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Jody Scheckter

Sie haben Rennsportgeschichte geschrieben, heute erinnern sich noch die wenigsten an Sie

Jody Scheckter
Nach dem Gewinn der südafrikanischen Formel-Ford-Meisterschaft in den Jahren 1970 und 1971 setzte Scheckter seine Rennsportkarriere in Europa fort und zog nach Großbritannien, da er in seiner südafrikanischen Heimat kaum weitere Aufstiegschancen gehabt hätte. Bereits 1972 stand er in Watkins Glen am Steuer eines McLaren-Ford erstmals am Start eines Formel-1-Rennens, das er nach einem Dreher auf Platz neun beendete. 1973 gewann Scheckter die britische Formel-5000-Meisterschaft und startete nebenher bei fünf weiteren Grand Prix für McLaren. Den Großen Preis von Frankreich, sein erst drittes F1-Rennen, hätte er von Startplatz zwei aus sogar beinahe gewonnen, bevor er mit dem amtierenden Weltmeister Emerson Fittipaldi kollidierte und ausschied. Beim darauf folgenden Grand Prix von Großbritannien begründete Scheckter seinen vorübergehenden „wilden“ Ruf, als er in Silverstone am Ende der ersten Runde die bis dahin größte Massenkarambolage der Formel-1-Geschichte auslöste.
Für die Saison 1974 nahm Ken Tyrrell das Nachwuchstalent unter Vertrag, der einen Nachfolger für den scheidenden Weltmeister Jackie Stewart brauchte. In Schweden gelang Scheckter in seinem 13. Grand Prix der erste Sieg, den sein Teamkollege Patrick Depailler zum Doppelerfolg für Tyrrell komplettierte. Der Südafrikaner gewann auch in seiner Wahlheimat Großbritannien und beendete seine erste volle Saison als Dritter der Weltmeisterschaft hinter Emerson Fittipaldi und Clay Regazzoni. Scheckter blieb Tyrrell auch 1975 und 1976 treu und gewann weitere zwei Rennen. 1976 wurde er erneut Meisterschaftsdritter, konnte sich jedoch nicht mit dem neuen Fahrzeugkonzept des Teams anfreunden, das mit dem P34 auf sechs statt auf vier Räder setzte. Er nahm daher das gut dotierte Angebot des austro-kanadischen Ölunternehmers Walter Wolf für ein Cockpit in dessen neuem Team Walter Wolf Racing für 1977 an.
Zur Überraschung der Fachwelt gewann Scheckter bereits das erste Rennen mit dem neuen Wolf WR1 in Argentinien und etablierte sich an der Meisterschaftsspitze. Er gewann zwei weitere Rennen in Monaco und Kanada und wurde hinter Niki Lauda im Ferrari Vizeweltmeister. Auch 1978 blieb Scheckter bei Wolf, konnte jedoch an die Erfolge des Debütjahres nicht anschließen. Er stand zwar viermal auf dem Podium, gewann aber kein Rennen und belegte in der Endabrechnung Platz sieben. Das Angebot von Enzo Ferrari, die Nachfolge des Argentiniers Carlos Reutemann anzutreten, kam ihm da gerade recht. Bereits 1973 hatte Scheckter ein Vertragsangebot Ferraris vorliegen, lehnte es aber mit Verweis auf seine gültigen Vertragsverpflichtungen mit McLaren ab.
1979 startete Scheckter neben dem später durch seinen Unfalltod zur Legende gewordenen Kanadier Gilles Villeneuve, der am Anfang seiner Karriere stand und wie Scheckter zu Beginn seiner Laufbahn als wild und besonders mutig galt. Beiden Piloten wurde stets eine außergewöhnliche Fahrzeugbeherrschung nachgesagt. Ferrari hatte sich einen technischen Vorsprung erarbeitet, sodass Scheckter und Villeneuve die Weltmeisterschaft dominieren konnten. Wegen seiner Routine und bereits gezähmten Risikobereitschaft behielt Scheckter in diesem Duell aber letztendlich die Oberhand, obwohl sich Villeneuve von der Grundschnelligkeit her als mindestens ebenbürtig erwies. Zudem fanden beide Fahrer einen guten persönlichen Draht zueinander, der von gegenseitigem Respekt geprägt war. In Monza sicherte sich Scheckter schließlich mit einem Sieg vor seinem Teamkollegen den Weltmeistertitel.
Die Saison 1980 kam einem gewaltigen Absturz gleich – selten hatte ein amtierender Weltmeister ein so wenig konkurrenzfähiges Fahrzeug zur Verfügung. Ferrari hatte eine völlige Fehlkonstruktion an den Start gebracht, mit der Scheckter lediglich beim Grand Prix der USA West in die Punkteränge fahren konnte: In Long Beach sammelte er als Fünfter die einzigen beiden Punkte der Saison. Nachdem der Südafrikaner sein Maximalziel – den WM-Titel – bereits erreicht hatte, fehlte ihm die Motivation, seine Karriere auf diesem Level fortzuführen. Er trat folgerichtig Ende 1980 vom aktiven Rennsport zurück.

 
 
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