu liegen. Sowohl im Laufe des ersten als auch des zweiten Trainings konnte ich mich kontinuierlich verbessern. Ich freute mich auf das Qualifying. Ich nahm mir fest vor, alles korrekt umzusetzen und eine Wunderzeit in den Asphalt zu brennen. Leider wurde nichts daraus. Noch bevor ich auf die Strecke kam, parkierte einer der Piloten seinen Audi R8 in der Streckenbegrenzung. Aufgrund von Bergungsarbeiten und anschliessenden Strecken-Reparaturen wurde das Zeitfahren 2 Stunden nach hinten verschoben - im Anschluss daran sogar komplett abgesagt. Toll! Da konnte ich schon keine Tests vor dem Rennen fahren und dann wird auch noch mein Quali gestrichen! Ich fand das alles andere als witzig.
Startplatz inmitten des Feldes Die Rennleitung entschied, die Startaufstellung aufgrund des Meisterschaftsstandes zu machen. So startete ich am Samstag vom hervorragenden 22. Startplatz aus. Dieser befand sich inmitten des riesigen Starterfeldes.
Ich war brutal nervös und liess mich auch durch die Überschlagsgeschichten vom letztjährigen Start nicht wirklich beruhigen (verständlich, oder? Danke Otto!). Als die Motoren endlich losheulten war diese Nervosität jedoch wie weggeblasen. Voll konzentriert auf meine Vorderleute preschte ich am Start nach vorne. In der ersten Kurve befand ich mich mitten im Getümmel. Rechts eine Corvette, links ein Mc Laren, vorne und hinten keine fünf Zentimeter Abstand zu meiner geliebten Lotte. In dieser Patrouille-Swiss gerechten Formation flogen wir in die nächste Kurve. Erst zwei weitere Kurven später begann sich das Feld langsam zu sortieren. Doch ich liess nicht locker und kämpfte mich, übermütig wegen des erfolgreichen Startes in den ersten Runden gleich noch einmal zwei weitere Positionen nach vorne.
Hasenjagd Dann wurde es langsam schwierig. Ich konnte zwar lange den Anschluss an das vordere Mittelfeld halten, musste mich aber auch stetig gegen meine schnellen Hintermänner wehren. Dies war sehr nervenaufreibend und anstrengend für mich. Als ich jedoch im leichten Drift um eine Vollgas Kurve kam und plötzlich einen Hasen vor mir über die Strecke rennen sah, war dies zu viel des Guten. Ein lauter Schreckensschrei entwischte mir. Zum Glück hatte ich zu diesem Zeitpunkt den Funkknopf nicht gedrückt, so dass keiner etwas von meinem doch recht feminimen Gekreische mitgekriegt hatte. Diesen Ohrschaden hätte ich nicht verantworten können. Als der Hase da so vor meinem Auto durchspurtete und nur wenige Millimeter meiner vorderen rechten Frontschürze entwischen konnte, ging es nur um Sekundenbruchteile. Trotzdem hatte ich das Gefühl, ich hätte in den Augen des Hasen bereits die Botschaft „Bitte überfahr mich nicht!“ lesen können. Diese goldigen, kugelrunden Glubschaugen sehe ich noch jetzt beim Schreiben dieses Berichtes vor mir. Glücklicherweise überstanden sowohl der Hase als auch die Lotte und ich diesen Zwischenfall ohne Schaden, dafür mit rasendem Herzschlag. Als ich wenige Runden später an Position 22 die Lotte an meinen Teamkollegen Otto Klohs übergab, stand mir der Schock immer noch deutlich ins Gesicht geschrieben. Während ich aufgebracht von „meinem Hasen“ erzählte, drehte Otto friedlich seine Runden. Auch er hatte ziemlich mit dem schwierigen Porschefahrwerk zu kämpfen und drehte sich infolgedessen in meiner „Hasenkurve“. Das Resultat war ein trotzdem recht zufriedenstellender 24. Schlussrang.
Aufholjagd im Rennen 2 Am Sonntag war Action angesagt. Mein Teamkollege Otto Klohs hatte bereits am Morgen 40 persönliche Gäste begrüsst, die anschliessend jede Menge Fragen über Auto, Serie und Fahrer hatten. Die jüngere Generation nützte die einmalige Chance, um sich in den Schalensitz des Rennporsches plumpsen zu lassen. Die strahlenden Gesichter sprachen Bände. Kurze Zeit später waren wir bereits mit dem unterschreiben von Autogrammkarten beschäftigt. Allein beim zwanzig minütigen Pit-Walk, bei dem die Zuschauer in Massen durch die Boxengasse strömten, schrieb ich über 100 Autogramme. Ich geniesse diese Minuten immer sehr. Es ist schön zu sehen, wie viel Freude man Kindern, Fans und
Rennsportbegeisterten mit einer simplen Unterschrift machen kann. Einfach nur cool! Kaum war dies vorbei starteten auch schon die Rennvorbereitungen. Die Strategie wurde besprochen, Glückwünsche ausgesprochen und dann ging es los. Otto startete vom 34. Startplatz ins Rennen. Bereits am Start hatte er einen kleinen Zusammenstoss mit einem seiner Vorderleute. Dabei kam es jedoch glücklicherweise nur zu einem Lackaustausch und leichten Kaltverformungen an der vorderen linken Schürze. Ohne Einschränkungen konnte der ehrgeizige Amateur weiter fahren. Nach knapp 30 Minuten übergab er an Position 29 an mich. Dabei ging beim Fahrerwechsel das Einlegen des ersten Ganges vergessen. Als Folge dessen würgte ich den Motor beim Losfahren ab. Diese verschenkten Sekunden sind immer sehr ärgerlich. Doch zum Ärgern hatte ich keine Zeit. Wie eine Wilde stürmte ich auf die Piste raus und… war alleine. Wir hatten mittlerweile einen rechten Abstand gegenüber unseren Hinterleuten herausgefahren. Doch leider war auch gegen vorne keine Konkurrenz in Sicht. Also entschloss ich mich einfach voll zu puschen, und meine Rundenzeiten wie im Training stetig zu verbessern. Kurze Zeit später erhielt ich von meinem Renningenieur Axel Plankenhorn den Funkspruch, dass ich gegen vorne massiv am Aufholen bin. Da sah ich auch schon das protzige Hinterteil eines Camaros aufblitzen. Optimistisch kämpfte ich mich an ihn heran, wurde bei meinen Angriffen aber immer wieder durch Führungsfahrzeuge, die zu Überrunden ansetzten,, unterbrochen. Schliesslich schaffte ich es doch noch am Camaro vorbei und konnte erneut als 24igste über die Ziellinie rollen.
Fazit Obwohl die Resultate nicht überwältigend waren, bin ich sehr zufrieden mit dem Wochenende. Das Team hat gute Arbeit geleistet und das Optimum aus den Porsches herausgepresst, was auf dieser Strecke gar nicht einfach ist. Ich persönlich fasse von Rennen zu Rennen mehr Vertrauen ins Fahrzeug und freue mich über die steten Leistungssteigerungen meinerseits. Vor allem im Zweikampf werde ich immer sicherer und konsequenter. Dies ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Nun hoffe ich, dass ich endlich einmal zu meinem seit lange geplanten Testtag komme und warte bereits ungeduldig auf die nächste Begegnung mit meiner Lotte! Spätestens am 13.-15. Juli zu den Saisonläufen 7 und 8 der ADAC GT Masters am Nürburgring wird dies der Fall sein. |
31.05.2012 Simon Trummer GP2 |
Ein Kindheitstraum Nun war es soweit: Mein ganzes Leben habe ich davon geträumt, einmal auf diesem Kurs zu fahren! Nun erfüllte sich dieser Traum – und dies mit einem GP2 Auto, dem zweitschnellsten Auto überhaupt, welches in Monaco an den Start geht. Freies Training und Qualifying: Im Practice war mein Ziel, möglichst viel zu fahren, um die Strecke kennenzulernen. Dies gelang mir recht gut und ich konnte mich laufend steigern. Im Quali war ich mit meinen Rundenzeiten bereits „ziemlich bei den Leuten“. Obschon es nur zu Rang 20 reichte, war ich recht zufrieden, denn ich fuhr zum ersten Mal in meiner Karriere hier und hatte vorher nur 30 Minuten Zeit, die Strecke kennenzulernen. Rennen 1: Das Race 1 startete ich also von P20. Das Ziel konnte nur sein, in der ersten Runde anzugreifen und danach „zu fahren und zu lernen“. Auch dies gelang mir – würde ich sagen – nicht schlecht: Ich fuhr auf P12 vor. Es war mein erstes Rennen in Monaco; ich konnte es beenden und zufrieden sein, dies war ein sehr schönes Gefühl! Rennen 2: Am Sonntag nahm ich das Rennen von der 12. Position auf. Auch in diesem Rennen konnte ich einige Ränge gut machen und mich aus den Crashes fernhalten. Somit beendete ich das Wochenende auf P9 und damit auf meinem zweiten Top 10 Rang in der GP2 Serie. Das Fahren auf dieser Strecke war für mich eine riesengrosse, unglaubliche Freude! Nun gehen wir bald nach Valencia, einem weiteren Strassenkurs, der jedoch nicht ganz mit Monaco zu vergleichen ist. Monaco ist und bleibt einmalig!
