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Niki Lauda

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Andreas Nikolaus Lauda

Sie haben Rennsportgeschichte geschrieben, heute erinnern sich noch die wenigsten an Sie

Niki Lauda
Als 19-Jähriger – bei seinem ersten Rennen, dem Bergrennen am 15. April 1968 in Bad Mühllacken – wurde Lauda mit einem Mini Cooper S 1300 auf Anhieb Zweiter seiner Klasse. 1969 startete er mit einem Kaimann, gesponsert von der Ersten Österreichischen Sparkasse, Wien, in der Formel V. In der Formel 3 überstand Lauda 1970 mehrere spektakuläre Unfälle. Er bezeichnete daraufhin die Formel 3 als „Wahnsinnsformel“, in der er nicht länger „ein Wahnsinniger in einem Feld von zwei Dutzend Wahnsinnigen“ sein wollte, und wechselte in die Formel 2. Um Geld für den Einstieg in die Formel 1 zu verdienen, fuhr er zu Beginn der 1970er Jahre Sportwagenrennen auf Porsche 908/2 und Tourenwagenrennen. 1973 gewann er u. a. mit einem BMW Coupé das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring.
Laudas erstes Formel-1-Rennen war der Große Preis von Österreich am 15. August 1971 für March-Ford, in dem er ausfiel. 1972 kaufte sich Lauda mit einem Kredit der Raiffeisenbank in Höhe von zwei Millionen Schilling ein Cockpit bei March-Ford. 1973 fuhr er für das britische Team B.R.M. einen Zwölfzylinder, mit dem er beim Großen Preis von Monaco, auf dem dritten Platz liegend, den Ferrari von Jacky Ickx auf Distanz halten konnte, worauf Enzo Ferrari ihm einen Vertrag für 1974 anbot.
Ferrari war zu der Zeit mit Sportwagen erfolgreich, aber in der Formel 1 hatte das Unternehmen seit 1964 keine Weltmeisterschaft mehr gewonnen. 1973 trat Ferrari bei einigen Grand Prix (u. a. in Deutschland) nicht an. Lauda bildete mit dem Leiter der Rennsportabteilung, Luca di Montezemolo, und Konstrukteur Mauro Forghieri künftig ein erfolgreiches Trio, welches Ferrari zurück zur sportlichen Relevanz führte. Lauda bestätigte die sportliche Leitung in dem Entschluss, die Sportwagen aufzugeben und sich voll auf die Formel 1 zu konzentrieren. Auf der hauseigenen Teststrecke bei Fiorano wurde das neue Modell getestet und weiterentwickelt.
1974 war Ferrari mit dem neuen 312B3 wieder erfolgreich. Lauda errang seinen ersten Grand-Prix-Sieg beim Großen Preis von Spanien in Jarama am 28. April 1974, verpasste aber den Weltmeistertitel infolge einiger Ausfälle, wie z. B. der Kollision mit Jody Scheckter kurz nach dem Start zum Großen Preis von Deutschland auf dem Nürburgring, während Teamkollege Clay Regazzoni dort den Sieg erzielte. Auch war er seinem Teamkollegen Regazzoni im internen Duell unterlegen. Am Saisonende war Lauda mit 38 Punkten Vierter in der Weltmeisterschaft. Er gewann zwei Rennen, den Großen Preis von Spanien und den Großen Preis der Niederlande. Weltmeister wurde Emerson Fittipaldi auf McLaren vor Laudas Teamkollegen Regazzoni.
1975 gab Lauda im nochmals weiterentwickelten Modell Ferrari 312T (nun mit quer eingebautem Getriebe) des Konstrukteurs Mauro Forghieri mit fünf Saisonsiegen den Ton an und fuhr unter anderem als erster und einziger Fahrer auf dem damals 22,8 km langen Nürburgring im Training zum Großen Preis von Deutschland mit 6:58,4 Minuten eine Zeit von unter sieben Minuten. Nachdem er im Vorjahr teils noch im Schatten Regazzonis gestanden hatte, dominierte er nun die Weltmeisterschaft und wurde in diesem Jahr zum ersten Mal Formel-1-Weltmeister, als erster Ferrari-Pilot seit John Surtees 1964. Zum Ende der Saison verließ Luca di Montezemolo Ferrari, um im Management des Mutterkonzerns Fiat zu arbeiten. Montezemolo wurde durch Daniele Audetto ersetzt, der mit Montezemolo früher Langstreckenautorennen gefahren war. Lauda hatte in der Folge ein eher angespanntes Verhältnis zu Audetto und war mit ihm wiederholt uneins in Fragen der Teamstrategie.
