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Sie haben Rennsportgeschichte geschrieben, heute erinnern sich noch die wenigsten an Sie

 

James Hunt
James Hunt wurde als Sohn eines Londoner Börsenmaklers geboren und erhielt eine privilegierte Ausbildung am Wellington College. Im Alter von 18 Jahren erstmals mit dem Rennsport in Berührung gekommen, fuhr Hunt zunächst in der Formel 3 und erwarb dort wegen einiger spektakulärer Unfälle den Spitznamen „Hunt the shunt“. Von 1973 bis 1979 fuhr Hunt in der Formel 1 unter anderem für McLaren und errang dabei zehn Grand-Prix-Siege.
Nach seinem Beginn bei March wechselte er zu dem als Party-Truppe karikierten Hesketh-Team. Hesketh erwarb zunächst ein March-Chassis, verließ sich später dann allerdings eher auf die Dienste des Konstrukteurs Harvey Postlethwaite. Die Kombination sorgte bald für Furore und errang beim nicht zur WM gehörenden Rennen in Silverstone 1974 den ersten Sieg. 1975 feierte Hunt dann beim GP der Niederlande in Zandvoort seinen ersten "offiziellen" Sieg im Hesketh und schloss die Saison als WM-Vierter ab.
Zur Saison 1976 wechselte Hunt kurzfristig zu McLaren, nachdem der etablierte McLaren-Fahrer Nr. 1 Emerson Fittipaldi zum Copersucar-Team seines Bruders Wilson Fittipaldi wechselte. Laut John Hogan, dem zuständigen leitenden Angestellten von Teamsponsor Marlboro, der auch Hunts Wechsel orchestriert hatte, brachte Hunt dem Team nach seiner Ankunft "eine Frische, Vitalität und Art von Enthusiasmus, die, auf eine seltsame Weise, Emerson aus dem Team ausgetrieben hatte. Emerson war ein harter Zuchtmeister, der dem Team eine harte Zeit beschert hatte, um das nötige Tempo zu erreichen. Auf eine seltsame Weise war das ganze Team ziemlich erschöpft. Dann kam James mit seinem jungenhaften Enthusiasmus (....).
Hunt pilotierte bei McLaren den M23, der bereits Fittipaldi zur Weltmeisterschaft 1974 verholfen hatte. Beim Auftaktrennen in Brasilien sicherte er sich gleich die Pole Position, seine erste in seiner Karriere überhaupt, und sicherte so auch seine Nummer-1-Position innerhalb des Teams gegen die Ambitionen seinen Teamkollegen Jochen Mass ab. Hunt setzte sich schließlich in der Saison in der Weltmeisterschaft mit einem Punkt Vorsprung gegen den anfangs dominierenden Österreicher Niki Lauda im starken und sehr zuverlässigen Ferrari 312T durch. Lauda musste nach seinem Feuerunfall am Nürburgring die Rennen auf dem Österreichring und in Zandvoort auslassen und war im restlichen Saisonverlauf ernstlich gehandicapt. Die Saison war auch mehrfach durch Proteste und Revidierung der auf der Piste erzielten Ergebnisse gekennzeichnet: so wurde Hunts Sieg beim Großen Preis von Spanien letztlich anerkannt, obwohl sein McLaren nachweislich 2,8 cm zu breit gewesen war, während Hunt beim Großen Preis von Großbritannien in Brands Hatch als Sieger disqualifiziert wurde mit der Begründung, sein Wagen sei beim Rennabbruch nach einer Startkollision nicht mehr fahrtüchtig gewesen. Beim spanischen Grand Prix war Hunts Wagen disqualifiziert worden infolge einer Regeländerung, die am Wochenende des Rennens in Kraft trat und die maximale Breite der Autos auf das Niveau des breitesten Autos des Jahres 1975, nämlich des McLarens, begrenzte. McLaren war in Spanien mit dem im Vergleich zum Vorjahr in der Breite unveränderten Auto an den Start gegangen, nicht bedenkend, dass der Reifenhersteller Goodyear nun geringfügig breitere Hinterreifen lieferte. McLaren setzte sich schließlich mit der Argumentation Teddy Mayers durch, dies habe keinen Einfluss auf das Renngeschehen gehabt. Auch Colin Chapman sagte bei der Anhörung in Paris zugunsten seines Konkurrenten McLaren aus.[2] Im letzten Rennen der Saison am Fuji errang Hunt den Titel in einem Rennen, das durch starke monsunartige Regenfälle und die vorzeitige Aufgabe Laudas gekennzeichnet war, der unter diesen Wetterbedingungen lieber aufgab, als sein Leben aufs Spiel zu setzen.
Auch die folgenden beiden Jahre bestritt Hunt für McLaren-Ford. 1977 errang Titelverteidiger Hunt insgesamt drei Siege und gewann wie im Vorjahr das (in diesem Jahr nicht zum WM-Klassement zählende) Race of Champions in Brands Hatch. Letztlich verpasste er die Verteidigung des Weltmeistertitels jedoch klar durch eine schwache erste Saisonhälfte im alternden M23 und mehrere Motorschäden und Kollisionen in der entscheidenden Phase zwischen Juli und Oktober. In der Saison 1978 war Hunts McLaren chancenlos gegen die technisch überlegenen Lotus-Ford von Andretti und Peterson, die als Erste den Ground-Effect nutzten und die gesamte Saison dominierten. Der neue McLaren, der M26, der erstmals in der zweiten Saisonhälfte 1977 eingesetzt worden war, stellte sich als insgesamt weniger konkurrenzfähig und langlebig heraus als sein Vorgängermodell. Am 10. September 1978 war Hunt beim Grand Prix von Italien in Monza an einer Massenkarambolage beteiligt. Bei diesem Vorfall wurde der Schwede Ronnie Peterson verletzt, jedoch durch Mithilfe von Hunt aus seinem Fahrzeug befreit, Peterson, einer der engsten Freunde Hunts, verstarb später im Krankenhaus aufgrund einer Embolie. Hunt fand danach nicht wieder zu seiner alten Form zurück und seine Motivation in den nicht konkurrenzfähigen Autos sank deutlich ab. Sein Vertrag bei McLaren wurde vom Besitzer Teddy Mayer Ende 1978 nicht mehr verlängert, und Hunt wechselte zum Wolf-Team, wo er einen gutdotierten Einjahresvertrag unterschrieb. Dort wider Erwarten erneut in einem chancenlosen Auto, gab er jedoch noch während der laufenden Saison 1979 beim GP von Monaco seinen Rücktritt aus der Formel 1 bekannt.
Hunt war bekannt für seine exzessive Lebensweise und Exzentrizität: Mit seiner markanten blonden Haarmähne – die an das schwedische Tennisidol Björn Borg erinnerte – war der hochaufgeschossene Kettenraucher und bekennende exzessive Trinker, der die Marotte besaß, seine Schuhe an den Spitzen stets aufzuschneiden, im Fahrerlager dank der ihn umlagernden Groupies nie zu übersehen und galt als „letzter bunter Hund“ (Zitat des befreundeten Niki Lauda) der Formel 1. Neben dem Rennsport pflegte er eine ausgesprochene Leidenschaft für Squash. Hunt war zweimal verheiratet. Seine erste Frau, Suzy Miller, trennte sich wegen seiner Lebensweise von ihm und heiratete 1976 den Schauspieler Richard Burton. Mit seiner zweiten Frau, Sarah Lomax, von der er ebenfalls geschieden war, hatte er zwei Söhne, Tom und Freddie. James Hunt starb 1993 im Alter von 45 Jahren an einem Herzinfarkt.

 
 
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