Bis dahin! Simon Trummer
www.simontrummer.ch |
22.05.2012 Christian Fischer ETCC |
Wieder Pech So hatte sich Christian Fischer seinen Auftritt während der Rennen fünf und sechs des FIA ETCC nicht vorgestellt. Der Accord Euro R des Reinachers wurde in Salzburg wieder völlig demoliert. Dabei hatte das Wochenende für den Honda-Piloten gut begonnen. Wie das berühmte Schweizer Uhrwerk war der PS-Bolide des Teams Rikli Motorsport auf dem Hochgeschwindigkeitskurs unterwegs. "Wir sind gut vorbereitet hierher gekommen; technisch ist alles in Ordnung", berichtete der Automobilkaufmann zuversichtlich nach dem Zeittraining, in dem er sich an der fünften Startposition insgesamt und an der dritten Stelle der Division Super 2000 qualifizierte. Nach dem Start zum ersten Wertungslauf und während der Anfangsphase kam es am Sonntagnachmittag zu Turbulenzen an den neuralgischen Stellen des Salzburgrings. Auch die Startnummer 9 wurde bereits in der zweiten Runde vor der Schikane angeschoben, drehte sich und landete unsanft in den Reifenstapeln. Mit erheblichen Beschädigungen an der Fahrerseite nahm Christian Fischer die Verfolgung auf, fand Anschluss an die Vorderleute und wurde noch ein zweites Mal Opfer einer eher unsauberen Attacke. Wieder war es Aytac Biter, der mit seinem BMW dem Rikli-Piloten in die Seite fuhr. Zwei Runden vor der karierten Flagge musste dieser an der Box endgültig aufgeben. "Das Auto ist wieder einmal völlig krumm. Die Fahrertür ist aus der Verankerung gerissen, eine Scheibe ging zu Bruch, die Spur ist verstellt und Heck und Seite sind verbeult. Schon zu Beginn war es der BMW beim Anbremsen der Schikane. Am Ende war er mir unter gelber Flagge in die Seite gebrettert - unglaublich!", ärgerte sich Fischer, der sich wieder einmal um einen Podestplatz betrogen fühlen darf. Bis zu seinem Aus hatte er trotz des ersten Crashs gut mithalten können. Zum zweiten Rennen war der Honda Accord Euro R nicht mehr angetreten. |
22.05.2012 Levin Amweg LO Formula Junior |
Eröffnung auf dem Red Bull Ring Endlich ging die Saison los! Nach über 6 Monaten seit dem letzten Rennen waren wir gespannt wie es laufen würde… und es lief gut (abgesehen von der Technik-Hexe)! Das Wetter war toll, sonnig und frühsommerlich warm. In den freien Trainings jeweils schnellster, schlug die fiese Defekt-Hexe im ersten Quali zu und Levin konnte wegen stotterndem Motor keine einzige gezeitete Runde fahren. Trotz versuchter Reparatur setzten sich dann diese Motoraussetzer im ersten Rennen fort, und er musste nach 2 Runden die Boxen ansteuern. In Rekordzeit ersetzte man dort die Zündbox und bereits fünf Minuten später konnte er wieder rausfahren. Zwar mit einigen Runden Rückstand, aber mit der Gewissheit dass der Motor nun wieder lief fuhr er noch die schnellste Rennrunde. Tag zwei, Rennen zwei: Im zweiten Quali holte er sich klar die Pole Position mit 0.8s Vorsprung. Der Start im Rennen 2 war trotz viel Verkehr soweit gut, und mit 6 Sekunden Vorsprung gewann er das zweite Rennen. «Herzlichen Dank meinem tollen Team, welches einen Super Job machte, vor allem auch bei der Reparatur während dem ersten Rennen», strahlte Levin nach seinem Sieg, und freut sich bereits auf Varano in 3 Wochen. |
09.05.2012 Marcel Steiner Bergrennen |
Das Eschdorf- Syndrom Als wir am Donnerstagabend bei sternenklarem Himmel Richtung Luxemburg fuhren, wollten wir den Wetterbericht, den uns erwartete, nicht wahrhaben. Auch am Freitag war es sonnig, nur teilweise leicht bewölkt. Wir hatten noch einige Arbeiten am Osella zu erledigen, die Wagenabnahme ging sehr zügig und die Strecke musste ich mir gut anschauen. Doch am Abend kam dann der angekündigte Regen sintflutartig! Auch am Samstagmorgen kam es immer noch nass vom Himmel. Weil sich der 1. Trainingslauf der frühen Klassen sehr in die Länge zog und es doch endlich mal eine regenfreie Phase gab, konnten wir um die Mittagszeit mit Intermediates zum Training ausrücken. Ich fühlte mich noch nicht so wohl im Auto, beim ersten Versuch am Berg dieses Jahr und bei heiklen Bedingungen. Somit fand ich mich auf dem vierten Zwischenrang wieder, hinter Guy Demuth (Osella FA30), Eric Berguerand (Lola- Formel 300) und David Hauser (Dallara- GP2). Hinter mir klaffte dann schon eine Lücke von 2 Sekunden zu den nächsten Verfolgern. Zum 2. Trainingslauf stand dann unsere ganze Trainingsgruppe mit Trockenreifen und Trockenabstimmung für die Talfahrt zum Start bereit. Doch dann setzte unvermittelt wieder Regen ein und alle Autos mussten wieder auf Regen-Set Up umgebaut werden. Auf der nassen Piste fühlte ich mich dann schon ein wenig wohler und konnte die zweitschnellste Laufzeit realisieren, nur knapp hinter David Hauser. Am Sonntagmorgen hatten wir in etwa dasselbe Bild am Himmel. Erst Regen, danach riss die Wolkendecke auf und es sah kurzzeitig nach einem angenehmen Tag aus. Dies hielt aber nur sehr kurz an und bald fielen wieder Tropfen. Die Veranstaltung begann pünktlich, doch der Zeitplan wurde schon bald durch zum Teil heftige Abflüge strapaziert. So mussten wir uns bis Mittag gedulden, bis wir an den Start zum 1. Rennlauf geführt wurden. Danach standen wir nochmals etwa zwei Stunden unten, weil auch unser Feld nicht unfallfrei über die Runden kam. Die Strecke hatte, durch die Unterbrüche, dann genug Zeit, immer wie mehr abzutrocknen. David Hauser nützte dann die letzte Unterbrechung, um von Regen- auf Trockenreifen zu wechseln. Ich zögerte etwas zu lange und blieb auf Intermediates. Als ich dann endlich starten konnte, waren die untersten drei Kurven doch recht trocken, aber sehr rutschig. Der obere Teil war dann weitgehend trocken und Slicks wären wohl die bessere Variante gewesen. Somit musste ich mit der zweitschnellsten Zeit in 54.662 und 0.7 sec Rückstand auf Hauser zufrieden sein. Nach dem Ziel im Fahrerlager schafften wir es kaum das Auto unter das Zelt zu stellen, schon setzte der nächste Schauer ein. Dies war nicht gerade förderlich, um im 2. Rennlauf die Zeit zu verbessern, da in Luxemburg nur der schnellste Lauf für das Tagesklassement berücksichtigt wird. Der Regen hielt recht lange an, die Strecke blieb nass und an einigermassen anständige Bedingungen glaubte niemand mehr. Als wir dann aber über die Strecke an den Start rollten, waren die letzten drei Kurven schon komplett trocken. Doch der untere Teil war schon noch recht feucht und die Reifen zogen auch noch Wasser hoch. Ich wollte aber nochmals angreifen. Der Start gelang mir nicht wunschgemäss, doch der Rest war dann recht gut und somit konnte ich in 57.835 noch Laufbestzeit realisieren und David um 0.86 sec distanzieren. Aber halt 3 sec langsamer als am Mittag. Auf Grund der Witterungsverhältnisse hätten wir das Resultat auch fast auslosen können. Jetzt haben wir schon die erste Pause. Am 2.-3. Juni werde ich beim Europa Bergmeisterschaftslauf in Ecce Homo/CZ teilnehmen. Bis dahin versuchen wir am Osella noch einige Teile zu optimieren und in Tschechien dann eine gute Hauptprobe zur Schweizer Bergmeisterschaft hinzulegen. Bis bald… Marcel |
08.05.2012 Yannick Mettler ATS Formel 3 Cup |
Erster Sieg beim Saisonauftakt Viele Fragezeichen gab es vor dem ersten Rennen der Deutschen ATS Formel 3 Serie. Durch die neuen Einheitsmotoren mit Push-to-Pass System wurden die Karten unter den Teams neu gemischt. Durch einige erfahrene F3 Piloten aus der Euroserie und dem ATS Cup war auch die Fahrerbesetzung vielversprechend. Umso mehr freute ich mich über meinen allerersten Sieg in der Formel 3, als ich das zweite von drei Rennen für mich entscheiden konnte. Was für ein Rennen! Das Qualifying begann zuerst etwas unglücklich. Auf der ersten schnellen Runde wurde ich von einem langsam fahrenden Auto blockiert, so dass mir nur eine Runde auf nicht mehr ganz frischen Reifen blieb, bevor der lang angekündigte Regen einsetzte. Da das Qualifying die Startplätze für Rennen 1 und 3 (schnellste- und zweitschnellste Rundenzeit) bestimmt, reichte es somit nur für den 6. Startplatz für die entsprechenden Rennen.
