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Patrick Depailler

Sie haben Rennsportgeschichte geschrieben, heute erinnern sich noch die wenigsten an Sie

 

Patrick Depailler
Depailler zählt bis heute zu den populärsten französischen Rennfahrern – nicht zuletzt wegen seines risikoreichen Fahrstils und dem Hauch des Abenteurers, der den klein gewachsenen Mann und Kettenraucher stets umgab. Aus der französischen Formel 2 kommend gab Depailler am 2. Juli 1972 beim Grand Prix von Frankreich in Clermont-Ferrand auf einem Tyrrell sein Debüt in der Formel 1. Er war bei dem britischen Team neben François Cevert als Nachfolger des dreimaligen Weltmeisters Jackie Stewart für 1974 vorgesehen, verletzte sich jedoch beim privaten Motocrossfahren am Bein und fiel kurzfristig aus. An seiner Stelle wurde der Südafrikaner Jody Scheckter verpflichtet. Durch Ceverts tödlichen Unfall beim Großen Preis der USA in Watkins Glen 1973 kam Depailler aber unerwartet doch noch zu seinem Stammplatz. Dem Tyrrell-Team hielt er in den folgenden fünf Jahren die Treue. Der Franzose fuhr zahlreiche Spitzenplatzierungen in den Rennen ein und entwickelte sich zu einem ausgezeichneten Testpiloten mit hohem technischen Sachverstand.
In der Saison 1976 belegte er nicht nur fünfmal den zweiten Platz, er kam auch beim Grand Prix von Japan in Fuji zum ersten Mal einem Grand-Prix-Sieg nahe, musste sich jedoch dem US-Amerikaner Mario Andretti im Lotus geschlagen geben. Sein Teamkollege Scheckter indes verabschiedete sich als WM-Dritter von Tyrrell. In jener Saison wurde auch der legendäre Sechsrad-Tyrrell (Bez. P34) eingesetzt, an dessen Entwicklung Depailler maßgeblich beteiligt war. Das Konzept dieses Rennwagens konnte sich allerdings nicht durchsetzen. Nach einer wechselhaften Saison 1977 an der Seite des Schweden Ronnie Peterson feierte der Franzose seinen ersten Sieg 1978 beim Grand Prix von Monaco und wechselte Ende der Saison zum französischen Ligier-Team.
Dort stand er im Schatten seines neuen Teamkollegen Jacques Laffite, der mit zwei Siegen zu Saisonbeginn um den WM-Titel fuhr. Scharfe Rivalität zeichnete das Verhältnis der beiden Franzosen aus. Beim Grand Prix von Spanien in Jarama feierte Depailler derweil seinen zweiten (und letzten) Sieg. Am Pfingstsonntag 1979 stürzte er beim Drachenfliegen in der Nähe seiner Heimatstadt ab und zog sich zahlreiche Frakturen an beiden Beinen zu. Nach einigen Operationen und vielen Stunden Therapie war er in der Lage, im Januar 1980 sein Comeback bei Alfa Romeo zu geben. Das italienische Team hatte ihn nicht zuletzt wegen seiner Fähigkeiten als Testpilot verpflichtet. Tatsächlich machte der Wagen in Bezug auf Schnelligkeit erstaunliche Fortschritte, regelmäßige Top-10-Platzierungen in der Qualifikation wurden oft durch Defekte zunichtegemacht.
Depailler konnte jedoch die Früchte seiner Arbeit nicht mehr ernten. Am 1. August 1980 verunglückte er bei Testfahrten in Hockenheim in der Ostkurve tödlich. Die Unfallursache wurde nie vollständig aufgeklärt. Schleifspuren auf dem Asphalt im Kurveneingang deuteten auf einen Materialbruch hin, etwa eines Querlenkers oder einer der aerodynamischen „Schürzen“. Die Ostkurve sollte für den am 10. August stattfindenden Großen Preis von Deutschland mit zusätzlichen Fangzäunen gesichert werden. Diese Fangzäune lagen jedoch zum Zeitpunkt des Unfalls noch zusammengerollt hinter den Leitplanken.

 
 
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