Francois Cevert - Autorennsport CH

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Francois Cevert

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Albert François Cevert Goldberg

Sie haben Rennsportgeschichte geschrieben, heute erinnern sich noch die wenigsten an Sie

 

François Cevert
François Ceverts Eltern waren der Pariser Juwelier Charles Goldenberg und Huguette Cevert aus Vaudelnay bei Saumur, Maine-et-Loire. Man gab ihm den Geburtsnamen seiner Mutter, den er zeitlebens beibehielt. Cevert war der Schwager des Formel-1-Rennfahrers Jean-Pierre Beltoise.
Nach der Schule, in der er eine exzellente Bildung erwarb, absolvierte Cevert im deutschen Ravensburg seine Militärzeit. Gegen den Willen und ohne Unterstützung seines Vaters nahm er Unterricht an einer Rennfahrerschule. Das dazu nötige Geld verdiente er als Vertreter. 1968 versöhnte er sich mit seinem Vater und kaufte einen Formel-3-Tecno, mit dem er mehrere Rennen gewann.
Mit dem Gewinn der französischen Formel-3-Meisterschaft 1968 öffnete sich für Cevert die Tür zum Formel-2-Team von Tecno. Die Formel-2-Europameisterschaft konnte er 1969 als Dritter beenden. Zu dieser Zeit zeigte der Team-Besitzer Ken Tyrrell auf Anraten von Jackie Stewart Interesse an dem jungen Talent und konnte ihn nach dem überraschendem Ausscheiden von Johnny Servoz-Gavin für die noch ausstehenden Rennen der Saison 1970 gewinnen. Jackie Stewart war amtierender Weltmeister und wurde zum Mentor Ceverts.
Sein Grand-Prix-Debut gab Cevert am 3. August 1969 beim Großer Preis von Deutschland auf dem Nürburgring auf einem 1,6-Liter-Tecno Formel 2. 1970 ersetzte er im Grand Prix der Niederlande in Zandvoort seinen Vorgänger Servoz-Gavin. Ceverts Leistungen steigerten sich kontinuierlich, und so konnte er 1971, der ersten Saison mit einem „echten“ Tyrrell, sowohl im Grand Prix von Frankreich als auch im Grand Prix von Deutschland den 2. Platz hinter Jackie Stewart belegen. Den Höhepunkt erreichte seine Karriere mit dem Gewinn des Grand Prix der USA in Watkins Glen im selben Jahr. In der Saison 1971 wurde er Dritter der Fahrer-Weltmeisterschaft. Cevert war nach Maurice Trintignant der zweite französische Fahrer, der einen Grand Prix in der neuen Formel 1 gewann.
In der Saison 1972 musste sich das Team Tyrrell dem wiedererstarkten Lotus-Team beugen, das mit Emerson Fittipaldi sowohl die Fahrer- als auch die Konstrukteursmeisterschaft gewann. Cevert gelang es lediglich bei drei Rennen WM-Punkte einzufahren (2. Platz im Grand Prix von Belgien und den USA sowie 4. Platz im Grand Prix von Frankreich). Mit Howden Ganley errang er zudem den 2. Platz beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans in einem Matra MS670.
Cevert im Matra 670 beim 1000-km-Rennen auf dem Nürburgring am 27. Mai 1973
1973 konnte das Tyrrell-Team wieder die Spitzenposition belegen und dominierte mit beiden Fahrern die Weltmeisterschaft. Stewart, der während seiner ganzen Laufbahn für die Sicherheit der Fahrer kämpfte, plante seinen Rückzug vom Rennsport zum Ende der Saison 1973, zumal er schon vorzeitig als Weltmeister feststand. Ausschlaggebend für diese Entscheidung war auch die überaus positive Entwicklung Ceverts, der Stewart fahrerisch inzwischen annähernd ebenbürtig war und in der Saison 1974 die Führungsposition im Tyrrell-Team übernehmen sollte. Ceverts sechs zweite Plätze (davon drei hinter Stewart) galten als Indiz für die hervorragende Entwicklung des Franzosen.
Beim Abschlusstraining zum Großen Preis der USA am 6. Oktober 1973 in Watkins Glen verunglückte Cevert allerdings tödlich, als er mit etwa 240 km/h aus nie geklärtem Grund gegen die rechten Leitplanken der Esses-Kurve raste. Der Tyrrell-Ford drehte sich, überschlug sich und schlitterte kopfüber entlang der gegenüberliegenden Leitplanke. Der Wagen wurde in Brusthöhe des Fahrers aufgeschlitzt, François Cevert hatte keinerlei Überlebenschancen und erlag noch vor Eintreffen der Rettungskräfte seinen Verletzungen. Sein Freund und Fahrerkollege Jackie Stewart sagte später: „Sie (die Rettungskräfte) haben ihn dagelassen (im Auto), da er eindeutig tot war“. Postum wurde er von der Sportzeitung L’Équipe zu Frankreichs Sportler des Jahres („Champion des champions“) gewählt.
Begraben liegt François Cevert in Vaudelnay, dem Geburtsort seiner Mutter. Die Schilderungen seiner Erfahrungen im Rennsport wurden postum von seinem Mitautor Jean-Claude Hallé 1974 bei Éditions Flammarion, Paris, in der Reihe „J’ai lu“ („Ich habe gelesen“) unter dem Titel François Cevert – „La mort dans mon contrat“ (François Cevert – „Der Tod in meinem Vertrag“) veröffentlicht.


 
 
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