Das erste Rennen verlief bei trockenen Bedingungen relativ unspektakulär und ich konnte mich dank einem guten Start auf den 5. Rang verbessern. Mehr lag jedoch nicht drin, da die Balance des Dallara Formel 3 über die Renndistanz noch nicht optimal war. Mit dem 5. Rang holte ich jedoch bereits wichtige Punkte für die Meisterschaft. Am Samstagnachmittag folgte dann Rennen 2. Für dieses Rennen starten die ersten 8 von Rennen 1 in umgekehrter Reihenfolge (reversed Grid), somit startete ich von Platz vier. Mit einem Bombenstart überholte ich gleich drei Gegner auf einmal und führte das Feld bereits in der ersten Kurve an. Ich hatte bereits einen kleinen Vorsprung herausgefahren, als jedoch das Safety-Car aufgerufen wurde. Hinter mir gab es am Start nämlich einen spektakulären Auffahrunfall, nachdem ein Auto stehengeblieben war. Beim Restart hinter dem Safety-Car machte ich alles richtig und ich nutzte die Gelegenheit, um gleich wieder einen kleinen Abstand herauszufahren. Danach konzentrierte ich mich nur noch darauf, meinen Abstand zu vergrössern. Die Balance des Autos war nun deutlich besser und ich hatte ein super Renntempo. Gegen Ende konnte ich sogar etwas Tempo rausnehmen, ich hatte noch einige Push-to-Pass Schüsse übrig und einen komfortablen Vorsprung. Was für ein Gefühl, als ich schliesslich die Ziellinie überquerte! Mein erster Formel 3 Sieg - und was für einer! Ich hatte zu jedem Zeitpunkt des Rennens alles unter Kontrolle, ein perfektes Rennen. Eine kurze Schrecksekunde gab es noch nach dem Rennen, als Gerüchte aufkamen, ich hätte eine Safety-Car Regel missachtet. Der Aufruhr schenkte ich jedoch nicht allzu grosse Aufmerksamkeit, ich wusste, dass ich alles richtig gemacht hatte. Trotzdem war das Resultat wegen administrativem Aufwand erst am Sonntagmorgen offiziell. Ebenfalls am Sonntagmorgen folgte dann noch Rennen 3. Ich war nach meinem Renntempo vom Vortag sehr positiv gestimmt und hatte von Startplatz 6 aus erneut das Podium im Visier. Der Start sollte sich jedoch als die typische „Aneinanderreihung von unvorhersehbaren Ereignissen“ erweisen: Ich hatte erneut einen guten Start, der neben mir jedoch einen Frühstart und einer vor mir blieb stehen (Motor abgewürgt). Das alles führte dazu, dass ich um einige Zentimeter nicht zwischen dem Frühstarter und dem Stehenden vorbeikam, eine heftige Kollision war die Folge. Wie Schade! Nach meinem wohl besten Rennen bisher folgte mein kürzestes überhaupt: Nach etwas mehr als 3 Sekunden war das Rennen mit zwei gebrochenen Vorderradaufhängungen bereits vorbei. Ich hatte mich beim Aufprall leicht am Daumen verletzt, ärgerte mich aber viel mehr darüber, dass die Chance auf ein weiteres Podium damit weg war. Trotz dem unglücklichen Verlauf im Qualyfing und im dritten Rennen konnte ich schlussendlich doch eine positive Bilanz ziehen. Obwohl der „Nuller“ in Lauf 3 für die Meisterschaft natürlich nicht gut war, bin ich positiv gestimmt für die kommenden Rennen. Die Pace ist sehr gut und es sind erst 3 von 27 Rennen vorbei, also noch jede Menge Punkte zu holen! Nächstes Mal muss es im Quali besser laufen, um Startunfällen gar keine Chance zu geben…
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08.05.2012 Andrina Gugger ADAC GT Master |
Das Auf und ab der Gefühle inmitten von Sanddünen Dieses Wochenende fanden die Rennläufe 3 und 4 der ADAC GT Masters statt. Ich freute mich sehr auf diese Rennen, wusste aber nicht so recht,was mich in Zandvoort erwarten würde. Die Piste war mir gänzlich unbekannt und Zeit für eine Streckenbegehung hatte ich aufgrund meines Studiums und dem späten Flug leider auch nicht. Zum Glück durfte ich mich bei der Firma Racingfuel auf dem Rennsimulator vorbereiten. (Dazu ein ganz herzliches Dankeschön an Wani Finkbohner.) So konnte ich wenigstens die Streckenführung kennen lernen und einige Eindrücke vom holländischen Rundkurs sammeln. Schon nach nur wenigen Simulationsrunden geht man als Pilot mit einem völlig anderen Gefühl ans Rennen und hat den Eindruck die Strecke bereits zu kennen. Dies war vor allem für dieses Wochenende enorm wichtig, denn mir standen nur gerade zwei 30minütige Trainings zur Verfügung. In diesen konnte ich mich trotz wechselnder Wetterbedingungen kontinuierlich steigern, kämpfte aber noch etwas mit den schnellen und sehr kurvigen Vollgaspassagen, in denen sich eine Bodenwelle an die andere reihte. Wenn man das Auto mit Vollgas über eine Kuppe krachen lässt, dabei gleichzeitig eine Rechtskurve fährt und sich ununterbrochen darauf konzentrieren muss, bei den unaufhörlichen Schlägen, die das Auto richtig abheben liessen, die Kontrolle nicht zu verlieren, dann musste man schon ziemlich die Backen zusammen klemmen, um den Fuss nicht vom Gaspedal zu nehmen. Anfangs verliess mich in eben jenen Passagen jeweils der Mut, doch mit der Zeit fasste ich immer mehr Vertrauen ins Auto und so kam es, dass ich mich aufs erste Zeitfahren noch einmal ordentlich verbessern konnte. Das Resultat war Startplatz 31 fürs erste Rennen. Persönlich war ich sogar der Meinung, dass noch einige Plätze mehr möglich gewesen wären, aber leider konnte ich aufgrund von Rotphasen (Abbruch) nur 2 fliegende Runden fahren. Dieses Gefühl liess mich optimistisch auf das erste Rennen schauen. Doch da war wortwörtlich die Luft raus. Nachdem ich am Start einige Plätze verloren hatte, weil mein Vordermann eine Schikanenbremse mitten auf der Start-Ziel-Geraden hinlegte, merkte ich schon eine Runde später, dass sich das Auto komisch anfühlte. Mir fehlte am Ausgang der Kurve enorm die Traktion und über die Unebenheiten hüpfte das Auto jeweils noch einige Meter nach Verlassen der Bodenwellen wild herum. Immer mehr verlor ich dabei das Vertrauen ins Auto, stellte jedoch irgendwann fest, dass es etwas besser ging, wenn ich meinen Fahrstil komplett umstellte. Nun war es zwar angenehmer zu fahren, doch die Zeiten wurden nur unwesentlich schneller. Zwischenzeitlich konnte ich mich dennoch etwas noch vorne orientieren und einige Plätze gut machen, blieb dann aber hinter einem anderen Porschefahrer hängen. Ziemlich frustriert kam ich in der Hälfte des Rennens und an Position 27 liegend an die Boxe, um die Lotte an meinen Teamkollegen Otto Klohs zu übergeben. Dabei stellte ich irritiert fest, dass die Mechaniker plötzlich den Reifen hinten links austauschten, machte mir aber keine grossen Gedanken dazu. Erst etwas später erfuhr ich, dass ich ein undichtes Reifenventil hatte und somit bereits seit Runde 2 oder 3 mit einem Plattfuss unterwegs war. Dies erklärte natürlich einiges! So war auch das Endresultat mit Platz 30 nicht wirklich verwunderlich. Trotzdem fand ich es schade. Ich wollte eigentlich nach dieser relativ guten Zeit (mit Steigerungspotential) im Zeitfahren eine gute Show abliefern. Nun musste ich diesen Plan auf den nächsten Tag verschieben. Nicht wirklich happy über den Verlauf des ersten Rennens aber nicht minder motiviert fürs Rennen 2 gingen wir am Abend gemütlich zum Italiener essen und anschliessend ins Bett. Ich war hundemüde und schlief sofort ein. Als ich am Morgen wieder erwachte, war es bereits hell draussen. Ich fühlte mich super und freute mich aufs Rennen. Heute war ich an der Reihe den zweiten Stint zu fahren. Mit nachlassenden Reifen ist dieser jeweils schwieriger zu fahren. Doch da musste ich durch. Nach einem ausgiebigen Frühstück fuhren wir beizeiten auf die Strecke, um noch genügend Zeit für die Vorbereitung zu haben. Doch wie das bei der ADAC GT Masters nun einmal ist, löst sich diese Zeit innerhalb Sekunden in Luft auf und man ist bereits in der Startaufstellung inmitten von aufgeregten Menschenmassen. Mechaniker rennen herum, Zuschauer bestaunen die Fahrzeuge, Piloten wünschen sich gegenseitig viel Glück und schon geht es los. Angespannt sass ich wenige Minuten später in der Boxe und verfolgte den actionreichen Start. Überall schossen Autos quer, schleuderten von der Stecke oder fuhren sich gegenseitig ins Auto rein. Da wir mit Startplatz 37 nichts zu verlieren hatten, hielt sich mein Teamkollege sauber aus den Rangeleien raus. Das war auch gut so, denn durch die vielen Ausfälle wurden wir automatisch nach vorne geschwemmt. Bereits nach einer Runde kam Otto auf dem 31. Platz