Niki Lauda 1976 im Samstags-Training auf dem Nürburgring. Man beachte, dass die Augenpartie klar erkennbar ist, wie bei anderen Piloten auch. Es gab damals jedoch schon Gesichtsmasken, die nur zwei Augenlöcher hatten, und Schürzen an der Unterkante des Helmes.
In der ersten Hälfte der Saison 1976 war Lauda erneut überlegen, gewann vier von acht Rennen, war dank des enorm zuverlässigen Ferrari 312T nur einmal nicht unter den ersten drei und führte die Weltmeisterschaft klar an, obwohl er sich bei einem Traktorunfall auf seinem Anwesen nahe Salzburg zwei Rippen gebrochen hatte und den Grand Prix von Spanien nur mit Schmerzmitteln fahren konnte.Lauda lernte durch den Unfall und die Rehabilitationsphase Willi Dungl kennen, der vorher bereits mit dem österreichischen Olympia-Team zusammengearbeitet hatte.
Lauda erzielte auf dem Nürburgring nach James Hunt die zweitbeste Trainingszeit, die jedoch infolge von Regeländerungen (unter anderem Verbot der bisher hoch aufragenden Airbox) langsamer als im Vorjahr war. Vor dem Großen Preis von Deutschland am 1. August 1976, der nach Auslaufen eines Vertrages als letztes Formel-1-Rennen auf der Nordschleife des Nürburgrings feststand, regnete es. Außer Jochen Mass, der viel Erfahrung am Ring hatte, starteten alle Fahrer das Rennen auf Regenreifen. Auf abtrocknender Piste wechselten sie nach der ersten Runde auf Slicks; nur Ronnie Peterson fuhr regenbereift weiter. Die Ferrari-Mechaniker waren langsamer als die meisten englischen Teams; Lauda lag in der zweiten Runde nur im hinteren Mittelfeld, überholte jedoch bald einige Konkurrenten. Kurz nach Passage des Adenauer Ortsteils Breidscheid verunglückte er vor dem Streckenabschnitt Bergwerk. Das Fernsehen hatte dort keine Kamera, aber zwei Amateurfilmern gelang es, Aufnahmen von dem Unfall auf Super 8-Film zu machen, die an den folgenden Tagen veröffentlicht wurden. Das internationale Medieninteresse an diesem Ereignis war über Wochen hinweg groß und besonders die deutsche Boulevardpresse schrieb intensiv über Laudas Unfall und dessen erlittene Gesichtsverletzungen.
Amateurfilmaufnahmen eines französischen Zuschauers lassen erkennen, wie der Ferrari 312T2 nach der Durchfahrt des Linksknicks, der heute inoffiziell nach Lauda benannt wird, plötzlich nach außenabbiegt, gegen eine Felswand prallt, entlang der Fahrbahn schleudert und in Flammen aufgeht.
Amateurfilmaufnahmen aus Deutschland zeigen das Eintreffen der Rettungskräfte am Unfallort und den Abtransport Laudas, der dabei bei Bewusstsein ist. Die fast 200 Liter Benzin im Fahrzeug liefen teilweise aus und entzündeten sich sofort. Lauda wurde kurz bewusstlos. Einige nachfolgende Wagen stießen gegen Laudas Fahrzeug, andere konnten noch anhalten. Es bildete sich ein Stau, die Strecke war blockiert, das Rennen musste abgebrochen werden. Die Piloten Brett Lunger, Guy Edwards und Harald Ertl, versuchten Lauda zu retten, doch erst Arturo Merzario gelang es, Laudas Sicherheitsgurte zu lösen, während Ertl die Flammen mit einem Feuerlöscher löschen konnte und Lunger Lauda nach über einer halben Minute aus dem brennenden Wrack heraushalf. Lauda, der einen (nach dem Reglement illegalen) speziell modifizierten AGV-Helm mit extra dicken Schaumpolstern für einen größeren Tragekomfort trug, hatte diesen im Feuer verloren, nachdem die Schaumpolster sich komprimiert hatten und der Helm vom Kopf gesprungen war (der Hersteller zahlte Lauda später eine hohe Schadensersatzsumme). Lauda, der wiederum bei Bewusstsein war und unter großen Schmerzen über die Strecke taumelte, wurde von dem nun ebenfalls hinzugeeilten John Watson abseits der Strecke hingelegt
Während er im Cockpit eingeschlossen war, hatte er sich Verbrennungen am Kopf zugezogen, da die Kopfhaube  nur im Gesichtsbereich aus mehreren Lagen schwer entflammbaren Materials bestand und im Helmbereich dünner und komfortabler ausgelegt war, da ein Verlust des Helmes nicht einkalkuliert ist. Zudem hatte Lauda giftige Dämpfe eingeatmet, die die Lunge verätzt hatten.
