Alessandro Nannini - Autorennsport CH

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Alessandro Nannini

Sie haben Rennsportgeschichte geschrieben, heute erinnern sich noch die wenigsten an Sie

 

Alessandro Nannini
Nannini startete seine Motorsportlaufbahn bei Rallyes mit einem Citroën Dyane und einem Lancia Stratos. 1980 wechselte er in den Formelsport und trat zunächst in der italienischen Nachwuchsklasse Formula Fiat Abarth an, die er 1981 als Meister abschloss. Nannini stieg in die Formel 2 auf und startete dort für das Minardi-Team, das mit BMW-Motoren antrat. Der Italiener zeigte gute Leistungen, errang jedoch kaum große Erfolge, weil seine Fahrzeuge zu anfällig waren; in drei Jahren Formel 2 erreichte er lediglich zwei zweite Plätze. Als Minardi sich für einen Einstieg in die Formel 1 entschied, folgte Nannini seinem Team. Allerdings kam er 1985 noch zu keinem Renneinsatz, stand dem Rennstall aber als Testfahrer zur Seite.
1986 bekam Nannini das Cockpit neben Andrea de Cesaris und gab sein Formel-1-Debüt in Rio de Janeiro, wo er auf Platz 19 liegend mit Getriebeschaden ausfiel. Auch in allen weiteren Rennen der Saison - bis auf den Grand Prix in Mexiko (Platz 14) - fiel er aus, machte jedoch in der Qualifikation im Vergleich zum erfahreneren De Cesaris die bessere Figur. 1987 startete Nannini erneut für Minardi und schaffte als beste Platzierung zweimal Platz elf in Ungarn und Portugal. Für 1988 verpflichtete ihn das italienische Benetton-Team, wo er neben dem Belgier Thierry Boutsen startete. Damit saß Nannini erstmals in einem konkurrenzfähigen Formel-1-Auto und rechtfertigte seinen Einsatz mit zwei dritten Plätzen in Silverstone und Jerez de la Frontera sowie dem zehnten Rang in der Fahrerwertung.
Nach Boutsens Wechsel zu Williams bekam Nannini auch für 1989 einen Vertrag bei Benetton und erhielt in dem britischen Nachwuchstalent Johnny Herbert einen neuen Teamkollegen. Dieser hatte jedoch nach einem schweren Unfall 1988 in der Formel 3000 und mehrfach gebrochenen Füßen Probleme mit dem Bremsen und brachte nicht die Leistungen, die sich der neue Teamchef Flavio Briatore vorgestellt hatte. Herbert wurde durch Emanuele Pirro ersetzt, der in zehn Rennen lediglich zwei WM-Punkte sammelte. Nannini hingegen fuhr während der Saison 32 Punkte ein und wurde Sechster der Fahrerweltmeisterschaft. Am 22. Oktober 1989 gewann er überraschend den Großen Preis von Japan, bei dem sich die McLaren-Piloten und WM-Rivalen Alain Prost und Ayrton Senna ein geschichtsträchtiges Duell lieferten, das sieben Runden vor Schluss in einer Kollision endete. Senna hatte sich zwar noch einmal anschieben lassen und war vor Nannini über die Ziellinie gefahren, wurde jedoch unmittelbar nach dem Rennen disqualifiziert.
Nannini blieb auch 1990 bei Benetton und bekam nun den dreifachen Weltmeister Nelson Piquet als Teamkollegen. Der Italiener konnte Piquet Paroli bieten und ihn einige Male schlagen. Bis zum Großen Preis von Spanien sammelte Nannini nur fünf Punkte weniger als der Brasilianer und hatte einen Podestplatz mehr vorzuweisen. In Ungarn hatte er gute Chancen auf seinen zweiten Formel-1-Sieg, wurde jedoch auf Platz zwei und direkt hinter dem Führenden liegend von Ayrton Senna torpediert.
Eine Woche nach dem Grand Prix von Spanien wurde Nannini bei einem Hubschrauberabsturz bei Siena die rechte Hand abgetrennt. Die Hand konnte ihm zwar wieder angenäht werden, allerdings kann er sie seither nur noch sehr eingeschränkt bewegen. Seine Formel-1-Karriere musste Nannini dadurch unfreiwillig beenden, da die auf die Hände wirkenden Kräfte in einem F1-Rennwagen zu groß sind. Sein Comeback gab Nannini 1992 in der Italienischen Tourenwagen Meisterschaft (CIVT) auf einem Alfa 155 GTA. Ab 1993 wechselte Nannini in die Deutsche Tourenwagen Meisterschaft, wo er für das Alfa Corse Team einen Alfa Romeo 155 pilotierte, der speziell auf sein Handicap angepasst wurde. Der Wagen besaß zwei Schalthebel für das sequentielle Getriebe, einen zum Hoch-, der andere zum Herunterschalten, da Nannini infolge seiner Verletzung die Hebel nur noch nach vorn schieben, jedoch nicht mehr ziehen konnte. Bereits in seinem ersten Rennen im April 1993 im belgischen Zolder stand Nannini auf dem Podest, insgesamt gewann er 14 Rennen und wurde 1996 Gesamtwertungsdritter der Serie. Nach dem Aus der ITC Ende 1996 wechselte Nannini für die Saison 1997 in die FIA GT Meisterschaft, wo er für das AMG Team Mercedes einen CLK-GTR pilotierte. Am Ende der Saison zog sich Nannini vom aktiven Rennsport zurück.


 
 
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