daher. In mir weckte sich langsam die Freude. Vielleicht gelang es uns ja heute , den einen oder anderen mit unserer Performance zu beeindrucken. Unser Ziel war klar: Top 25! Und ich war bereit alles dafür zu geben. Die Rennhälfte ist da. Otto fährt an die Boxe. Auto einweisen, Fahrerwechsel in Windeseile, bereit machen, losfahren und… Mist! Motor abgestorben! So etwas sollte eigentlich nicht passieren, doch in der Hektik und total übermotiviert habe ich die Kupplung zu schnell losgelassen. Na gut, dann gilt es die Zeit wieder gut zu machen. Ich düste los und brannte bereits in der ersten Runde meine schnellste Rundenzeit in den Asphalt. Das Auto war im Vergleich zum Vortag und ohne Plattfuss wunderschön zu fahren. Als ich merkte, dass ich meinem Hintermann langsam aber sicher davon fahren konnte, begann überkam mich ein Wohlgefühl. Runde für Runde drehte ich, genoss jede einzelne Sekunde und kämpfte mich an meinen Vorderleuten vorbei. Als ich in einer schwierigen Kurvenpassage auf einen langsam fahrenden Lamborghini auffuhr, verlor ich viel Zeit. Plötzlich waren hinter mir eine Menge Autos. Drei davon waren die Spitzenreiter, die bereits wieder kamen, das andere waren direkte Konkurrenten. Über Funk bekam ich den Befehl um jede Position hart zu kämpfen und keinen mehr vorbei zu lassen. Dies gelang mir erstaunlich gut. In den letzten Runden des Rennens konnte ich meinen Vorsprung gegenüber den Hintermännern sogar wieder ausbauen und näherte mich in riesigen Schritten meinem Vordermann. Und da kam sie, die schwarzweisskarierte Zielflagge! „Mist!“, schoss es mir durch den Kopf „Ich hätte ewig so weiter fahren können!“. Trotzdem war ich überglücklich heil ins Ziel gekommen zu sein. Ohne zu wissen auf welcher Position wir schlussendlich gelandet waren, wusste ich, dass dies eine super Leistung von mir, meinem Teamkollegen und dem gesamten Team Fach Auto Tech war! Dieses Rennen war einfach nur genial! Nachdem ich im Park Fermé die toll gelaufene „Lotte“ abgestellt hatte, erfuhr ich endlich die Rangierung; Platz 19! Was für ein Erfolg. Damit hätte wirklich niemand gerechnet und schon gar nicht aus dieser Startposition! Fazit: Ich für meinen Teil war mit dem Wochenende sehr zufrieden. Schade war das Malheur vom Samstag, aber solche Dinge gehören nun mal einfach zum Rennsport dazu. An dieser Stelle möchte ich mich einmal ganz herzlich beim gesamten Team Fach Auto Tech für ihre tolle Arbeit bedanken! Die Arbeit im Team macht richtig Spass und ich hoffe auf viele weitere erfolgreiche Rennwochenenden! Eure Andrina |
07.05.2012 Toni Seiler ADAC GT Master |
Toni Seiler kämpft auf toller Naturrennstrecke Auch nach mehr als 30 Jahren im europäischen Motorsport gibt es für Toni Seiler noch Überraschungen. Nach langer Pause startete Toni Seiler erstmals wieder im niederländischen Zandvoort, einer anspruchsvollen Naturrennstrecke in den Nordseedünen. „Die Strecke ist fantastisch, eine richtige Fahrerstrecke und kein Vergleich zu vielen modernen, aber teilweise sterilen Rennstrecken“, schwärmte Seiler. „Zuletzt war ich vor 30 Jahren hier, damals war die Streckenführung noch eine ganz andere. Die Strecke macht enorm viel Spass und ist fahrerisch sehr anspruchsvoll.“ Nicht nur die Strecke machte Seiler und Teamkollege Frank Kechele in der Corvette Z06.R von Callaway Competition viel Freude, auch das Ergebnis passte am Ende mit einem zweiten und vierten Platz in der Amateurwertung. Im ersten Lauf auf der ehemaligen Formel 1-Strecke belegte Seiler den zweiten Platz in der Amateurwertung und kam zusammen mit Frank Kechele als 17. ins Ziel. „Ich hing leider recht lange hinter einem Mercedes fest, sonst hätte es vielleicht noch mit dem Sieg bei den Amateuren klappen können“, so der zweifache Amateurchampion nach dem Rennen. Viel Fernsehzeit bekam die gelbe Callaway-Corvette von Toni Seiler im zweiten Lauf am Sonntag. Frank Kechele lag in der Startphase in der Spitzengruppe auf Rang fünf, hatte dann aber einen spektakulären High-Speed-Ausritt in das Kiesbett in der Zieleingangskurve und fiel auf Platz elf zurück. Toni Seiler brachte die Corvette auf Rang dreizehn ins Ziel, wurde aber aufgrund eines Kontaktes mit dem Lamborghini von Marc Hayek mit einer 30-Sekunden-Strafe belegt und als 15. gewertet. In der Amateurwertung belegte Seiler Rang vier. „Der Rempler mit Marc Hayek tut mir sehr leid, denn Marc ist nicht nur Landsmann, sondern auch ein sehr fairer Sportsmann“, entschuldigte sich Seiler. „In der Kurve wurden gelbe Flaggen geschwenkt, die ich erst spät gesehen habe. Ich war spät auf der Bremse und es hat nicht mehr gereicht. Allerdings wurde ich im Rennen auch Opfer von zwei Remplern, es wurde generell sehr ruppig gefahren. Am Ende stand so die Lenkung schief, und ich musste kämpfen wie ein Löwe, um meine Position zu verteidigen.“ Erstmals im gleichen Look wie die Startnummer #18 von Toni Seiler und Frank Kechele gingen in den Niederlanden Remo Lips und Frank Schmickler in der Startnummer #17 an den Start. Die Corvette von Lips/Schmickler trat in Zandvoort erstmals im Stand von 2012 an und wurde erst am Freitag fertig. Im ersten Rennen hatten Lips/Schmickler noch ein technisches Problem, das einen Extra-Stopp kostete. Problemlos verlief dann aber in Lauf zwei, als die Corvette auf dem guten 16. Platz ins Ziel kam.
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02.05.2012 Marcel Steiner |
Die Schonzeit ist vorbei Kein Scherz, meine Saison begann bereits am 1. April mit dem Autorennen auf der Indoorkartbahn in Roggwil. Eigentlich konnte sich dies im Vorfeld niemand vorstellen, dass ich mit dem grossen Osella da überhaupt um die Ecken komme. Als Fahrer ist das Umrunden der Kartbahn schon ein riesen Kampf und Krampf. Anfangs tat ich mich auch schwer und im 1. freien Training kam ich noch nicht so zurecht und hatte mit Gripproblemen zu kämpfen. Leichte Fahrwerkseinstellungen zahlten sich aber im 2. Training schon deutlich aus und ich konnte mich in der Zeitenliste verbessern. Nach nochmaligen leichten Änderungen am Fahrwerk konnte ich mich im 1. Qualilauf an die Spitze setzen und den Rundenrekord für Autos bereits leicht unterbieten. Ich fand mich dann mit dem Osella auf der sehr engen Strecke je länger je besser zurecht, konnte immer mehr attackieren und unterbot den Streckenrekord um gut eine Sekunde und umrundete die 630 Meter lange Bahn in 37.330 sec. Im Finallauf wurden dann ab stehendem Start zwei Runden gefahren werden. An meine Rekordzeit kam ich nicht mehr ganz ran, dennoch konnte ich dieses Rennen mit einem beruhigenden Vorsprung auf Jo Brunner (Formel Ford), Bruno Ianniello (Lancia S4) und Georg Pacher (Steyr Puch) gewinnen. Zwei Wochen später, am 13.-14. April, standen die Testtage mit dem Team Sägesser Motorsport auf dem Circuit de Bresse auf dem Programm. Freitagmorgens war der Himmel noch etwas bewölkt, die Strecke aber trocken und somit konnten wir gleich beginnen, unser Testprogramm abzuspulen. Ich fühlte mich schon recht wohl im Osella und konnte bereits mit einer guten Rundenzeit im ersten Turn beginnen. Leider bekamen wir dann sofort Probleme mit dem Streckenbetreiber wegen des Lärms. Wir mussten unser Programm ein wenig umstellen und konnten immer nur Turns von drei Runden fahren. Dennoch konnten wir einige Einstellungen durchprobieren und ich konnte mich auf eine Zeit von 1.17.15 steigern. Leider schlichen sich relativ bald Getriebeprobleme ein, denen wir erst am Freitagabend auf die Schliche kamen. Wir fanden, nach Rücksprache mit dem Sadev-Importeur, den Fehler und hofften, am Samstag nochmals ausgiebig zu testen und auch das Getriebe auf seine einwandfreie Funktion zu prüfen. Bei schönstem Sternenhimmel gingen wir dann auch zu Bett. Doch regnete es bereits, als wir Samstagmorgens erwachten. Wir gaben die Hoffnung auf besseres Wetter nicht auf und warteten geduldig bis Mittag. Als nach dem Mittagessen keine Besserung in Sicht war, entschieden wir uns, Auto und Material zu verladen und die Heimreise etwas früher anzutreten. Letztes Wochenende konnte ich den Rennwagen und meine Fahrkünste im Showprogramm beim Automobilslalom Frauenfeld präsentieren. Dies ist eine perfekt durchorganisierte Veranstaltung mit sehr gutem Publikumsinteresse. Dabei wird ein Teil der Slalomstrecke in einen kleinen Rundkurs umgebaut, damit die Showblock-Fahrer ihre Runden drehen können. Jeweils kurz vor Mittag und ein weitere Mal Nachmittags konnten wir den Zuschauern unsere Autos vorführen und tüchtig angasen. So konnte ich den Osella nochmals auf Herz und Nieren prüfen und mich bei einigen Kilometern noch besser eingewöhnen. Nun ist es aber vorbei mit der Eingewöhnungsphase, am kommenden Wochenende, 5.-6. Mai, beginnt nun auch für mich die Rennsaison beim Bergrennen in Eschdorf (Luxemburg). Dies wird sicher eine interessante Angelegenheit, sind doch 10 Formel 3000, 2 Osella FA30 und ein GP2 gemeldet. Das Kräftemessen kann also beginnen… |