Die Ursache des Unfalls wurde nie offiziell bekanntgegeben. Niki Lauda selbst schreibt in seinem Buch „Meine Story“ von 1985, dass er es für am wahrscheinlichsten hält, dass der rechte hintere Längslenker ausgerissen sei. Dadurch würde das rechte Hinterrad sich nach hinten wegdrehen und das Auto plötzlich nach rechts abbiegen.
Ursprünglich sollte der Rettungswagen, der Rennstrecke folgend, kilometerweit bergauf fahren und dann auf der Landstraße wieder bergab nach Adenau zum dortigen Krankenhaus. Auf Einsatz von Hans-Joachim Stuck wurde jedoch bei nun abgebrochenem Rennen nicht dieser ca. 20 km lange Umweg gemacht, sondern entgegen der normalen Fahrtrichtung zur nur wenige 100 m entfernten Ausfahrt Breidscheid gefahren. Diese meist langen Distanzen für Rettungsfahrzeuge waren einer der Gründe für die Entscheidung, die 22,8 km lange Nordschleife nicht mehr für Formel-1-Rennen zu nutzen.
Vom Adenauer Hospital wurde Lauda zuerst mit einem Hubschrauber in das Bundeswehrzentralkrankenhaus Koblenz geflogen, dann in das Unfallkrankenhaus Ludwigshafen, wo ein Schwerverbranntenzentrum vorhanden ist. Dort erwiesen sich jedoch die Lungenverätzungen durch das Einatmen des giftigen Rauchs der Kunststoffkarosserie und des Löschschaums als viel kritischer als die Hautverbrennungen. Lauda fiel ins Koma, er erhielt in der Klinik die Krankensalbung. Er erholte sich jedoch rasch, auch dank der erneuten Unterstützung durch Willi Dungl, der als Therapeut den Aufbau von Laudas Physis leitete, dessen Ernährung umstellte und als sein Masseur fungierte.
Bereits 42 Tage später, nach zwei verpassten Rennen, fuhr Lauda beim Großen Preis von Italien einen von nun drei Ferraris, da Carlos Reutemann schon als Ersatz verpflichtet worden war, was Lauda nicht goutierte: "Wir konnten uns niemals ausstehen und anstatt mir Druck abzunehmen, bürdeten sie [d.h. Ferrari] mir noch mehr auf, indem sie Carlos Reutemann engagierten". Lauda wurde Vierter, mit blutenden Wunden. Durch die Brandverletzungen an den Augenlidern konnte er kaum blinzeln und war in der Sicht eingeschränkt. Zahlreiche Operationen und Transplantationen folgten. Die beiden Rennen in Amerika gewann Hunt, Lauda wurde lediglich einmal Dritter; Lauda erklärte dies mit dem unter den kühleren herbstlichen Bedingungen weniger konkurrenzfähigen Ferrari.
Beim letzten Rennen, dem Großen Preis von Japan in Fuji war Lauda auf dem dritten Startplatz hinter Hunt, der seit dem Unfall vier Große Preise gewonnen, aber noch drei Punkte Rückstand in der Fahrerwertung hatte. Die Konstrukteurs-Weltmeisterschaft gewann Ferrari, denn Regazzoni hatte mehr Punkte gesammelt als Jochen Mass. Der Start wurde bei strömendem Regen und Nebel lange verschoben, es wurde dann aber doch gestartet, bevor es zu dunkel wurde. Lauda stellte seinen Wagen nach der zweiten Runde aus Sicherheitsgründen ab, der zweite noch aktive ehemalige Weltmeister Emerson Fittipaldi tat dasselbe, ebenso wie Carlos Pace und Larry Perkins. Das Angebot Forghieris, als Grund für Laudas Ausscheiden einen technischen Defekt anzugeben, lehnte Lauda ab.[16] Hunt führte zeitweise, fiel dann aber nach einem Boxenstopp zurück, glaubte den Titel bei Überquerung der Ziellinie zunächst verloren und erfuhr erst beim Einparken in der Boxengasse von seinem Triumph. Er wurde aber Dritter und gewann den Weltmeistertitel mit einem Punkt Vorsprung. Auch ausgelöst durch Laudas Unfall (wie auch durch Jackie Stewarts Sicherheitskampagne) und die monatelange Berichterstattung der Massenmedien kam es langsam zu einem weiteren Umdenken, was die Sicherheit der Strecken und Fahrer betraf und schrittweise wurden in den kommenden Jahren die Sicherheitsbestimmungen verschärft.