23.04.2012 Rene Gilomen |
Saisonauftakt von der Pole Position Endlich geht es los, ich kann meinen neuen Clio "entstauben". Ich fühle mich sehr wohl und er brummt einwandfrei:-))) Das Quali habe ich durchzogen, wie ja fast immer, abgeschlossen, ..... startete auf Position 12, aber ins Rennen bin ich super gestartet, gleich auf Position 5 gefahren. Das heisst in meiner Klasse Position 1!! Nun packte mich der Ehrgeiz und ich wurde leicht übermütig.... wollte noch weitere Fahrer aus anderen Klassen fressen!! (Sinnlos!!) Das Heck brach aus und ich ruinierte mir 4 Reifen gleichzeitig, und tschüss zurück in die Box, aus der Traum:-((( Was mir bleibt, ist das gute Gefühl, der Polepositon. Die Klassierung ergab dann den Startplatz für Rennen 2, sprich fast zu hinterst. Doch ich gab wieder alles. Das Rennen wurde unter Safetycar wegen Regen abgebrochen. Die nächste Gelegenheit kommt schon bald am 15. -17. Juni 2012 in Hockenheim! |
03.04.2012 Andrina Gugger |
ADAC GT Master Oschersleben 2012 Endlich war es soweit, das erste Rennen der ADAC GT Masters stand vor der Tür. Ich war total aufgeregt und hatte ehrlich gesagt ziemlich die Hose voll. Das Starterfeld war mit 44 Fahrzeugen nicht nur enorm gross, sondern auch überdurchschnittlich stark. Ein Profi-Rennfahrer nach dem anderen trug sich in die Starterliste ein. Unser Ziel von einer Top 25 Rangierung schien in weite Ferne zu rücken. Dennoch freute ich mich auf dieses Rennen, bei dem ich zeigen wollte, was in mir steckt. Der Anfang gestaltete sich dabei etwas schwierig. Da ich am Donnerstag in die Schule musste, konnten wir erst am Donnerstagabend losfahren. Wir reisten die ganze Nacht durch und kamen erst morgens um 6 Uhr auf der Rennstrecke von Oschersleben an. Ich hatte aufgrund der vorangegangen Tage ein mittlerweile recht beachtliches Schlafmanko aufgebaut und hätte mir gewünscht, mich noch einige Stunden hinlegen zu können. Doch dies war leider nicht möglich, denn ich musste eine ganze Menge administrative Dinge erledigen, die die meisten Piloten schon am Donnerstag abgearbeitet hatten. So flitzte ich gleich Morgens um Viertel nach sieben zum Fahrerbriefing und von da aus zur Papierabnahme, an der ich meine Lizenz zeigen und persönliche Angaben machen musste. Von da aus ging es direkt weiter zur technischen Abnahme. Ich wurde gewogen und meine sämtlichen Rennkleider wurden auf Feuerfestigkeit überprüft. Noch als ich bei der Abnahme war, hörte ich, wie die ersten Fahrzeuge ins offizielle freie Training starteten. Jetzt hiess es auch neben der Rennstrecke in erster Linie Vollgas geben! Pünktlich zu meinem Stint schaffte ich es in unsere Box zurück. Erst jetzt realisierte ich so richtig, dass es regnete. Hilfe! Ich war mit dem Porsche 911 GT3 R noch nie im Regen gefahren?! Werde ich mich jetzt total blamieren auf der Strecke? Oder komme ich mit der „Lotte“ im Regen vielleicht sogar richtig gut zurecht? Mir blieb nichts anderes übrig als es auszuprobieren. Aufgeregt aber auch erleichtert, dass ich diese Erfahrung in einem Training und nicht erst beim Rennen sammeln durfte, setzte ich mich ins Auto und düste los. „Übersteuern… Untersteuern… Huch nicht über den Randstein…! Hilfe da kommt ein Kiesbett…! Mist…! verbremst…!“ Dies alles ging mir in den ersten paar Runden durch den Kopf, während ich verzweifelt versuchte das Fahrzeug auf der Strecke zu halten. Mit der Zeit entwickelten sich meine Gedanken ins durchaus Positive: „Eigentlich geht’s doch recht gut oder...? Jipppi…! Die Zeiten werden schneller…! Geschafft…!“. Glücklich kam ich nach meinem Stint zurück in die Boxengasse und war froh, das Auto nirgends im Kiesbett versenkt zu haben. Für das zweite Training hatte ich mir dann einiges vorgenommen. Leider kam es nicht so wie erwartet. Nach einem Ausritt quer durch die Wiese, kam mein Teamkollege mit zerstörter Porschefront in die Boxe zurück. Somit fiel das Training für mich wortwörtlich ins Wasser. Nach der Mittagspause und zwei Stunden Schlaf galt es dann ernst. Das Zeitfahren stand an. In der ADAC GT Masters ist dies so geregelt, dass jeweils ein Pilot das erste, der andere Fahrer das zweite Zeitfahren bestreitet, was wiederum zu den Startpositionen für Rennen 1 und Rennen 2 führt. Für uns hiess das – ich Zeitfahren 1 und Otto Zeitfahren 2. Das Endresultat war ein 30. Platz meinerseits und ein 37. Platz von meinem Teamkollegen. Im Grossen und Ganzen zufrieden ging ich am Abend früh ins Bett um endlich mein Schlafmanko wettzumachen und fit für den Samstag zu sein. Am Samstagmorgen regnete es in Strömen. Zusätzlich dazu wehte eine enorme Biese quer über die Rennstrecke. Es war eisig kalt und die Menschen versteckten sich in ihren Regenmänteln und hinter tief ins Gesicht gezogenen Mützen. Mein Platz hinter dem Lenkrad unserer „Lotte“, war glücklicherweise trocken und windgeschützt. In Gedanken bereitete ich mich aufs Rennen vor und versuchte meine Nervosität in den Griff zu kriegen. Ausgerechnet bei diesen schwierigen Bedingungen musste ich den Startstint fahren. Mittlerweile hatte es nämlich aufgehört zu regnen und durch den peitschenden Wind konnte man bereits die ersten trockenen Stellen auf der Strecke erkennen. Gleichzeitig standen aber auch drohend schwarze Wolken am Himmel, die nichts Gutes verheissen liessen. Bereits auf dem Weg zur Startaufstellung drehte sich ein vor mir fahrendes Auto weg. Ich wurde noch nervöser! In der Startaufstellung angekommen ging die Diskussion um die richtige Reifenwahl los. Regenreifen, Trockenreifen, oder eben doch Regenreifen? Wir entschieden uns für Regenreifen, da es bei diesem ersten Rennen nicht darum ging, dass ich aufs Podest fahre, sondern die Möglichkeit haben sollte möglichst viel zu fahren, um Erfahrungen zu sammeln. Kaum hatten wir uns entschieden mussten die Mechaniker auch schon die Boxengasse räumen und wir starteten in unsere Einführungsrunde. Mit Schrecken stellte ich fest, dass die Strecke viel schneller trocknete als eigentlich erwartet. Doch ändern konnte ich nun auch nichts mehr. Also versuchte ich das Beste daraus zu machen und preschte bereits am Start nach vorne. In den ersten paar Runden konnte ich mich intensiv nach vorne orientieren und hatte sichtlich meinen Spass. Plötzlich begannen jedoch die Regenreifen abzubauen. Per Funk gab ich meinem Renningenieur durch, dass ich gerne zur Box kommen würde, um die Trockenreifen zu montieren. Dieser gab mir das ok, hielt mich kurze Zeit später aber davon ab, weil das zweite Teamfahrzeug aufgrund eines möglichen Plattfusses bereits an der Boxe stand. Also blieb mir nichts anderes übrig, als noch eine Runde draussen zu bleiben. Dies war ziemlich Harakiri. Wie auf rohen Eiern schlitterte ich durch die Kurven in der Hoffnung, rechtzeitig in die Boxe zu kommen, bevor etwas passierte. Als ich es bis in die Boxe geschafft hatte, war ich erleichtert. Zwar hatte uns der zusätzliche Boxenstopp eine Menge Zeit gekostet, doch das Ziel bei diesen schwierigen Bedingungen auf der Strecke zu bleiben hatte ich soweit erfüllt. In den letzten paar Runden meines Stints konnte ich mich erneut nach vorne orientieren und übergab die „Lotte“ meinem Teamkollegen Otto Klohs an ca. 27. Position. Dabei kam es zu einem Technischen Missverständnis, bei dem die Stoppuhr auf dem Fahrerdisplay nicht anfing zu laufen. Diese Stoppuhr ist für uns Piloten von grosser Wichtigkeit, da sie uns anzeigt, wann wir wieder aus der Boxe fahren dürfen. Das Reglement der ADAC GT Masters gibt nämlich vor, dass man von der Einfahrt der Boxengasse bis zur Ausfahrt der Boxengasse minimal 75 Sekunden haben muss. Da die Stoppuhr nicht funktionierte, passierten wir diese Check-Linien 2,8 Sekunden zu früh und kassierten daraufhin eine 3-Sekunden-Stopp-and-Go-Strafe. Dies kostete uns einige Plätze und so kamen wir nach dem einstündigen Rennen nur noch auf Rang 30 ins Ziel. Das Fazit aus dem ersten Rennen: Solche technischen Missverständnisse sind zwar ärgerlich, doch lernt man aus diesen Fehlern und kann sich sicher sein, dass derselbe Irrtum nicht noch einmal passieren wird. Für den Sonntag setzten wir uns mit Platz 25 ein hohes Ziel. Ich persönlich strotzte nur so vor Optimismus. Das Rennen vom Vortag hatte mir Selbstvertrauen gegeben und ich fühlte mich fit, wohl und entspannt. Naja entspannt zumindest bis kurz vor dem Start, den dieses Mal mein Teamkollege Otto fuhr! Einmal mehr musste ich merken, dass ich eine enorm schlechte Zuschauerin bin. Sobald ich vor einem Fernseher sitze und weiss, dass ich selbst nicht ins Renngeschehen eingreifen kann, werde ich zu einem Nervenbündel. Dann fiebere ich voll und ganz mit und bin nervöser, wie wenn ich selbst hinterm Lenkrad sitze. Eben auch eine Erfahrung, die ich bei diesen ADAC GT Masters Rennen machen muss. Ich hoffe sehr, dass ich mich irgendwann an diese Situationen gewöhnen werde. Aber nun zurück zum Rennen. Bei vollkommener Trockenheit startete Otto vom 37. Startplatz und kämpfte sich bereits in den ersten paar Runden bravurös nach vorne. Nach ca. einer halben Stunde übergab er mir das Auto an 29. Stelle. Jetzt gings für mich nochmals los. Das Auto rollte mit 60 km/h auf unsere Boxe zu und hält an: Hinrennen, Türe aufreissen, Funk ausziehen, Kissen positionieren, ins Auto hüpfen, den Sitz ein bisschen nach vorne, Gurte bereit halten und warten, bis Otto mich fertig angeschnallt hat. Sitzposition einstellen, Funk-Check machen, Gurte festziehen, Motor starten – das Herz schlägt mir bis zum Hals – die Stoppuhr läuft… 12… 11… - ich mache mich startklar - 10… Gas geben, Kupplung schnallen lassen und los geht’s!!! Glücklich stellte ich beim Einbiegen in die erste Kurve fest, dass alles geklappt hatte. Doch ich konnte mich nicht lange darüber freuen, denn ich hatte einen Nissan im Nacken. Während ich mit aller Kraft versuchte, diesem davon zu fahren, näherte ich mich immer mehr meinen Vorderleuten. Ich kämpfte mich durch die Gruppe hindurch, immer darauf bedacht, dass der Nissan kein Loch findet, um an mir vorbei zu schlüpfen. Zwei Mal erhielt ich einen heftigen Schlag auf die hintere rechte Ecke, konnte das Auto aber jedes Mal in letzter Sekunde wieder auffangen, ohne dass es zu einem Dreher kam. Dabei wurde das Auto von Runde zu Runde immer schwieriger zu kontrollieren. Die Reifen gaben nach und der Nissan klebte noch bissiger an mir. Als von hinten die Spitzengruppe nahte, kam ich ganz schön ins Schwitzen. Ich musste diese nämlich passieren lassen, ohne dabei jemanden zu behindern und gleichzeitig darauf achten, dass dieser verflixte Nissannicht gleich mitzieht. So war ich froh, als ich endlich die Ansage „Letzte Runde“ über den Boxenfunk hörte. Ich versuchte möglichst alle Löcher zu schliessen um meinem Hintermann alle Chancen zu nehmen. Diese Strategie schien aufzugehen. Aber eben nur bis in die letzte Kurve. Da drückte sich der Nissan innen an mir vorbei, bremste mit zwei Rädern auf der Wiese an und schoss mit blockierten Reifen auf mich zu. Um einem Zusammenstoss aus dem Weg zu gehen, trat ich auf die Bremse und öffnete die Lenkung. Dabei verlor ich die Kontrolle über mein Heck und drehte mich ein. Ich ärgerte mich fürchterlich, denn durch dieses Techtelmechtel sind wir von einem hervorragenden 23. Schlussrang auf den 26. zurückgefallen und somit haarscharf an unserem persönlich gesetzten Ziel vorbeigerutscht. Auch Stunden nach dem Rennen wusste ich noch nicht so recht über wen ich mich ärgern sollte, über den Nissanfahrer, der quer geschossen kam oder über mich selber, weil ich die Kontrolle über das Fahrzeug verloren hatte und einen Dreher nicht verhindern konnte. Rückblickend bin ich der Meinung, dass diese Situation eine jener Erfahrungen ist, von denen ich dieses Jahr noch eine Menge sammeln werde! Und das ist auch gut so, denn dafür ist dieses Lernjahr da. Trotzdem können wir mit unserer Leistung zufrieden sein, denn in diesem starken Feld mit so vielen Profis und sehr vielen sehr erfahrenen Piloten so viele Positionen nach vorn zu fahren, ist nicht zu unterschätzen. Fazit: - viel gelernt - und happy, die Feuertaufe mit dem Porsche 911 GT3 R bestanden zu haben.
Eure Andrina |
30.01.2012 Nico Müller |
Yokohama WTCC Kart Event Am vergangenen Freitag Abend lud Yokohama zum alljährlichen grossen Kart-Event in Payerne. Ca. 26 Teams aus den Sparten Auto-Journalismus, Zubehör-Lieferanten und Herstellern nahmen die Challenge an. In vielen Teams fanden sich bekannte Namen aus der Schweizer Motorsportszene, wie zum Beispiel Rahel Frey (DTM) oder Marcel Steiner (mehrfacher CH-Bergmeister) wieder.Wie in den vergangenen beiden Jahren startete Nico auch dieses Jahr, gemeinsam mit Andrina Gugger (GT-Masters), Fabio Leimer (GP2) und Jörg Pettersen (Journalist) fürs Team „Auto Illustrierte“. Das Ziel war klar: Die Serie mit 4 Siegen in Folge zu erweitern (bei den letzten zwei war Nico dabei). Ein 3. Rang im Zeitfahren war zwar nicht die ganz optimale Ausgangslage, doch das Team „ai“ ging trotzdem zuversichtlich ins Rennen. Fabio gelang ein guter Start und er legte einen fehlerfreien Stint hin, sodass Nico das Kart von ihm in der Führung liegend übernehmen konnte. Er baute den Vorsprung (u.a. mit der schnellsten Rennrunde) stetig aus und so lag das Team bei Rennhälfte schon mit einer ganzen Runde vorne. Ca. 15 Minuten nachdem Nico das Kart an Andrina übergab, musste dann das Rennen aufgrund eines Zwischenfalls neben der Strecke (der zum Glück keine schwerwiegenden Folgen mit sich zog) vorzeitig beendet werden. Somit gewann das Team „ai“ nach etwas mehr als 2h Rennzeit (anstelle der geplanten 3) zum 3. Mal in dieser Konstellation und zum 5. Mal insgesamt den Yokohama WTCC-Kart-Cup fürs Team „Auto Illustrierte“. Am wichtigsten ist, dass bei dem Zwischenfall neben der Strecke nichts Schlimmes passiert ist. Aufgrund dieser Tatsache konnte auf einen gelungenen Abend zurück geblickt werden und die Vorfreude auf die nächste Edition in 2013 ist riesig. |
23.01.2012 Andrina Gugger |
Aufregender Bericht zum 24h Rennen in Dubai Aufgeregt und voller Vorfreude stand ich am Montag auf dem Zürcher Flughafen. Mittlerweile war schon fast die ganze Truppe von Fach Auto Tech anwesend und bereit zum Abflug. Ich fühlte mich völlig "kribblig" und fieberte bereits der ersten Fahrt auf einem Porsche entgegen. Doch davor gab es noch einiges zu erledigen. Ich legte meine Tasche auf das Check-In Band, erhielt mein Flugticket und verabschiedete mich von meiner Mutter. Im Flieger erforschte ich sogleich die Unterhaltungsmöglichkeiten. Jeder besass vor sich nämlich einen Bildschirm auf dem man Filme gucken, Spiele spielen oder Musik hören konnte. Na das würde ja ein amüsanter Flug werden. Nachdem ich einige Stunden mit einem Rallyeauto um eine imaginäre Strecke gedüst bin und vergeblich versucht habe bei "Wer wird Millionär" die 1'000'000 Frage zu knacken, widmete ich mich bis zur Landung einem Spielfilm. In Dubai gelandet mussten wir erst einige Stunden anstehen um überhaupt durch die Passkontrolle zu kommen, und ein Mietfahrzeug zu erhalten. Ich war müde und hungrig. Anschliessend landeten wir zu allem Überfluss noch im falschen Hotel und so wurde es 2 Uhr bis wir endlich an richtigen Ort tot müde ins Bett fielen. Das fing ja schon einmal gut an. Glücklicherweise verlief der nächste Tag wesentlich unkomplizierter. Nach einigen administrativen Dingen, die zu erledigen waren, liefen wir die Strecke zu Fuss ab. Sofort bemerkte ich, dass die Strecke alles andere als einfach war, zumal man oft in die Kurve hineinbremsen und teilweise spezielle Linien wählen musste, um den Kurvenradius möglichst geschickt meistern zu können. Dennoch konnte ich es kaum erwarten, dass die Trainings endlich starteten, denn allein die beiden "Steilwandkurven" liessen jede Menge Spass vermuten. Nach der Streckenbesichtigung