Lauda wurde 1977 ein zweites Mal Formel-1-Weltmeister. Aber schon vor Saisonende kam es zu erneuten Differenzen mit Enzo Ferrari, da Lauda für 1978 einen Vertrag bei Brabham unterschrieben hatte. Brabhams Besitzer, Bernie Ecclestone, der spätere Chef der Formel 1, hatte bereits seit Ende 1975 wiederholt versucht, Lauda zu verpflichten. Die letzten zwei Rennen bestritt schon sein Nachfolger Gilles Villeneuve an Laudas Stelle. Sein letztes Rennen für Ferrari war somit das drittletzte der Saison in Watkins Glen, der Große Preis der USA am 2. Oktober 1977. Zu diesem Zeitpunkt stand der Titelgewinn Laudas aber schon fest. Lauda äußerte später Unzufriedenheit über Ferrari: "Meine letzte Saison bei Ferrari war, obschon ich meine zweite Weltmeisterschaft gewann, die schlimmste. Ich litt immer noch unter ihrer Reaktion nach meinem Unfall. Dazu kam, dass ich mit Regazzoni als Teampartner sehr glücklich gewesen war und Reutemann nicht wollte. (...) Ich wollte nur die Weltmeisterschaft gewinnen, um ihnen zu beweisen, dass ich mich vom Unfall erholt hatte, und dann raus, etwas anderes machen, eine neue Herausforderung annehmen".
Die rote Kappe des Brabham-Sponsors Parmalat wurde zu Laudas Markenzeichen. Obwohl die neuartigen Lotus (die die ersten F1-Rennwagen waren, deren Straßenlage vom Ground-Effect bestimmt wurde) dominierten, errang Lauda 1978 einige Erfolge. Am Saisonende war er Vierter in der Weltmeisterschaft. In der Saison 1979 trat Lauda während des Trainings zum Großen Preis von Kanada zurück; er begründete dies mit mangelnder Motivation und dem Satz: "Ich will nicht mehr im Kreis fahren".[12] und widmete sich der Fliegerei bzw. dem Aufbau einer eigenen Fluggesellschaft. Nebenbei kommentierte er im Fernsehen einige Formel-1-Übertragungen.
Zur Unterstützung seiner Fluglinie kehrte er 1982 in die Formel 1 zurück, um einen McLaren zu fahren, der dank neuartiger Kohlefaser-Bauweise wesentlich sicherer war als die früheren Konstruktionen aus Aluminium. Die technische Veränderung der Wagen während seiner Pause war, vor allem aufgrund des Ground Effects, enorm gewesen: "Ich konnte nicht glauben, was mit den Wagen während meiner zweijährigen Abwesenheit geschehen war. Als ich zurückkam, hatte der Bodeneffekt seinen Höhepunkt erreicht und ich war erstaunt, dass ein Wagen so schlecht zu fahren sein könnte. Es waren eigentlich gar keine Autos mehr. Es gab keine Warnung, wenn das Limit erreicht war, weil man keinen Unterschied merkte".
Vor dem Großen Preis von Südafrika war Lauda neben Didier Pironi maßgeblich verantwortlich für den Streik der Fahrer gegen die neuen Bestimmungen der Super-Lizenz; Lauda interpretierte die Klauseln als potentiell schädlich für die Verhandlungsposition der Fahrer und mögliche Fahrerwechsel zwischen den Teams. Lauda und die anderen Fahrer (mit Ausnahme von Teo Fabi) drohten mit Boykott und verbarrikadierten sich in einer Suite, eine Maßnahme, die Lauda für nötig hielt, um die Einheit der Piloten nicht zu gefährden. Lauda war fahrerisch sofort wieder konkurrenzfähig, obwohl das Team nur den leistungsmäßig unterlegenen Ford-Saugmotor zur Verfügung hatte, was sich besonders 1983 deutlich zeigte. Er drängte auf den frühzeitigen Einsatz des bei Porsche konstruierten TAG-Turbomotors, gegen den Willen seines Konstrukteurs John Barnard, der kein Kompromissauto für den Rest der Saison 1983 haben wollte. Beim Großen Preis der Niederlande wurde erstmals der McLaren-TAG-Porsche-Turbo eingesetzt, er kam jedoch in keinem der vier ausstehenden Rennen 1983 mehr ins Ziel. Ende 1983 wurde Laudas Teamkollege John Watson von Alain Prost ersetzt, dem bei Renault gekündigt worden war.
Niki Lauda war beim Eröffnungsrennen des umgebauten Nürburgrings am 12. Mai 1984 am Start: Zu diesem Schaurennen waren namhafte Rennfahrer der Gegenwart und Vergangenheit eingeladen, unter anderem Alain Prost, Carlos Reutemann, John Watson, Jacques Laffite und Klaus Ludwig sowie die ehemaligen Formel-1-Weltmeister Jack Brabham, Phil Hill, John Surtees, Denny Hulme, James Hunt, Alan Jones und Keke Rosberg. Alle 20 Teilnehmer fuhren mit identischen Mercedes-Benz 190 E 2.3-16-Tourenwagen. Da Lauda erst am Vorabend des Rennens anreisen konnte und beim Qualifikationslauf nicht dabei war, musste er das Rennen vom letzten Startplatz aus in Angriff nehmen und überholte alle vor ihm gestarteten Fahrer mit Ausnahme des damaligen Formel-1-Neulings Ayrton Senna, der dieses Rennen gewann.
Die Weltmeisterschaft 1984 wurde ein Stallduell zwischen Lauda und seinem neuen Teamkollegen Prost, dessen Wechsel zu McLaren Lauda ursprünglich hatte verhindern wollen.
Die McLaren dominierten in diesem Jahr und gewannen zwölf von sechzehn Rennen. Lauda, der fünf Rennen in diesem Jahr gewann, entschied mit einem halben Punkt Vorsprung diese Weltmeisterschaft für sich, dem knappsten Abstand in der Geschichte der Formel 1. Dabei war Lauda -anders als während seiner Zeit bei Ferrari, wo er vielmals die Pole Position errang und im teaminternen Duell zumeist der schnellere war- seinem Teamkollegen im Training nun meist unterlegen und erreichte nur selten dessen Geschwindigkeit. Anstatt sich auf das Training zu konzentrieren, begann Lauda deshalb, während der Trainingssessions an der Abstimmung seines Wagens für das Rennen zu arbeiten. "Da ich wusste, dass ich ihn da nicht schlagen konnte, habe ich mich eben auf das Rennen konzentriert". Beim entscheidenden Rennen, dem Großen Preis von Portugal errang Prost zwar seinen siebten Saisonsieg, Lauda fuhr jedoch von einem hinteren elften Startplatz aus auf den zweiten Platz, welcher ihm für den Titelgewinn reichte. Unmittelbar nach seinem Titelgewinn äußerte sich Lauda generös über den niedergeschmetterten Prost und versicherte, dieser werde im nächsten Jahr sicher den Titel erringen. Ein Ende 1984 angedachter Wechsel zum Renault-Team kam nicht zustande.
1985 hatte Lauda eine Ausfallserie auf Grund technischer Probleme und sein Teamkollege Prost wurde überlegen Weltmeister. Lauda gewann nur einen Grand Prix – seinen 25. und letzten im niederländischen Zandvoort. Laudas Rücktritt zum Ende der Saison 1985 war beschlossen; Teamchef Ron Dennis schrieb dabei während der Pressekonferenz anlässlich Laudas Rücktritt dessen Erfolge ganz allein McLaren und dem Konstrukteur John Barnard zu; Lauda umgekehrt lobte im Anschluss Dennis, kritisierte jedoch die Zusammenarbeit mit ihm und die teaminterne Stimmung: "McLaren ist kein Team wie Brabham, wo jeder den anderen mag...". Sein letztes Rennen fuhr somit Lauda beim Großen Preis von Australien 1985, bei dem er in Führung liegend durch einen Reifendefekt ausfiel. Ein Angebot des damaligen Brabham-Chefs Ecclestone für 1986 lehnte Lauda ab.


 
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