gingen wir Essen. Für diesen Abend war ein typisch arabisches Restaurant geplant, bei dem uns eine Vorspeise aufgetischt wurde, die meine Vorstellungskraft deutlich überschritt. Der ganze Tisch wurde mit kalten und warmen Vorspeisen bedeckt und hungrige Hände griffen nach den verschiedensten arabischen Spezialitäten. Während einige richtig lecker waren, lehnte ich bei anderen dankend ab und beobachtete das Spektakel am Tisch. Am Mittwoch war es dann endlich soweit und die ersten Testrunden standen an. Das Interessante respektive Amüsante daran: sie fanden mit den Mietfahrzeugen statt! So sah man während ca. einer Stunde sämtliche Piloten mit ihren Mietfahrzeugen auf der Piste rumkurven, um die Streckenführung kennen zu lernen. Unser Ford Figo, (der indische Ford Fiesta) war dabei nicht der Einzige, der leiden musste. Wie die verrückten schmissen die offensichtlich Motorsportverrückten ihre Strassenautos um die Kurven, und man hätte meinen können, das Rennen wäre bereits in vollem Gange. Glücklicherweise war dies nicht der Fall, denn unser Figo hatte nicht nur zu wenig Leistung, auch das Fahrwerk war alles andere als optimal eingestellt. Im Anschluss an die höchst amüsanten Proberunden war Fahrerwechseltraining angesagt. Möglichst schnell versuchten wir den Fahrerwechsel hinzukriegen, sodass wir weniger als 20 Sekunden für das ganze Prozedere brauchten. Das ist die Zeit, die die Mechaniker zum Reifenwechseln brauchen. Nach dem Mittagessen war es nun definitiv so weit. Nervös setzte ich mich ins Auto und starrte auf das Lenkrad, welches ich eigentlich schon Wochen zuvor genauestens studiert hatte. Dennoch überraschte mich die grosse Anzahl an Knöpfen, Hebeln und Schalter immer wieder aufs Neue. Wir mussten alleine beim Tankvorgang bis zu 20 verschiedene Knöpfe drücken, Schalter umlegen oder sonstige Dinge im Auto erledigen. Verständlicherweise habe ich beim ersten Mal vor lauter Nervosität über die Hälfte vergessen. Mit zittrigen Knien fuhr ich aus der Boxengasse und drückte erst einmal zögerlich aufs Gaspedal. Doch bereits das reichte, um das Auto mit kalten Reifen auf der schmutzigen Boxeneinfahrt ins Schleudern zu bringen. Interessanterweise, und das erstaunte mich selbst am Meisten, machte mir das überhaupt nichts aus. Nein der erste Gedanke war sogar: "Geil!". Also liess ich das Auto einfach gehen, korrigierte das Nötigste mit dem Lenkradeinschlag und fuhr auf die Strecke. Hilfe hat das viel Verkehr hier! Von allen Seiten flitzen die unterschiedlichsten Fahrzeuge an mir vorbei, während ich mit mir dem Auto, der Strecke und den langsameren Autos anfangs noch ziemlich überfordert war. Von Runde zu Runde wurde es besser, denn je schneller ich wurde, desto weniger Fahrzeuge kämpften sich von Hinten an mir vorbei. So konnte ich mich vermehrt nach vorne orientieren und war fast etwas enttäuscht als es nach nur 5 Runden hiess, mein Stint wäre vorbei und ich solle mich in die Boxengasse begeben. Immerhin, das wusste ich bereits im Voraus, hatte ich 2 Stunden später noch einmal die Möglichkeit 3-4 Runden zu drehen. In diesem zweiten Stint sanken die Rundenzeiten nochmals um einiges, so dass ich die aus Strategiegründen angestrebte 2:07:xx bereits im zweiten Stint fahren konnte. Happy aber müde fiel ich abends ins Hotelbett. Doch statt zu schlafen, fing ich an die Erlebnisse des Tages zu verarbeiten. Immer wieder zuckte ich zusammen. Ich hätte dabei jeweils schwören können, dass mir gerade das Heck ausgebrochen war. So manövrierte ich mich wortwörtlich in den Schlaf, während ich immer wieder versuchte, den Porsche auf der Strecke zu halten. Dass diese Nacht nicht besonders erholsam war, könnt ihr euch sicherlich vorstellen. Nichts desto trotz freute ich mich schon Morgens in der Früh auf den ersten offiziellen Renntag. Heute würde, nebst administrativen Dingen wie dem Fahrerbriefing, der Fahrerwechsel geübt, zwei kurze Stints, einer im Hellen, der andere im Dunkeln gefahren und die Strategie besprochen werden. Diese Strategiebesprechung war extrem wichtig. So entschieden sich unsere Teamchefs dafür, definitiv mit der die 2:07:xx Strategie zu fahren. Dies bedeutete für uns, dass wir 50kg Blei aus dem Auto entfernen und 120l statt nur 100l Benzin pro Boxenstopp tanken durften. Ebenfalls hiess dies jedoch, dass wir jede Runde möglichst nah an eine 2:07:00 heranfahren mussten, dabei während den ganzen 24 Stunden jedoch total maximal 10 Runden schneller als diese Zeit fahren durften. Dies war aufgrund des grossen Verkehrsaufkommens relativ schwierig zu timen, doch uns blieb nichts anderes übrig. Wir übten dies bereits in den offiziellen Trainingsstints. Den meisten gelang dies relativ gut. Einzig in den Nachtstints war es etwas schwieriger, da die meisten Piloten das erste Mal im Dunkeln unterwegs waren und ein ziemliches Chaos auf der Piste herrschte. Ich musste für mich persönlich feststellen, dass es mir keine allzu grossen Schwierigkeiten bereitete im Dunkeln zu fahren. Dies stimmte mich sehr positiv für das Rennen, in dem ich mindestens zwei Stints im Dunkeln fahren würde. Sorgen machten mir hingegen die vielen Knöpfe. Immernoch hatte ich Mühe mir die Abläufe zu merken und vergass immer wieder wichtige Schalter und Hebel umzulegen. Mir war klar, dass dies im Rennen nicht passieren durfte und so setzte ich mich nach dem Abendessen noch einmal alleine ins Auto und übte während knapp einer Stunde den Ablauf immer und immer wieder, bis ich ihn im Schlaf beherrschte. Nun, und da war ich mir sicher, würde alles gut werden. Am Freitag, dem grossen Tag, konnte ich morgens etwas länger liegen bleiben, denn das Qualifying würde nur Swen Dolenc unser erfahrenster Pilot bestreiten. Mit einer Zeit von 2:07:1 reichte dies für den 24. Startplatz. Was für die einen recht weit hinten zu sein schien, war für mich ein gutes Omen. Ausgerechnet die 24, meine Glückszahl, war auch unsere Startposition. Das konnte nur Gutes bedeuten. Erstaunlich ruhig sass ich einige Stunden später vor dem Fernseher mit dem Livetiming und wartete auf den Start, welcher ebenfalls Swen Dolenc fahren würde. Als die Autos in die Einführungsrunde starteten begann ich langsam doch etwas nervös zu werden. Glücklicherweise verlief die Startphase ruhig und unser Startfahrer kämpfte sich innerhalb weniger Runden bis auf den 16. Rang vor. Da ich keine Ruhe fand und jede Sekunde mitfieberte, entschied ich mich, mich etwas zurück zu ziehen.Ich setzte die Kopfhörer auf, hörte ein bisschen Musik und las dazu ein Buch. Eine völlig neue Situation für mich. Während ich friedlich hinter der Boxe die Sonne genoss passierte auf der Strecke so einiges. Unser Auto wurde von einem zweiten Fahrzeug gerammt und musste mit technischem Defekt an die Boxe zurück kommen. Anfangs dachte man, es sei nur ein Reifenschaden. Beim Betrachten des demolierten Fahrzeuges, mussten wir mit Schrecken feststellen, dass die ganze vordere linke Aufhängung komplett fehlte. War dies das Ende? Bin ich jetzt wirklich nach Dubai gereist, um keine einzige Minute des 24 Stunden Rennens fahren zu können? Glücklicherweise nicht. Die Mechaniker beruhigten mich, der Schaden sei reparierbar, jedoch würde dies einige Zeit dauern. Sichtlich beruhigt setzte ich mich auf einen Stuhl und sah dem Treiben zu. Die Mechaniker machten eine super Arbeit. Jeder wusste genau, was er zu tun hatte und obwohl ein enormer Zeitdruck vorhanden war, blieben alle ruhig. Dies ist in einer solchen Situation extrem wichtig um Fehler zu vermeiden. Als ich da so auf meinem Stuhl sass und vor mich hinstarrte, fiel mir plötzlich auf wie ruhig ich eigentlich war. Dies hatte zweierlei Gründe. Erstens war ich happy, dass ich überhaupt wieder fahren konnte und zweitens kam mir ein Satz von Fredy Barth, WTCC Fahrer, in den Sinn. Er sagte mir vor einiger Zeit, als ich in den GT-Sport gewechselt habe und Bedenken äusserte, Rennen nicht mehr alleine sondern mit einem Teamkollegen bestreiten zu müssen, dass die richtige Denkweise bei Langstreckenrennen extrem helfen würde. Wichtig dabei sei zu wissen, dass man nicht beeinflussen kann, was währed der Zeit geschehe, in der man nicht am Steuer sitzt. Also nützt es nichts, sich über Teamkollegen, Teammitglieder oder Rennleiterentscheide aufzuregen. Das Einzige, was man machen kann, ist, dann alles zu geben, wenn man selber hinter dem Lenkrad sitzt. Dieser Gedanke schien mich zu beruhigen, und so bereitete ich mich innerlich auf meinen Stint vor. 2 Stunden und 6 Minuten später stand das Auto wieder repariert und ausgemessen auf 4 Rädern in der Box und war einsatzfähig. Derzeitiger Stand war Position 67. Uns allen war klar, dass wir nun nichts mehr zu verlieren hatten, aber sicherlich noch einige Plätze gut machen konnten. Als ich 3 Stunden später endlich an der Reihe war, waren wir immerhin auf Position 62. Das Auto kam in die Boxe, hielt an, die Fahrertüre wurde aufgerissen und Daniel sprang aus dem Auto. Möglichst schnell sprang ich hinein und wenige Sekunden später war ich auch schon auf dem Weg zur Tankzone. Dort vergass ich ganz zu meiner Freude keinen einzigen der ca. 20 Knöpfe und startete voller Vorfreude in meinen ersten Stint. Anfangs hatte ich ziemlich Mühe mit den vielen Fahrzeugen, die auf der Strecke waren. So schaffte ich es nur mit Ach und Krach einige Male auf die angestrebten 2:07:xx Zeiten. Auch teilte ich mir meine Getränkeflasche komplett falsch ein, so dass ich bereits nach 30 Minuten nichts mehr zu trinken hatte. Als ich nach rund 100 Minuten Fahrzeit in die Boxe kam, sprang ich völlig erschöpft aus dem Auto, kniete mich auf den Boden und schrie nach Wasser. Ich war durchgeschwitzt, müde und fragte mich, wie ich die nächsten Stints überstehen würde. Doch trotz der Erschöpfung war ich überglücklich, dass alles so gut geklappt hatte. Als ich hörte, dass wir mittlerweile auf Position 56 lagen, war ich mega happy. So waren wir also auf dem Weg nach vorne. Ich versuchte mich zu entspannen und zu schlafen. Dabei blieb es beim Versuchen, denn ich war irgendwie immer in der Angst ich könnte meinen nächsten Stint verpassen. Glücklicherweise war dies nicht der Fall. Allgemein lief es für mich im zweiten Stint noch besser als im ersten. Ich ging viel entspannter an die ganze Sache heran. Immer lockerer konnte ich die 2:07:xx Zeiten auch im Verkehr fahren und so war der ganze Stint nur noch halb so anstrengend wie der erste. Ich war sogar so schnell unterwegs, dass ich dummerweise zwei Runden unter der erlaubten 2:07:xx fuhr. Dies bedeutete, dass wir 2 unserer 10 Jokerkarten abgeben mussten. Mittlerweile besassen wir ohnehin nur noch 2, da auch andere Piloten zwischenzeitlich zu schnell waren. Sind diese beiden letzten Jokerkarten auch aufgebraucht, käme es zu einer Zeitstrafe. Glücklicherweise war dies nicht der Fall. Einige Runden später hörte ich über den Boxenfunk den Befehl zum Fahrerwechsel. Als ich aus dem Auto stieg und der nächste Fahrer einstieg kam es zu einem kurzen Schreckmoment. Unsere Fahrer drückte den Startknopf einige Sekunden zu früh. Dabei flogen, die noch nicht festgeschraubten Reifen wie Katapulte durch die Luft. Glücklicherweise wurde niemand dabei ernsthaft verletzt. Kurze Zeit später, nachdem die Mechaniker die Reifen wieder eingefangen hatte, konnte unser Auto dann endlich wieder los. Aufgrund einer Planänderung wurde mein dritter Stint nach hinten geschoben. Also nützte ich die Zeit und legte mich noch einmal für eine Stunde hin. Dieses Mal, es war immerhin schon etwa 4 Uhr am Morgen, schlief ich innerhalb weniger Minuten ein und wurde eine Stunde später unliebsam von meinem Wecker aus dem Schlaf gerissen. Wie gerne hätte ich noch weiter geschlafen! Als ich völlig verschlafen in die Boxe trottete traute ich meinen Augen nicht. Mittlerweile waren wir bereits auf Position 24 vorgefahren. Damit hätte ich nie gerechnet. Uns alle packte nun erst recht der Ehrgeiz und wir setzten uns eine Position in den ersten 20 zum Ziel. Dass es sogar für die Top 15 reichen würde, hätte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht geglaubt. Als ich zu meinem dritten Stint antrat, hörte ich schon nach kurzem meinen Renningenieur sagen, dass wir mittlerweile auf Position 20 vorgestossen sind. Was für ein Rennen! Überglücklich und im Rausch der Freude absolvierte ich den dritten turn in der Morgendämmerung und genoss jede einzelne Runde, zumal dies voraussichtlich meine Letzten sein würden. Anschliessend an meinen Stint sass ich während 4 Stunden an der Boxenmauer und verfolgte unsere Aufholjagd. Runde für Runde holten wir auf unsere Vorderleute auf. Ich fieberte dem Ende des Rennens richtig entgegen obwohl ich am liebsten ewig weiter gefahren wäre. Und so kam es, dass wir nach 24 Stunden überglücklich auf der 13. Schlussposition ins Ziel fuhren. Dieses Rennen war einfach unglaublich und die Freude über diese gelungene Aufholjagd war riesig. So kletterte ich zuoberst auf den Boxenmauerzaun und jubelte von da meinem Teamkollegen zu. Wir hatten es geschafft! Trotz einer über 2-stündigen Reparaturzeit konnten wir schlussendlich dennoch auf Rang 13 fahren. Ich war überglücklich, wenn auch hundemüde! Dieses Rennen war einfach nur geil! Ich möchte mich ganz herzlich bei Alex Fach bedanken für die Chance, die er mir gegeben hat, und für das Vertrauen, welches er in mich gesetzt hatte. Ebenfalls bedanken möchte ich mich beim ganzen Team angefangen bei den Mechanikern über den Renningenieur, den Koch, den Fotografen bis hin zur Masseurin für die super Leistung, die alle vollbracht haben. Zu guter Letzt geht auch ein riesiges Dankeschön an meine drei Teamkollegen, Swen Dolenc, Daniel Alleman und Marco Zolin für die schnellen Rundenzeiten und die super Zeit, die wir miteinander verbringen durften! Danke euch allen! Es war ein unvergessliches Erlebnis und ihr habt dieses Rennen zu dem gemacht, was ein 24 Stunden Rennen sein sollte; TEAMWORK! Mit sportlichen Grüssen Eure Andrina |
Raffi Bader 17.01.2012 |
Wüstenabenteuer 2012 Seinen zweiten Auftritt beim 24h Rennen von Dubai beendete Raffi Bader mit Erfolg. Der Fricktaler stieg im Land der Öl-Scheichs mit seinem Team als Zweitplatzierter auf das Treppchen. Hatte er in seinem Debüt von 2011 noch mit technischem Defekt aufgeben müssen, war der diesjährige Einsatz des jungen Eidgenossen weit erfolgreicher. Er steuerte im Team von Bernd Küpper ein BMW E46 Coupé. Bei Küpper Racing waren seine Mitstreiter über 24 Stunden in glühender Hitze, heißem Wüstensand und gegen die unbarmherzige Zeit Martin, Michael und Chantal Kroll sowie Teamchef Bernd Küpper. Qualifiziert hatte sich das Team auf Rang zwei in der Gruppe A5 und auf dem 59.Rang insgesamt. Raffi Bader sah nach dem Qualifying gute Chancen für das Rennen: "Das Rennen wird ja nicht im Zeittraining entschieden. Wenn das Auto ohne Probleme über die Zeit kommt, ist sicherlich eine Spitzenposition in unserer Gruppe und ein Platz im guten Mittelfeld insgesamt möglich. Ganz vorn werden sich die leistungsstärkeren GT-Fahrzeuge tummeln, aber das ist nicht unser Revier." Der Eidgenosse sollte Recht behalten. In der Anfangsphase des Rennens zweimal Rund um die Uhr lag der blau-grüne Küpper-BMW mit der Startnummer #50 auf der 47. Position und Rang eins in seiner Klasse. Aber schon zu Beginn des zweiten Rennviertels war die Mannschaft zurückgefallen. Der BMW musste für eine Reparatur der Lambdasonde das erste Mal in die Box. Am Abend war das Auto wieder flott und in der Nacht begann die Aufholjagd, die noch zweimal von der Technik ausgebremst wurde. Ein gebrochenes Motorlager und ein defekter Lüfter zwangen zu insgesamt zwei Stunden unvorhergesehenem Boxenaufenthalt. Und auch in der letzten halben Stunde strapazierte noch ein defektes Getriebe die Nerven der Mannschaft. Am Ende belegte das Quintett um Raffi Bader den 36. Gesamtrang von 80 gestarteten Fahrzeugen und einen guten zweiten Rang in seiner Gruppe. "In den letzten langen Minuten hatte ich nur noch den vierten Gang zur Verfügung und bin froh, dass wir die 24h nach Hause fahren konnten. Das Ergebnis ist daher sehr erfreulich. Dieses Rennen hier in der Wüste ist einfach immer etwas ganz Spezielles und ich danke Familie Kroll für dieses tolle Erlebnis", berichtete der 23-Jährige am Samstagnachmittag. "Mit dem BMW musste man stark aufpassen, dass man den GT3- Fahrzeugen nicht in die Quere kam. 2013 würde ich gerne wieder in einem GT3-Boliden fahren." i.A. Petra Weddige |
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